Iron-Duke-Klasse
Schiffsdaten
Land Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffsart Schlachtschiff
Bauwerft Portsmouth Dockyard; Devonport Dockyard; William Beardmore and Company, Glasgow; Vickers, Barrow-in-Furness
Bauzeitraum 1912 bis 1914
Gebaute Einheiten 4
Dienstzeit 1914 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 189,80 m (Lüa)
176,80 m (Lpp)
Breite 27,40 m
Tiefgang max. 9 m
Verdrängung 25.401 t maximal: 30.030 t
Maschinenanlage
Maschine 18 × Babcock & Wilcox-Wasserrohrkessel
4 × Parsons-Turbine
Maschinen­leistung 29.040 PS (21.359 kW)
Höchst­geschwindigkeit 21,6 kn (40 km/h)
Propeller 4
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel: 102–305 mm
  • Panzerdeck: 25–64 mm
  • Schotten: 102–203 mm
  • Längsschott: 25–38 mm
  • Barbetten: 254 mm
  • Geschützturm: 102–279 mm
  • Kasematten: 152 mm
  • vorderer Kommandoturm: 152–279 mm
  • achterer Kommandoturm: 51–102 mm

Die Iron-Duke-Klasse war eine Klasse von vier Schlachtschiffen, die in den 1910er Jahren für die Royal Navy gebaut wurden.

Geschichte

Die Schiffe der Iron-Duke-Klasse wurden im Rahmen des Bauprogramms von 1911 bestellt. Der Admiralität wurden fünf Entwürfe von DNC Phillip Watts vorgelegt, alle mit einem Hauptpanzergürtel von 304 mm Dicke, der sich über 110 m des Rumpfes erstreckte. Obwohl sie im Großen und Ganzen den Grundzügen der King-George-V-Klasse – einschließlich der Hauptbewaffnung – folgten, war in den Entwürfen ein deutlicher Rückschritt zu erkennen, der eine umgekehrte Mast-Schornstein-Anordnung wie bei der früheren Orion-Klasse von 1909 vorsah. Während der Ausarbeitung wurde jedoch eindringlich auf die Nachteile hingewiesen, und die Idee wurde nicht weiter verfolgt. Von den fünf Entwürfen wurde M1V genehmigt, und die Mittel für vier Schiffe dieses Typs bereitgestellt. Nach ihrer Fertigstellung besaßen sie eine etwa 2.000 Tonnen höhere Verdrängung, waren 8 m länger 30 cm breiter und hatten einen um 15 cm größeren Tiefgang als die Schiffe der King-George-V-Klasse. Die zusätzliche Länge in dieser Klasse wurde über das Vorschiff und das Achterdeck verteilt, um einen gewissen Auftrieb gegen das Gewicht der 152-mm-Kanonen zu gewährleisten sowie die zwei 152-mm-Geschütze achtern unterzubringen. Mit den Schiffen der Iron-Duke-Klasse hielt auch die Flugabwehr Einzug in die Royal Navy. Basierend auf einer Vorkriegskonstruktion von Vickers, erhielten die Schiffe zwei 76-mm-Flugabwehrkanonen. Diese waren mit einem vertikalen Keilverschluss ausgestattet, um einen halbautomatischen Betrieb zu ermöglichen. Die Hauptbewaffnung war praktisch identisch mit der der King George V, abgesehen von der Tatsache, dass alle Schiffe mit Feuerleitrechnern versehen waren. Sie waren die ersten britischen Schlachtschiffe, die im Verhältnis zur Verdrängung den gleichen Schutz boten wie die deutsche Kaiser-Klasse, die etwa drei Jahre zuvor entwickelt worden war.

Konstruktion

Schiffsmaße

Die Schiffe hatten eine Gesamtlänge von 189,80 m, eine Breite von 27,40 m und einen Tiefgang von 8,99 m. Die Verdrängung lag zwischen 25.401 t und 30.030 t.

Antrieb

Die Schiffe waren mit vier Parsons-Turbinen ausgestattet, die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 29.000 Shp (22.000 kW) entwickelten, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 21,2 Knoten (39,4 km/h) erreichten. Der Dampf wurde von achtzehn Yarrow- bzw. Babcock & Wilcox-Wasserrohrkesseln geliefert. Die Schiffe konnten maximal 3.302 t Kohle oder 1.066 t Heizöl mitführen, was ihnen bei 10 Knoten (19 km/h) eine Reichweite von 7.800 Seemeilen (14.446 km) ermöglichte.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung der Iron-Duke-Klasse bestand aus zehn 34,3-cm-Geschützen in fünf Zwillingsgeschütztürmen, die alle auf der Mittellinie montiert waren. Die Geschütze waren auf Mk II**-Lafetten mit einem Seitenrichtbereich von 30° bis 150° Grad montiert. Die Kanonen selbst wogen 76 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 20° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 759 m/s eine Reichweite von 21.710 m. Sie verschossen 635 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von circa 2 Schuss pro Minute. Die Kanone verschoss eine Vielzahl von Geschossen, darunter auch hochexplosive und panzerbrechende Munition. Die Geschütze wurden mit MD45-Treibladungen mit einem Gewicht von 135 kg geladen. Damit konnte die Kanone bei einer Reichweite von 9.144 m bis zu 318 mm Krupp-Zementstahl durchschlagen.

Die Sekundärbewaffnung bestand aus zwölf 15,2-cm-Geschützen, die in Kasematten im Rumpf um die vorderen Aufbauten herum montiert waren. Die Geschütze waren auf Mk-PVII-Lafetten mit einem Seitenrichtbereich von −80 bis +80 Grad montiert. Die Kanonen selbst wogen 7,5 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 20° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 784 m/s eine Reichweite von 13.350 m. Sie verschossen 45 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von circa 5 bis 7 Schuss pro Minute. Die Geschütze wurden mit MD26-Treibladungen mit einem Gewicht von 10,5 kg versehen, womit die Kanone bei einer Reichweite von 2.740 m 51 mm Krupp-Zementstahl durchschlagen konnte. Zur Verteidigung gegen Torpedoboote hatte das Schiff vier 47-mm-3-Pfünder-Hotchkiss-Schnellfeuergeschütze und zur Flugabwehr zwei 76-mm-Schnellfeuergeschütze in den Aufbauten achtern. Die Kanonen hatten einen Seitenrichtbereich von 360° und ein Gewicht von 1 t. Bei einer maximalen Elevation von 45° und einer Mündungsgeschwindigkeit betrug die Reichweite 9.970 m Die Kanone verschoss 5,67 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von 12–14 Schuss pro Minute. Zusätzlich war die Marlborough mit vier versenkten 533-mm-Torpedororohren ausgestattet, zwei auf jeder Breitseite. Sie verschoss Mk-II-Torpedos mit einem 234 kg schweren Sprengkopf. Er hatte bei einer Geschwindigkeit von 31 kn (57 km/h) eine Reichweite von 9.830 m.

Panzerung

Die Schiffe hatten einen Panzergürtel aus Krupp-Zementstahl, der sich von der vorderen Barbette bis zur Barbette achtern erstreckte. Mittschiffs war 305 mm dick und verjüngte sich zum Bug und Heck auf 102 mm. Darüber verlief ein 203 mm dicker Plankengang über die gleiche Länge wie der Hauptgürtel. Die Barbetten waren über dem Oberdeck an den Außenflächen 254 mm und an den Innenflächen 228 mm dick. Unter dem Oberdeck verjüngten sie sich auf 203 und 101 mm. Die Geschütztürme waren rundherum mit 280 mm und auf den Dächern mit 76 mm gepanzert. Die Schiffe hatte drei gepanzerte Decks mit einer Dicke von 25–65 mm.

Literatur

  • R. A. Burt: British Battleships 1919–1945. Pen & Sword Books Ltd, Barnsley 2012, ISBN 978-1-84832-130-4 (englisch).
  • Antony Preston: "Great Britain". In: Randal Gray (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-85177-245-5 (englisch).
Commons: Iron-Duke-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Burt: British Battleships 1919-1945 S. 84ff.
  2. Routledge: Anti-Aircraft Artillery, 1914–1955 S. 12.
  3. 1 2 Great Britain in Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. S. 31.
  4. 13.5"/45 (34.3 cm) Mark V. Abgerufen am 14. Juni 2022.
  5. 6"/45 (15.2 cm) BL Mark VII. Abgerufen am 14. Juni 2022.
  6. 76 mm 20 cwt Mk I AA. Abgerufen am 14. Juni 2022.
  7. 533 mm Mk II. Abgerufen am 14. Juni 2022.
  8. Burt: British Battleships 1919-1945 S. 90.
  9. Burt: S. 216.
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