Jaime de Armiñán Oliver (* 9. März 1927 in Madrid) ist ein spanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Schriftsteller.

Leben

Armiñán wurde als Sohn der Schauspielerin Carmita Oliver und des Journalisten Luis de Armiñán in Madrid geboren. Sein Großvater war der Autor und Bildhauer Federico Oliver Crespo und seine Großmutter die Schauspielerin Carmen Cobeña. Armiñán studierte zunächst Jura an der Universität Complutense Madrid und war nach seinem Studium als Journalist und Theaterschriftsteller tätig. Es entstanden Theaterstücke wie Eva sin manzana (1952), Sinfonía acabada (1955) und Nuestro fantasma, das 1956 mit dem premio Lope de Vega ausgezeichnet wurde, sowie ab Ende der 1950er-Jahre auch Filmdrehbücher. Zunächst war Armiñán als Autor für das Fernsehen tätig und verfasste Bücher für verschiedene Fernsehserien. Eine längere Zusammenarbeit verbindet ihn mit Regisseur José María Forqué, für den er unter anderem die Drehbücher für Buscando a Mónica (1962), La becerrada (1963), El juego de la verdad (1963) und Tengo 17 años (1964) schrieb.

Armiñán führte erstmals 1959 bei der Fernsehserie Galería de maridos Regie. Sein Langfilmregiedebüt gab er 1969 mit der Musikkomödie Carola de día, Carola de noche. Bereits 1972 gelang ihm mit Mein geliebtes Fräulein der internationale Durchbruch. Das Filmdrama um eine ältere Frau, die erkennt, dass sie ein Mann ist, und sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht, wurde 1973 für einen Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert. Immer wieder thematisierte Armiñán in seinen Filmen unerfüllte Liebe, so in Die Liebe des Schülers Juan (1974), in der sich ein zwölfjähriger Junge in seine Lehrerin verliebt, und Eine unmögliche Liebe (1980), in der ein verwitweter Mann einem 13-jährigen Mädchen verfällt. Eine unmögliche Liebe wurde 1981 der zweite Film Armiñáns, der für einen Oscar als Bester fremdsprachiger Film nominiert wurde.

Mitte der 1980er-Jahre kehrte Armiñán zum Fernsehen zurück und drehte mehrere Folgen der Fernsehserien Cuentos imposibles, Der Torero und Una gloria nacional. Im Jahr 1995 erschien sein lange Zeit letzter Spielfilm als Regisseur, El palomo cojo, bevor er 2008 mit 14, Fabian Road auf die Kinoleinwand zurückkehrte. In der Regel schreibt Armiñán für seine Filme die Drehbücher selbst. Er ist zudem regelmäßig als Journalist für Zeitungen wie ABC und El Mundo tätig.

Armiñán ist seit 1956 mit Schauspielerin Elena Santonja verheiratet; der Ehe entstammen drei Kinder.

Filmografie (Auswahl)

  • 1969: Carola de día, Carola de noche
  • 1970: La Lola, dicen que no vive sola
  • 1972: Mein geliebtes Fräulein (Mi querida señorita)
  • 1973: Un casto varón español
  • 1974: Die Liebe des Schülers Juan (El amor del capitán Brando)
  • 1975: Der Veteran (Jo, papá)
  • 1977: Nunca es tarde
  • 1978: Im Dienste der spanischen Frau (Al servicio de la mujer española)
  • 1980: Eine unmögliche Liebe (El nido)
  • 1982: En septiembre
  • 1985: Stico
  • 1985: La hora bruja
  • 1987: Mi general
  • 1994: Al otro lado del túnel
  • 1995: El palomo cojo
  • 2008: 14, Fabian Road

Publikationen (Auswahl)

  • 1952: Eva sin manzana
  • 1955: Sinfonía acabada – Theaterstück in drei Akten
  • 1958: Biografía del circo
  • 1958: Nuestro fantasma – Komödie in drei Akten
  • 1962: Pisito de solteras – Komödie in zwei Akten
  • 1963: Academia de baile – Komödie in zwei Akten
  • 1965: El arte de amar – Komödie in zwei Akten
  • 1966: Todas somos compañeros – Komödie in zwei Akten
  • 1966: Tiempo y hora
  • 1968: Las 12 caras de Juan
  • 1993: El Cine de la Flor
  • 1977: Los amantes encuadernados
  • 1987: Los amores marginales
  • 1989: Juncal
  • 1999: La isla de los pájaros
  • 2000: La dulce España: memorias de un niño partido en dos
  • 2005: Media hora antes

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Manuel Gómez García: Diccionario Akal de Teatro. Ediciones AKAL, 1998. S. 57.
  2. Julio Enrique Checa Puerta, María Antonia García Tirado: 50 años de teatro contemporáneo: temáticas y autores. Ministerio de Educación, 2007, S. 64.
  3. Jaime de Armiñán auf buscabiografias.com, abgerufen am 31. März 2021
  4. Mein geliebtes Fräulein. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 31. März 2021.
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