igus GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1964 |
Sitz | Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
Leitung | Geschäftsführer: Frank Blase, Michael Blass, Artur Peplinski, Tobias Vogel |
Mitarbeiterzahl | ca. 4.500 (2022, weltweit) |
Umsatz | 1,115 Mrd. EUR (2022) |
Branche | Kunststoff-Lagertechnik und Energieketten sowie Spezialleitungen |
Website | https://www.igus.de |
Die Igus GmbH (Eigenschreibweise igus = Akronym für Industriespritzguss) ist ein Hersteller von Kunststoffgleitlagern und Energieführungsketten aus Vollkunststoff sowie flexiblen Spezialleitungen. Die meisten Produkte werden im Spritzgussverfahren hergestellt. Seit 1991 stellt Igus zusätzlich Leitungen für Anwendungen in Energieketten her.
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 15. Oktober 1964 von Günter und Margret Blase in Köln-Mülheim gegründet. In den ersten 20 Jahren arbeitete Igus als Zulieferbetrieb für technische Kunststoffteile. 1983 begann die eigene Fertigung von Energiekettensystemen und Gleitlagern sowie der Aufbau des eigenen Vertriebs. Von 1985 bis 2021 wuchs Igus von 40 auf ca. 4.500 Mitarbeitende, die heute weltweit auf 31 Standorte verteilt sind.
Die Hauptfabrik in Köln wurde von Nicholas Grimshaw entworfen. Das Unternehmen bietet Studenten, Lehrern oder Professoren in technischen Studiengängen Projektunterstützung mit dem Young Engineers Support (Y.E.S.).
Igus ist der weltweit größte Hersteller von Energiekettensystemen mit Spezialleitungen, Steckern und Zubehör. Dazu gehören Leitungen, konfektionierte Energieführungssysteme, Halbzeuge, Mehrachsgelenke für Roboter sowie Gleit-, Gelenk-, Linear- und Kugellager.
Zeittafel
- 1964: Gründung der Igus GmbH durch Günter und Margret Blase
- 1965: Das erste Produkt wird entwickelt, für Pierburg: ein Ventilkegel für Fahrzeugvergaser, aus Kunststoff und im Spritzgussverfahren.
- 1971: Die erste Energiekette aus Kunststoff entsteht für den Textilfabrikanten Schlafhorst
- 1977: Umzug der Firma aus der Doppelgarage in Köln-Mülheim nach Bergisch Gladbach ins Industriegebiet Locher Mühle
- 1979: Der erste Katalog für Energieketten wird designt und gedruckt: ein 2-Seiter mit Spiralbindung
- 1983: Auf der Kunststoffmesse „K“ wird der erste eigene Gleitlagerwerkstoff vorgestellt: iglidur G
- 1985: Gründung der Niederlassung in den USA
- 1986: Leitbild der Firma wir das „Igus Sonnensystem“
- 1986: Entwicklung des ersten Energierohrs, einer geschlossenen Energiekette
- 1989: Mit der chainflex CF1 wird die erste Leitung für den Einsatz in bewegten Energieketten entwickelt
- 1991: Einführung eines elektronischen Katalogs
- 1993: Fertig konfektionierte und einbaufertige Energieketten werden angeboten: readychain
- 1993: Die erste schmierfreie Wellenführung für Linearbewegungen kommt auf den Markt: drylin R
- 1994: Umzug nach Köln Porz-Lind. Die neue flexibel gestaltbare Produktionsstätte wird vom britischen Architekten Nicholas Grimshaw entworfen.
- 1994: Einführung von selbsteinstellenden Lagern mit festem Gehäuse und beweglicher Kalotte
- 1999: Gründung der Niederlassung in China
- 2003: Igus entwickelt die erste Energiekette speziell für Industrieroboter: triflex
- 2003: Mit drylin W steigt Igus in die Profilführungen ein und legt die Basis für das künftige Baukastensystem.
- 2008: xiros heißt das erste Kugellager, das aus reibungsoptimierten Kunststoffen entwickelt wird
- 2009: Die Fabrik wird um 60 % erweitert
- 2009: Der erste Low-Cost-Roboterarm wird entwickelt
- 2010: Mit dem twisterband wird die erste drehbare Energiekette auf den Markt gebracht
- 2010: Ab jetzt gibt es den Werkstoff iglidur als Halbzeug in Plattenausführung oder als Rund- und Hohlstäbe
- 2011: drylin Linearachsen gibt es jetzt auch als elektrische Variante mit Antrieb und Motor
- 2012: Die Fabrik wird zum zweiten Mal erweitert
- 2014: Zum 30-jährigen Jubiläum wird ein Smart mit Gleitlagern von Igus ausgestattet und auf eine Reise um die Welt geschickt (30 Länder in 14 Monaten)
- 2016: Igus startet mit eigenen Materialien in den 3D-Druck von Verschleißteilen
- 2016: Mit sensorischen Komponenten eröffnet Igus ein neues Produktfeld und fertigt Komponenten für Predictive Maintenance
- 2019: Einführung der Online-Plattform RBTX, die Anwender und Entwickler von Robotik zusammenbringt
Hidden Champion
Igus wurde erstmals 2012 als Hidden Champion genannt.
Standorte
Hauptsitz: Deutschland
Niederlassungen:
Belgien | Dänemark | Estland | Frankreich | Großbritannien |
Italien | Niederlande | Österreich | Polen | Portugal |
Schweden | Schweiz | Spanien | Türkei | Ungarn |
Südafrika | Brasilien | Kanada | Mexiko | USA |
China | Indien | Indonesien | Japan | Korea |
Malaysia | Singapur | Taiwan | Thailand | Vietnam |
Wettbewerbe
manus award
Im Jahr 2003 hat die Igus GmbH den manus award ins Leben gerufen, seit 2011 ist der Wettbewerb international. Ausgezeichnet werden industrielle Anwendungen mit Kunststoff-Lagertechnik von Igus, die sich durch technische oder wirtschaftliche Effizienz oder durch Kreativität abheben. Der Wettbewerb wird als Gemeinschaftsinitiative durchgeführt, das internationale Gremium besteht aus: Deutsche Messe AG, Industrieanzeiger, Aachener Werkzeugbau Akademie GmbH, Technischen Hochschule Köln, WTWH Media LLC, Leibnitz Institut für Verbundwerkstoffe GmbH und Igus GmbH.
vector award
Im jährlichen Wechsel mit dem manus findet seit 2008 der vector award statt. Er ist der Wettbewerb für außergewöhnliche Anwendungen, in denen Igus Energieketten eine Rolle spielen. Die internationale Jury wird besetzt von VDMA NRW, MM MaschinenMarkt, Autostadt GmbH, Deutsche Messe AG, Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und der Igus GmbH, Schirmherr ist Ken Fouhy von den VDI Nachrichten.
Grüner manus/vector
Neben einem goldenen, silbernen und bronzenen manus bzw. vector wird seit 2021 auch ein „grüner“ Preis verliehen, der Anwendungen mit nachhaltigem Nutzen berücksichtigt.
ROIBOT award
Seit 2020 sucht der Produktbereich Low-Cost-Automation von Igus alle zwei Jahre die Gewinner-Anwendung des ROIBOT Award. Bewerben kann sich, wer kleine Automatisierungsprozesse mit Robotik-Komponenten oder Antriebstechnik von Igus umgesetzt hat. Die ersten drei Gewinner erhalten Sets mit Robotikkomponenten, die sie auf der Plattform rbtx.com selbst auswählen können.
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2023: Gewinner German Brand Design Award für iguverse, die Igus VR-Welt
- 2022: Excellence in Production: Werkzeugbau iform ist "Werkzeugbau des Jahres", ausgezeichnet von der RWTH Aachen und dem Fraunhofer-Institut
- 2022: Wettbewerb "NRW - Wirtschaft im Wandel": Igus ist eines von zwei ausgezeichneten Unternehmen in der Kategorie "Mittelstand & Konzern"
- 2022: Gewinner des Wirtschaftspreises Rheinland in der Kategorie "Nachhaltigkeit" mit dem Kettenrecycling-Programm chainge
- 2022: iF World Design Index: Igus ist unter den Top 25 Unternehmen in der Kategorie Industriedesign und unter den Top 100 Design-Gewinnern
- 2021: Gewinner des Kölner Unternehmenspreises, verliehen durch den Wirtschaftsclub Köln e. V.
- 2021: Vorbildliche Unternehmen in der Krise, erhoben vom IMWF und F.A.Z.-Institut, Igus unter den 300 ausgezeichneten Unternehmen
- 2020: Deutschlands Top-Familienunternehmen, Platz 17, verliehen durch WirtschaftsWoche
- 2019: Meilenstein der Automation für Energiekettensysteme, verliehen durch elektrotechnik
- 2018: Auszeichnung für herausragende Leistungen in der Berufsausbildung, verliehen durch IHK
- 2015: handling-Award - Ehrenpreis für das Lebenswerk: Günter Blase, verliehen durch handling-Redaktion
- 2014: Ernennung zum „Hidden Champion“ durch Hermann Simon
- 2009 „Top-Ausbildungsbetrieb“ laut IHK Köln und GVK
- 2006 „Top-Ausbildungsbetrieb“ laut Bundesagentur für Arbeit
- 2005 „iF design gold award“, Kategorie Crossmedia, für Igus Corporate Design Buch
- seit 1987 regelmäßig mit dem iF Design Award, German Design Award, Red Dot Design Award und Good Design Award prämierte Produktdesigns
Einzelnachweise
- ↑ Über uigus - Zahlen und Fakten, auf igus.de, abgerufen am 30. August 2023
- ↑ Die Geschichte von igus | Vom Kölner Hinterhof hinaus in die Welt, auf igus.de
- ↑ Weltpremiere RBTX: Online-Plattform bringt Robotikanwender und -anbieter zusammen, auf presse.igus.de
- ↑ Hermann Simon: Hidden Champions, Aufbruch nach Globalia. Campus-Verl 2012, ISBN 978-3-593-39714-6
- ↑ manus awards, auf igus.de
- ↑ vector awards, auf igus.de
- ↑ ROIBOT - Award für clevere Automatisierungslösungen, auf igus.de
- ↑ iguversum, auf german-brand-award.com
- ↑ Die Kategoriesieger 2022, auf excellence-in-production.de
- ↑ Die Preisträger 2022, auf land-der-ideen.de
- ↑ igus gewinnt Wirtschaftspreis für Nachhaltigkeit, auf presse.igus.de
- ↑ 100 Jahre elektrotechnik AUTOMATISIERUNG | Zwölf Meilensteine der Automation geehrt , auf elektrotechnik.vogel.de
- ↑ Lisa König: Wo sitzen die Hidden Champions der Ingenieurbranche? 13. Juli 2015, abgerufen am 30. August 2023.
- ↑ iF Design Award
- ↑ iF Design Award
- ↑ Red Dot Design Award
- ↑ The Good Design Award