Jean-Paul Riopelle (* 7. Oktober 1923 in Montreal; † 12. März 2002 in L’Isle-aux-Grues) war ein kanadischer Maler und Bildhauer aus der Bevölkerungsgruppe der frankophonen Kanadier. Er war ein international anerkannter Vertreter des Action Painting.
Leben
Riopelle wurde 1923 in Montreal geboren. 1940 begann er ein Studium der Mathematik. Dieses brach er ab und studierte an der Kunstakademie in Montreal. Einer seiner Lehrer dort war Paul-Émile Borduas. 1947 verließ er seine Heimat und zog nach Paris, wo er führende Künstler des Action Painting, Surrealismus, Automatismus, Tachismus und Informel kennenlernte, die seine künstlerische Entwicklung beeinflussten.
Ab 1945 gehörte Riopelle zur Künstlergruppe „Les Automatistes“, die sein Lehrer Borduas ins Leben gerufen hatte. 1956 lernte er die Malerin Joan Mitchell kennen, die seine Lebensgefährtin wurde. Die Beziehung hielt bis 1979.
Jean-Paul Riopelle war Teilnehmer der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel.
Schüler und Assistent von Riopelle war Michel Vermeulen, der 1990 bis 1994 in seiner Werkstatt unter anderem an dem Monumentalwerk Hommage à Rosa Luxembourg mitarbeitete.
Jean-Paul Riopelle starb im Jahr 2002 in L’Isle-aux-Grues bei Québec.
Ausstellungen
- 1958: Jean-Paul Riopelle, Kestner-Gesellschaft, Hannover.
Auszeichnungen
- 1962: UNESCO-Preis
- Order of Canada (CC)
- Ordre national du Québec (GOQ)
Literatur
- Werner Schmalenbach: Jean-Paul Riopelle, Kestner-Gesellschaft, Hannover.