Jacques Pitteloud (* 12. November 1962 in Sion) ist ein Schweizer Diplomat und ehemaliger Geheimdienstleiter.
Leben
Jacques Pitteloud studierte Jura und wurde 1989 an der Universität Zürich promoviert. Pitteloud trat 1988 in den Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ein. Er wurde im Jahr 2000 zum Koordinator für Nachrichtendienste ernannt. Im Jahr 2010 war er an den Plänen zur Befreiung der Schweizer Gaddafi-Geiseln in Tripolis beteiligt.
Pitteloud war von 2010 bis 2015 Schweizer Botschafter in Kenia. Er wurde danach zum Direktor für Ressourcen des EDA berufen. Seit 2. September 2019 ist er Schweizer Botschafter in Washington.
Im Jahr 2016 wurde die Bundesanwaltschaft vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) ermächtigt, Untersuchungen gegen Pitteloud wegen versuchter Nötigung anzustellen. Diese Untersuchungen stehen im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre Anglo-Leasing in Kenia, als 2006 mehrere kenianische Regierungsmitglieder zurücktreten mussten. Von diesem Vorwurf wurde er vom Bundesgericht 2018 freigesprochen.
Pitteloud ist mit einer Ruanderin verheiratet, die den Tutsi angehört.
Schriften
- Ideologisch motivierte Gewalttätigkeit in Westeuropa : Überlegungen zur Krise des liberalen Rechtsstaates. Zürich, Univ., Diss., 1989.
Weblinks
- Literatur von und über Jacques Pitteloud im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Jacques Pitteloud wird zum Direktor der Direktion für Ressourcen im EDA ernannt. In: Website des EDA, 17. Dezember 2014
Einzelnachweise
- ↑ Joël Widmer: Hier rechnet der Schweizer Botschafter mit Kenia ab. In: Blick. 5. August 2015
- ↑ Pitteloud Jacques (PIT) im Eidgenössischen Staatskalender
- ↑ www.swissinfo.ch
- ↑ Ex-Botschafter unter Verdacht. In: Neue Zürcher Zeitung. 1. Oktober 2016, S. 32
- ↑ Philippe Reichen: Um Pittelouds Gute Dienste kümmert sich nun die Strafjustiz. In: Tages-Anzeiger vom 18. Juli 2017
- ↑ Lise Bailat: L'ex-espion Jacques Pitteloud promet d'avoir mûri. In: Le Matin Dimanche. Nr. 5. Lausanne 3. Februar 2019, S. 17 f.
- ↑ SVP stört sich an Frau von Super-Spion. In: 20 Minuten. 27. Juni 2010