Jörg Meyrer (* 30. September 1962 in Völklingen) ist ein deutscher römisch-katholischer Priester und Buchautor. Bekannt wurde er durch das Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021. Er war im Februar 2022 Mitglied der 17. Bundesversammlung.

Leben und Wirken

Jörg Meyrer stammt aus einer nach eigenen Angaben „nicht religiös geprägten“ Arbeiterfamilie im Saarland, die Mutter war Floristin.

Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg erhielt er am 9. Juli 1988 in Trier die Priesterweihe.

Seine Kaplanszeit verbrachte Meyrer in den Gemeinden Liebfrauen in Bitburg sowie Kreuzerhöhung und St. Sebastian in Fließem; Vikar war er in den Gemeinden Dreifaltigkeit und St. Josef in Saarlouis-Fraulautern. Ab 1994 war Meyrer Pfarrer in den Gemeinden St. Johannes der Täufer in Langenlonsheim, Maria Geburt in Bretzenheim und St. Laurentius in Rümmelsheim. 2002 wurde Jörg Meyrer Pfarrer der Katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius in Ahrweiler und der Katholischen Pfarrgemeinde St. Barbara in Ramersbach, die 2011 Teil der Katholischen Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden.

Im Januar 2003 ernannte der damalige Bischof Reinhard Marx Meyrer zum Dechanten des Dekanats Ahrweiler. 2004 wurde Meyrer Dechant des neuen Dekanats Adenau-Altenahr-Ahrweiler, das wenige Wochen später in Dekanat Ahr-Eifel umbenannt wurde.

Seine Arbeit als Seelsorger während der Flutkatastrophe 2021 in Ahrweiler wurde in Medien wie der bild.de und der FAZ.net porträtiert. Die Website Katholisch.de bezeichnete ihn als „katholisches Gesicht der Flut im Ahrtal“. 2022 veröffentlichte er sein erstes Buch, in dem er die Ereignisse rund um die Flutnacht im Ahrtal vom 14. zum 15. Juli 2021 reflektiert hat. Das Buch erreichte Platz 28 der Spiegel-Bestsellerliste in der Rubrik Sachbuch (Hardcover).

Im Februar 2022 wurde er auf Vorschlag der CDU-Fraktion vom rheinland-pfälzischen Landtag in die 17. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten gewählt.

Meyrer absolvierte erfolgreich Marathon- und Halbmarathonläufe, unter anderem in Kenia und Tansania.

Publikationen

  • Zusammenhalten. Als Seelsorger im Ahrtal, Bonifatius Verlag 2022, ISBN 978-3-89710-934-6

Einzelnachweise

  1. Britta Lumma: Leben nach der Flut – Jörg Meyrer ist Seelsorger im Ahrtal. In: Bremen Zwei Gesprächszeit. 26. Juli 2022, abgerufen am 30. Juli 2022.
  2. : Jörg Meyrer | Pfarrer und Seelsorger im Ahrtal | So geht es den Menschen im Ahrtal aktuell. In: SWR1 Leute in der ARD Mediathek. 7. Juli 2022, abgerufen am 30. Juli 2022 (Video verfügbar bis 7. Juli 2027).
  3. 1 2 Gottfried Bohl: Geistlicher blickt in Buch auf Katastrophe und anschließende Zeit zurück: Das Jahr danach – Pfarrer Jörg Meyrer und die Flut im Ahrtal. In: katholisch.de. 15. Juni 2022, abgerufen am 31. Juli 2022.
  4. 1 2 Ahrweiler | Flut-Pfarrer Jörg Meyrer redet wieder mit Gott. (Video) In: bild.de. 5. Oktober 2021, abgerufen am 31. Juli 2022.
  5. Sven Westbrock: Auf Vorschlag der CDU: Ahr-Pfarrer Jörg Meyrer wählt den Bundespräsidenten. In: ga.de. 15. Dezember 2021, abgerufen am 30. Juli 2022.
  6. Pfarrer von Ahrweiler über Aufbau und Atmosphäre im Ahrtal: "Flut hat Mauern in den Köpfen aufgelöst". In: domradio.de. 13. Februar 2022, abgerufen am 31. Juli 2022.
  7. Jörg Meyrer zu Gast bei Stephan Mahlow von RUND UMS ECK – Der Koblenz Podcast. In: anchor.fm. Abgerufen am 8. August 2022.
  8. Tobias Schrörs, Ahrweiler: Seelsorge nach der Flut: „Wenn es ganz schlimm wird, ist unser Pastor da“. In: FAZ.NET. 10. August 2021, abgerufen am 8. August 2022 (eingeschränkte Vorschau (kostenpflichtig)).
  9. Platz 28 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. In: Bonifatius Verlag. 25. Juli 2022, abgerufen am 8. August 2022 (deutsch).
  10. Sven Westbrock: Auf Vorschlag der CDU: Ahr-Pfarrer Jörg Meyrer wählt den Bundespräsidenten. In: General-Anzeiger. 15. Dezember 2021, abgerufen am 8. August 2022.
  11. Jörg Meyrer aus Ahrweiler tritt bei einem Benefiz-Marathon in Kenia an: Der Marathon-Pfarrer schnürt wieder die Laufschuhe. In: blick-aktuell.de. 2. April 2019, abgerufen am 31. Juli 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.