Município de Jacarezinho
Jacarezinho

Dom von Jacarezinho
Koordinaten 23° 10′ S, 49° 58′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 24. Januar 1901Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
StaatBrasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Londrina
Região imediata Santo Antônio da Platina
Mesoregion Norte Pioneiro Paranaense
Mikroregion Jacarezinho
Höhe 480 m
Klima warm gemäßigt (Cfa)
Fläche 603 km²
Einwohner 39.268 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 65,1 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4111803
Politik
Stadtpräfekt Marcelo José Bernardeli Palhares (2021–2024)
Partei PSD
HDI 0,743 (hoch) (2010)

Jacarezinho ist ein brasilianisches Munizip im Norden des Bundesstaats Paraná. Es hat 39.268 Einwohner (2021), die sich Jacarezinhenser nennen. Seine Fläche beträgt 603 km². Es liegt 480 Meter über dem Meeresspiegel.

Etymologie

Der Name stammt von einem rechten Nebenfluss des Rio das Cinzas, dem Rio Jacaré, der das Munizip im Südwesten begrenzt. Jacaré bedeutet „Alligator“, Jacarezinho als dessen Verkleinerungsform „Klein-Alligator“.

Geschichte

Besiedlung

Der erste Siedler war Antonio Calixto aus dem Staat Rio de Janeiro. Andere Siedler strömten in den Ort und ließen sich in der Nähe des Wohnsitzes des Pioniers nieder. Im Jahr 1888 kam die Familie Alcântara aus Minas Gerais mit zahlreichen Mitstreitern und gründete die Fazenda da Prata, wodurch die Besiedlung der Region zunahm. Mit den Alcântaras kamen der Arzt João Cândido de Souza Fortes und Bruder Inácio de Melo e Souza, der den Bau einer Kapelle auf der Fazenda betrieb, die 1895 fertig gestellt wurde.

Im Jahr 1896 schenkten Joaquim Antonio Graciano und seine Frau Maria Sabina de Jesus den Schutzheiligen des Ortes, Nossa Senhora da Conceição und São Sebastião eine Sesmaria von 50 Alqueires (120 Hektar), die sie von der kaiserlichen Regierung erhalten hatten. Eine weitere Kapelle wurde gebaut, um die herum neue Häuser entstanden. Ab 1910 beschleunigte die Ankunft weiterer Landwirte und zahlreicher Einwanderer aus São Paulo und Minas Gerais die Entwicklung der Stadt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Kaffee das wichtigste Anbauprodukt. Später wurde der Kaffee durch Zuckerrohrplantagen, Zucker- und Alkoholindustrie und Weideland ersetzt. Neue Produkte, die auf dem Außen- und Binnenmarkt angeboten werden, wie Soja, Baumwolle und Weizen, Geflügel- und Schweinezucht, kamen ab den 1970er Jahren auf.

Erhebung zum Bischofssitz

Der Ort wurde am 10. Mai 1926 zum Sitz des Bistums Jacarezinho erhoben. Dieses entstand aus Gebietsabtretungen des Erzbistums Curitiba, dem es auch als Suffragandiözese unterstellt wurde. Zu ihm gehören heute etwa 30 Gemeinden zwischen Tibají und Paranapanema im Osten von Nordparaná.

Erhebung zum Munizip

Jacarezinho wurde durch das Staatsgesetz Nr. 352 vom 2. April 1900 unter dem Namen Nova Alcântara aus Tomazina ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 24. Januar 1901 als Munizip installiert. Per Staatsgesetz Nr. 471 vom 3. April 1902 erhielt es den aktuellen Namen.

Geografie

Fläche und Lage

Jacarezinho liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná). Seine Fläche beträgt 605 km². Es liegt auf einer Höhe von 480 Metern.

Vegetation

Das Biom von Jacarezinho ist Mata Atlântica.

Klima

In Jacarezinho herrscht warmes, gemäßigtes Klima. Während des Jahres wird eine erhebliche Menge an Niederschlägen verzeichnet (1373 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,7 °C.

Gewässer

Jacarezinho liegt im Einzugsgebiet des Paranapanema, der das Munizip im Nordosten begrenzt. Im Südwesten fließt der namensgebende Rio Jacaré zum Rio des Cinzas.

Straßen

Jacarezinho ist über die BR-153, die Rodovia Transbrasiliana, mit Ourinhos im Norden und mit Tibagí und der Rodovia do Café im Süden verbunden. Über die PR-431 kommt man im Osten nach Ribeirão Claro und im Nordwesten nach Cambará.

Nachbarmunizipien

Cambará Ourinhos-SP
Barra do Jacaré Ribeirão Claro
Santo Antônio da Platina Joaquim Távora

Stadtverwaltung

Bürgermeister: Marcelo José Bernardeli Palhares, PSD (2021–2024)

Vizebürgermeisterin: Patricia Martoni, DEM (2021–2024)

Demografie

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1900 3.676
1920 13.764
1940 24.528 21 % 79 %
1950 34.405 24 % 76 %
1960 42.863 35 % 65 %
1970 38.741 49 % 51 %
1980 38.922 61 % 39 %
1991 40.858 74 % 26 %
2000 39.625 85 % 15 %
2010 39.121 89 % 11 %
2021 39.268

Quelle: IBGE (2011)

Ethnische Zusammensetzung

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 68,1 % 75,9 % 63,9 % weiß bezeichnet
Schwarze 6,7 % 4,7 % 8,4 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,3 % 0,3 % 0,7 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 24,7 % 18,7 % 27,0 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,1 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,4 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Jacarezinho verfügt über einige Sehenswürdigkeiten wie den Morro do Cruzeiro (Kreuzeshügel), städtische Parks und die Fresken von Eugênio de Proença Sigaud im Dom. Sigaud hat sie zwischen 1954 und 1957 im Auftrag seines Bruders, des Bischofs Geraldo de Proença Sigaud, geschaffen. Dieser war damals Bischof des Bistums Jacarezinho. Mit diesem Werk provozierte Sigaud die Reaktion der Bevölkerung, indem er biblische Figuren mit Zügen der örtlichen Bevölkerung dargestellt hatte.

Bildungseinrichtungen

Die Stadt beherbergt einen Campus der Staatlichen Universität von Nordparaná (UNEP) mit den vier Fakultäten für Philosophie, Wissenschaften und Literatur, für Leibeserziehung und Physiotherapie, für Jura sowie für Zahnmedizin.

Commons: Jacarezinho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 História Jacarezinho PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 10. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. 1 2 Panorama Jacarezinho. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 10. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 10. Januar 2022.
  4. Klima Jacarezinho: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 10. Januar 2022.
  5. Prefeito e vereadores de Jacarezinho tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 10. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  7. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  8. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Jacarezinho und Cor ou raça).
  9. 1 2 Município / História do Município / Origem e Ocupação do Município. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Jacarezinho, abgerufen am 10. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  10. O Artista que pintou o "Homem Massacrado". In: Nachruf. Jornal do Brasil, 8. August 1979, abgerufen am 10. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
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