Ilirska Bistrica
Illyrisch Feistritz
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Küstenland / Primorska
Statistische Region Primorsko-notranjska (Küstenland-Innerkrain)
Koordinaten 45° 34′ N, 14° 14′ O
Fläche 480 km²
Einwohner 13.379 (2021)
Bevölkerungsdichte 28 Einwohner je km²
Telefonvorwahl (+386) 05
Postleitzahl 6250
Kfz-Kennzeichen KP
Struktur und Verwaltung
Postanschrift Bazoviška cesta 14
6250 Ilirska Bistrica
Website

Ilirska Bistrica (deutsch Illyrisch Feistritz, italienisch Villa del Nevoso) ist der Name einer Gemeinde und ihres Hauptortes im Südwesten Sloweniens an der Grenze zu Kroatien.

Einwohner und Lage

Die Gesamtgemeinde besteht aus über 60 Siedlungen hatte im Jahr 2021 13.379 Einwohner. Davon lebten in der Stadt Ilirska Bistrica 4.350. Das Stadtzentrum liegt an der alten Straße von Postojna und Pivka zum 30 km entfernten Rijeka an der Adriaküste. Es liegt im Tal des Flusses Reka, am steilen Rand der dicht bewaldeten Hochebene Snežnik im Nordosten. Das Gemeindegebiet gehört mit zum Brkini-Hügelland.

Der historische Teil der Stadt liegt direkt unterhalb eines steilen Kalksteinhangs, der höher in ehemalige Grasebenen und künstlich gepflanzte Kiefernwälder übergeht. Im Norden erhebt sich der Gipfel Stražica (711 m. ü. M.), im Osten der Volčji Hrib (757 m. ü. M.) und dahinter das Zelena-Tal. Unter den steilen Kalksteinhängen entspringt der Bach Bistrica.

Name und Wappen

Der Name Ilirska Bistrica bedeutet ‚Das Illyrische Bistrica‘ und geht unmittelbar nicht auf die antiken Illyrer, sondern auf das Königreich Illyrien zurück, eine Verwaltungseinheit des Kaisertums Österreich zwischen 1814 und 1849, wobei das Adjektiv dem alten Namen Bistrica (deutsch: Feistritz) hinzugefügt wurde, um die Stadt von anderen gleichnamigen Städten zu unterscheiden. Das Wappen der Stadt Ilirska Bistrica bezieht sich auf die Geschichte der Region, die zum Einflussbereich der antiken Illyrer gehörte.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten

  • Naturschutzgebiet Snežnik (Krainer Schneeberg)
  • Brkini-Hügellandschaft
  • Landschaft und Angeln an der Reka
  • Dorf Podtabor
  • Partisanenkrankenhaus Zalesje
  • Burgruine Kalc/Kalec
  • Schloss Prem
  • Museen und Galerien

Durch Ilirska Bistrica verläuft der Ciglar-Weg, der slowenische Abschnitt des Europäischen Fernwanderwegs E6.

Geschichte

Mittelalter

Im 12. Jahrhundert wurde auf einem Hügel östlich des Stadtzentrums eine Festung errichtet, als das Gebiet Teil der Reichsmark Krain war. Später befand sich die Burg im Besitz der Grafen von Duino, ab dem 14. Jahrhundert im Besitz des Fürstenhauses Auersperg.

Die Siedlung Ilirska Bistrica selbst wurde erstmals um 1300 erwähnt. Die umliegenden Karstquellen und ausgedehnten Wälder förderten ab dem frühen 15. Jahrhundert die wirtschaftliche Entwicklung zahlreicher Sägewerke und einen florierenden Holzhandel.

Neuzeit

Die im Herzogtum Krain gelegene Stadt war jahrhundertelang Teil der Habsburgermonarchie. Im 19. Jahrhundert belieferten die Holzhändler aus Ilirska Bistrica vor allem die österreichischen Seehäfen Triest und Rijeka. Im Jahr 1873 wurde von der Österreichischen Südbahn eine Eisenbahnlinie eröffnet, die von Pivka und der Südbahnlinie über den Bahnhof Ilirska Bistrica zu den Küstenstädten Opatija und Rijeka führte.

Ilirska Bistrica wurde 1867 Teil des österreichischen Teils der österreichisch-ungarischen Monarchie, 1920 wurde es vom Königreich Italien annektiert, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Teil Jugoslawiens und gehört heute zum unabhängigen Slowenien. Überreste dieser verschiedenen Staaten sind noch heute in zahlreichen Denkmälern, im Bahnhof und in den italienischen Kasernen aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.

Zweiter Weltkrieg

Die Region wurde im Zweiten Weltkrieg durch die 4. Jugoslawische Armee befreit. Dabei starben 284 Partisanen. Zum Gedenken wurde 1965 ein Monument eingeweiht, welches von Janez Lenassi und Živa Baraga entworfen wurde.

Während des Zweiten Weltkriegs und danach wurden auf dem Gemeindegebiet mehr als 50 Massengräber angelegt, in denen man mehr als 1000 Opfer entdeckte.

Motorsport

Seit 1994 wird auf der Straße Nr. 404 nach Šembije ein Bergrennen ausgetragen, das zur Europa-Bergmeisterschaft zählt (Petrol Ferrari). Die Streckenlänge beträgt 5,010 km bei einer durchschnittlichen Steigung von 5,07 %.

Persönlichkeiten

Auf dem Gemeindegebiet geboren:

Orte der Gesamtgemeinde

Zur Gemeinde gehören folgende Ortschaften:

  • Bač (dt. Futsch bei Illyrisch Feistritz, auch Waatsch)
  • Brce (dt. Poßhardt)
  • Dobro Polje (dt. Guttenfeld)
  • Dolenje pri Jelšanah (dt. Dolling)
  • Dolnja Bitnja (dt. Unterwitting)
  • Dolnji Zemon (dt. Untersemenhof)
  • Čelje (dt. Zellach, auch Zille)
  • Fabci (dt. Sankt Fabius, auch Fabatz)
  • Gabrk (dt. Gaberg bei Illyrisch Feistritz)
  • Gornja Bitnja (dt. Oberwitting)
  • Gornji Zemon (dt. Obersemenhof)
  • Harije (dt. Karian, auch Sankt Stefan)
  • Hrušica (dt. Imwald, auch Chruschitz)
  • Huje (dt. Huje bei Illyrisch Feistritz)
  • Ilirska Bistrica (dt. Illyrisch Feistritz)
  • Jablanica (dt. Jablanitz)
  • Janeževo Brdo (dt. Johannisberg bei Illyrisch Feistritz)
  • Jasen (dt. Jassen)
  • Jelšane (dt. Jaltschach, auch Jelschane, Gellschanach)
  • Kilovče (dt. Kühlenberg)
  • Knežak (dt. Grafenbrunn)
  • Koritnice (dt. Koritenz)
  • Koseze (dt. Edling, auch Kassegg bei Illyrisch Feistritz)
  • Kuteževo (dt. Guttenegg bei Illyrisch Feistritz)
  • Mala Bukovica (dt. Kleinbuchendorf, auch Kleinbukowitz bei Illyrisch Feistritz)
  • Male Loče (dt. Lodtschen, auch Kleinlotsche)
  • Mereče (dt. Hillersberg, auch Meretsche)
  • Nova vas pri Jelšanah (dt. Neudorf bei Jelschane)
  • Novokračine (dt. Neukratschine)
  • Ostrožno Brdo (dt. Starkenberg an der Reka, auch Branndorf)
  • Pavlica (dt. Brunnenberg)
  • Podbeže
  • Podgrad (dt. Neuhaus bei Illyrisch Feistritz)
  • Podgraje (dt. Hermesburg)
  • Podstenje (dt. Pottstein, auch Postennach)
  • Podstenjšek (dt. Kleinpottstein, auch Wolfstein)
  • Podtabor (dt. Sankt Georgen bei Illyrisch Feistritz)
  • Pregarje (dt. Peger, auch Perger)
  • Prelože (dt. Sankt Egidi bei Illyrisch Feistritz, auch Prelosach)
  • Prem (dt. Premb, auch Prem)
  • Račice (dt. Ratschitze)
  • Ratečevo Brdo (dt. Winkel, auch Radelsegk)
  • Rečica (dt. Redschitz, auch Retschitz)
  • Rjavče (dt. Sankt Maria bei Illyrisch Feistritz, auch Seriavitz)
  • Sabonje (dt. Soboynach, auch Saboine)
  • Smrje (dt. Sankt Maria)
  • Snežnik (dt. Schneeberg)
  • Soze (dt. Sosse, auch Glänich)
  • Starod (dt. Altenburg bei Illyrisch Feistritz)
  • Studena Gora (dt. Brunnenberg bei Illyrisch Feistritz)
  • Sušak (dt. Sussach, auch Suschagg)
  • Šembije (dt. Schermberg, auch Schämbl)
  • Tominje (dt. Tomignach, auch Tomeine)
  • Topolc (dt. Topplach, auch Topoltz)
  • Trpčane (dt. Terptschane, auch Drepzach)
  • Velika Bukovica (dt. Großbukowitz bei Illyrisch Feistritz, auch Großbuchendorf)
  • Veliko Brdo (dt. Vogtberg)
  • Vrbica (dt. Werbitz)
  • Vrbovo (dt. Werbauerberg, auch Werbau bei Illyrisch Feistritz)
  • Zabiče (dt. Gutenegg bei Illyrisch Feistritz)
  • Zajelšje (dt. Edleng, auch Sajelsche)
  • Zarečica (dt. Pinkenstal, auch Saretschitz)
  • Zarečje (dt. Niedeck, auch Saretsch)

Nachbargemeinden

Divača Pivka Loška Dolina
Hrpelje-Kozina Kroatien
Kroatien
Commons: Gemeinde Ilirska Bistrica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Siedlungen in Ilirska Bistrica (Primorsko-notranjska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  2. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  3. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  4. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  5. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  6. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  7. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  8. Burgenwelt - Grad Kalec - Slowenien. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  9. Burgenwelt - Grad Prem - Slowenien. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  10. Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023.
  11. E-občina: Naselja - Občina Ilirska Bistrica. Abgerufen am 26. Juli 2023 (slowenisch).
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