Jędrzejów
Endersdorf
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Jędrzejów
Endersdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg (Brieg)
Gmina: Grodków (Grottkau)
Geographische Lage: 50° 40′ N, 17° 19′ O
Höhe: 170–220 m n.p.m.
Einwohner: 555 (31. März 2011)
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Jędrzejów (deutsch Endersdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Jędrzejów liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grenzbereich zu Niederschlesien. Jędrzejów liegt rund sieben Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Grodków, etwa 31 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa 45 Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.

Jędrzejów liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene).

Nachbarorte

Nachbarorte von Jędrzejów sind im Norden Wójtowice (Vogtsdorf), im Osten Stary Grodków (Alt Grottkau), im Süden Starowice Dolne (Starrwitz) und im Westen Wierzbna (Würben).

Geschichte

Das Dorf wurde erstmals 1303–04 im „Registrum Wratslaviense“ als „Ossec sive Andresdorf“ erwähnt. 1343 wurde es als „Andrea villa“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es 1344 an das Fürstentum Neisse gelangte. Für das Jahr 1391 ist die Kirche St. Simon und Judas belegt. 1425 wurde die Schreibweise „Andrisdorf“ verwendet. Der Ort war ursprünglich ein Marktflecken, welcher im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Endersdorf mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen. 1786 wurde im Ort eine Schule gegründet.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Endersdorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestand das Dorf aus 85 Häusern, einer katholischen Kirche, einer Schule, einem Schloss und einem Vorwerk. Im gleichen Jahr lebten in Endersdorf 555 Menschen, davon 18 evangelisch. Ab 1851 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte das Dorf zu den Gütern der Familie von Francken-Sierstorpff. 1855 lebten 596 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort 12 Bauern-, 21 Gärtner- und 23 Häuslerstellen sowie ein Schloss, eine Mühle sowie ein Wirtshaus. Die katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 124 Schülern besucht. 1874 wurde der Amtsbezirk Endersdorf gegründet, welcher die Landgemeinden Endersdorf und Voigtsdorf und den Gutsbezirken Endersdorf und Voigtsdorf umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Landrat a. D. von Sierstorpff. 1885 zählte Endersdorf 516 Einwohner.

1933 lebten in Endersdorf 515 und 1939 492 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Endersdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Jędrzejów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Simon und Judas

Die Pfarrkirche St. Simon und Judas befindet sich auf einer kleinen Anhöhe nördlich des Schlosses Endersdorf. Eine Kirche in Endersdorf wurde erstmals 1391 erwähnt und war ursprünglich dem hl. Nikolaus geweiht. Zwischen 1724 und 1730 wurde sie im Stil des Barock umgebaut. Der Kirchenbau besteht aus einem dreiseitig geschlossenen Chor mit Strebepfeilern, zwei angebauten Sakristeien und einem in den Baukörper integrierten Westturm. Die Altäre stammen aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Kanzel wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts geschaffen. Sie enthält auf dem Schalldeckel eine Figur des Erzengels Michael; auf der Brüstung befinden sich die vier Evangelisten. Die Kirche ist von einer Steinmauer umgeben. An der Westseite befindet sich ein gotisches Spitzbogenportal. Das Kirchengebäude steht seit 1954 unter Denkmalschutz.

Schloss Endersdorf

Das Schloss Endersdorf entstand im 17. Jahrhundert als zweigeschossiger Schlossbau unter der Familie von Gilgenheimb. Seit 1849 befand es sich im Besitz der Grafen von Francken-Sierstorpff. Sie bauten es 1882 im neugotischen Stil um. Dabei wurden der quadratische, viergeschossige mit Zinnen versehene Turm sowie mehrere Ecktürme und Treppentürme hinzugefügt. Heute befindet sich im Schloss eine Psychiatrie. Das Schloss ist von einem Landschaftspark umgeben, in dem sich neben Wirtschaftsgebäuden mehrere Brunnenanlagen und Statuen befinden. 1991 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Jędrzejów

Persönlichkeiten

Literatur

  • G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e.V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 152.
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 411.
Commons: Jędrzejów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 390.
  3. 1 2 Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1185.
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 122.
  5. Territorial Amtsbezirk Endersdorf
  6. AGOFF Kreis Grottkau
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. 1 2 Denkmäler der Gmina Grodków (polnisch)
  9. Schloss Endersdorf (poln.)
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