Divača | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Küstenland / Primorska | ||
Statistische Region | Obalno-kraška (Küste und Karst) | ||
Koordinaten | 45° 41′ N, 13° 58′ O | ||
Fläche | 147,8 km² | ||
Einwohner | 4.334 (2021) | ||
Bevölkerungsdichte | 29 Einwohner je km² | ||
Kfz-Kennzeichen | KP | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |
Divača (italienisch Divaccia, deutsch Waatsche) ist eine kleine Gemeinde in Slowenien.
Geografie
Die Gemeinde liegt im südwestlichen Teil des Landes – wenige Kilometer von der italienischen Grenze und der Hafenstadt Triest entfernt. Zur Gemeinde gehört der Ortsteil Škocjan, in dem die Höhlen von Škocjan liegen. Das Gemeindegebiet gehört mit zum Brkini-Hügelland.
Nachbargemeinden
Sežana | Vipava, Postojna | Postojna |
Sežana | Postojna, Pivka | |
Hrpelje-Kozina | Hrpelje-Kozina | Ilirska Bistrica |
Verkehr
Divača ist ein Eisenbahnknotenpunkt. Hier mündet die Bahnstrecke Divača–Pula in die Bahnstrecke Spielfeld-Straß–Trieste Centrale, die alte österreichische Südbahn.
Im Bahnhof von Divača ereignete sich am 14. Juli 1984 ein schwerer Eisenbahnunfall: Ein mit etwa 1400 Urlaubern besetzter Schnellzug nach Koper und Pula hatte hier gehalten. Ihm folgte ein Güterzug. Dessen Lokomotivführer überfuhr zwei „Halt“ zeigende Signale und fuhr mit etwa 65 km/h auf den stehenden Zug auf. Die letzten drei Wagen des Schnellzuges wurden schwer beschädigt, 31 Menschen starben.
Geschichte
In der Nähe des Bahnhofs steht eine Himmelsbaumplantage, die im 19. Jahrhundert zur Zucht von Eri-Seidenraupen genutzt wurde. Eine Wasserleitung wurde 1857 für die Eisenbahn verlegt, aber die Stadt wurde erst 1948 an die Wasserversorgung angeschlossen. In den 1890er Jahren und vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine umfangreiche Aufforstung der aufgegebenen landwirtschaftlichen Flächen. Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich der Charakter der Stadt durch den Bau neuer Wohnhäuser, einer Turnhalle, einer öffentlichen Bibliothek, Geschäften und anderen Einrichtungen erheblich.
Zweiter Weltkrieg
In Divača befindet sich ein bekanntes Massengrab aus dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Das Grab Schlangenhöhle (slowenisch: Grobišče Kačna jama) befindet sich westlich der Stadt, in der Nähe der Eisenbahnlinie von Ljubljana nach Pula. Es enthält die sterblichen Überreste von etwa 25 Menschen, wahrscheinlich deutsche Soldaten, die Ende April oder Anfang Mai 1945 starben.
Im Weiler Naklo wurde 1982 ebenfalls ein Massengrab entdeckt. Das Grab Preval-Höhle 2 (slowenisch: Grobišče Jama na Prevali 2) - auch bekannt als Massengrab Große Preval-Höhle (Grobišče Velika jama na Prevali) oder Massengrab Fliegenhöhle (Grobišče Mušja jama) - befindet sich am Waldrand südwestlich von Matavun. Es enthält die Überreste von slowenischen Zivilisten.
Sehenswürdigkeit
Sehenswert ist der „Škratelj Hof“ in Divača. Das im 17. Jahrhundert erbaute Bauernhaus beherbergt eine Dauerausstellung über die bekannte Schauspielerin Ita Rina.
Persönlichkeiten
- Ita Rina (1907–1979), Schauspielerin
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Die Höhle von Divača auf visitkras.info
- Gemeinde Divača auf geopedia.world
Einzelnachweise
- ↑ Divača (Gemeinde, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte und Lage. Abgerufen am 31. Juli 2023.
- ↑ Peter W. B. Semmens: Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71030-3, S. 190.
- ↑ Savnik, Roman (1968). Krajevni leksikon Slovenije, vol. 1. Ljubljana: Državna založba Slovenije. pp. 306–307.
- ↑ Ferenc, Mitja (2009). "Grobišče Kačna jama". Geopedia (in Slovenian). Ljubljana: Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Abruf 2023-07-09
- ↑ Ferenc, Mitja (2009). "Grobišče Jama na Prevali 2". Geopedia (in Slovenian). Ljubljana: Služba za vojna grobišča, Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve. Abruf 2023-07-09
- ↑ Škratelj Hof