III. Hornspitze
Berliner Spitze | ||
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III. Hornspitze (Berliner Spitze) von Westen aus gesehen mit Normalweg, rechts daneben II. Hornspitze, vorn das Hornkees, hinten links das Schwarzensteinkees; Gletscherstand August 2022 | ||
Höhe | 3254 m ü. A. | |
Lage | Tirol, Österreich | |
Gebirge | Zillertaler Alpen | |
Dominanz | 2,1 km → Schwarzenstein | |
Schartenhöhe | 234 m ↓ Schwarzenbachscharte | |
Koordinaten | 47° 0′ 9″ N, 11° 50′ 41″ O | |
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Gestein | Zentralgneis | |
Erstbesteigung | 4. September 1874 durch Karl und Josef Daimer, geführt von Stephan Kirchler | |
Normalweg | Südwestgrat (II) |
Die III. Hornspitze (auch Dritter Hornspitz, Höchste Hornspitze sowie Berliner Spitze) ist ein 3254 m ü. A. hoher Berg am Hauptkamm der Zillertaler Alpen. Er liegt als höchste der Hornspitzen dem Hauptkamm knapp nördlich vorgelagert, und somit auch knapp nördlich der Staatsgrenze zwischen Österreich (Tirol) und Italien (Südtirol). Die III. Hornspitze bildet den höchsten Punkt des von Nordwesten nach Südosten aus dem Zillertaler Zemmgrund verlaufenden, etwa 2,5 Kilometer langen Hornrückens als Nebengrat des Zillertaler Hauptkammes.
Zuerst bestiegen wurde die III. Hornspitze im Jahre 1874 von dem Bergführer Stephan Kirchler und dem Arzt Josef Daimer und dessen Bruder Karl, beide aus Sand in Taufers. Der Name „Berliner Spitze“ war seit den 1880er Jahren bei den im Umfeld der Berliner Hütte tätigen Bergführern gebräuchlich. Unumstritten war der Name nicht, da man wohl preußische Dominanz befürchtete.
Lage und Umgebung
Der Hornrücken liegt gut acht Kilometer Luftlinie nordwestlich des Ahrntals und 11 Kilometer südsüdöstlich von Ginzling, einem Ortsteil der Gemeinden Mayrhofen bzw. Finkenberg. Er teilt die beiden Tröge der Gletscher Hornkees im Südwesten und Schwarzensteinkees im Nordosten. Südlich des Hauptkamms befindet sich außerdem das kleine Firnfeld Mitterbachkees. Alle Gletscher der Gegend sind wegen der globalen Erwärmung stark im Schwinden begriffen. Benachbarte Gipfel der Berliner Spitze sind die anderen Hornspitzen, insbesondere die II. Hornspitze, die direkt am Hauptkamm liegt. Entlang dieses Kammes liegen weiter in nordöstlicher Richtung der Schwarzenstein mit 3369 m Höhe und im Südwesten der 3420 m hohe Turnerkamp. Am Hornrücken liegt kein bedeutender Gipfel, der auf 2647 m kulminierende Vorsporn wird Am Horn genannt.
Stützpunkte und Routen
Als Ausgangspunkt für eine Begehung der III. Hornspitze von Nordwesten aus dient die auf 2042 m Höhe gelegene Berliner Hütte. Von der Hütte aus führt der Weg zunächst in südöstlicher Richtung Am Horn entlang. Dann über den Gletscher Hornkees (Ausrüstung für Hochtouren erforderlich) zum Mitterbachjoch auf 3130 Metern Höhe. Dann nach links nordöstlich über Firn zum felsigen Gipfel in, laut Literatur, mäßig schwieriger Kletterei im UIAA-Grad II über große Blöcke zum Gipfel. Die Gehzeit beträgt laut Literatur etwa vier Stunden. Von Süden aus kann die Berliner Spitze von Weißenbach aus über den Stabeler-Weg im Rahmen einer Überschreitung zur Berliner Hütte als Hochtour in – laut Literatur – rund neun Stunden ebenfalls vom Mitterbachjoch aus bestiegen werden.
Literatur und Karten
- Heinrich und Walter Klier: Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen. Bergverlag Rother, München 1996, ISBN 3-7633-1269-2
- Eduard Richter (Redaktion): Die Erschließung der Ostalpen, III. Band, Verlag des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, Berlin 1894
- Raimund von Klebelsberg: Geologie von Tirol, Berlin 1935
- Alpenvereinskarte 1:25.000, Blatt 35/2, Zillertaler Alpen, mittleres Blatt
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Clem Clements, Jonathan de Ferranti, Eberhard Jurgalski, Mark Trengove: The 3000 m SUMMITS of AUSTRIA – 242 peaks with at least 150 m of prominence, Oktober 2011, S. 13.
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: III. Hornspitze auf der Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
- ↑ Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1875, Band VI, 2. Abt., München 1875, S. 31 ff.
- ↑ Mittheilungen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Nr. 9, München 1886, S. 103.
- ↑ H. Klier, W. Klier: Alpenvereinsführer Zillertaler Alpen, 1996, S. 276 f., Rz 1355 ff.