Johann Christoph Sigmund von Paris von und zu Gailenbach (* 1745; † 7. März 1804 in Augsburg) war ein Augsburger Patrizier, Gutsbesitzer und Assessor am Stadtgericht Augsburg.

Leben

Er war der Sohn von Anton Friedrich von Paris und von Susanna Helena Koch von Gailenbach, die am 25. November 1743 geheiratet hatten. Sein Vater entstammte der Augsburger als Teil der süddeutschen Linie des ursprünglich preußischen Adelsgeschlechtes von Paris. Die süddeutsche Linie der Familie von Paris führte ein quergeteiltes Schild: Oben in Silber ein auf der Teilungslinie schreitender blauer Löwe, unten auf rotem Grund drei zwei zu eins gestellte goldene Lilien. Dieses Wappen wurde mit wenigen Änderungen zum Wappen des Dorfes Edenbergen im Landkreis Augsburg. Seine Mutter, die einzige Tochter von Johann Christoph Koch von Gailenbach, war vorher bis zu dessen Tode mit einem Melchior Langenmantel (Hochzeit am 16. März 1733) verheiratet gewesen.

Nach dem Tode seines Onkels Markus Christoph Koch von Gailenbach (1699–1768), der kinderlos starb, ging das Schloss Gailenbach in Edenbergen mitsamt dem dazugehörigen Gutshof zunächst in den Besitz seiner inzwischen verwitweten Mutter über, die das Erbe aber nicht antreten konnte, da es sich um österreichisches Mannlehen handelte. Susanna Helena konnte aber erreichen, dass Johann Christoph Sigmund belehnt wurde und so 1771 in den Besitz von Gailenbach mit dem dazugehörigen Adelsprädikat („von und zu Gailenbach“) gelangte.

Am 23. Februar 1772 heiratete er Sybilla Magdalena Barbara († 15. Mai 1831), geborene von Furtenbach auf Hummelsberg. 1777 stellte Johann Christoph Sigmund eine Mutung, einen Antrag zur Ausnutzung der möglichen Bodenschätze von Gailenbach, an die vorderösterreichische Regierung.

Nach seinem Tod im Jahr 1804 gingen Schloss und Gutshof Gailenbach an seinen Sohn Johann Benedikt über.

Nachkommen

⚭ 23. Februar 1772 Sybilla Magdalena Barbara († 15. Mai 1831), geborene von Furtenbach auf Hummelsberg

  1. Johann Benedikt von Paris (1781–1838)
    Kämmerer des Königreiches Bayern, Major der Landwehr und bedeutender Sammler

Einzelnachweise

  1. Augsburgischer neu und verbesserter Stadt- und Raths-Calender auf das Schaltjahr nach Geburt unsers Heilands Jesu Christi 1804. Verlag Joseph Anton Hueber, Augsburg, 1804; Augustus oder Erndtemonat 1804.
  2. Jahresbericht des Historischen Vereins von Schwaben und Neuburg. Historischer Verein für Schwaben und Neuburg, Augsburg, 1875.
  3. 1 2 Johann Carl Schmidt: Richtiges Verzeichniß aller derjenigen Personen, welche in dem zurück gelegten 1804ten Jahr in dieser des Heil. Röm. Reichs Stadt Augsburg, Evangelischen Theils, gestorben sind. Augsburg, 1804.
  4. 1 2 Ahnenforschung: Die Hochzeitsbücher der Augsburger Bürgerstube und Kaufleutestube – Abgerufen am 5. August 2013.
  5. 1 2 Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Paris. In: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 7, Leipzig 1867, S. 56 f.
  6. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Paris. In: Neues preußisches Adelslexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler. Band 4, Reichenbach 1837, S. 23–24.
  7. Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Edenbergen. Edenbergen; 2001.
  8. Joachim Jahn: Augsburg Land (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Schwaben, Heft 11). Hrsg. Kommission für Bayerische Landesgeschichte. München 1984, ISBN 978-3-76-969924-1, S. 595..
  9. Anton Steichele: Archiv für die Geschichte des bisthums Augsburg. Band 2. B. Schmid, Augsburg 1858, S. 413–415.
  10. 1 2 Ahnenforschung: Die Hochzeitsbücher der Augsburger Bürgerstube und Kaufleutestube – Abgerufen am 5. August 2013.
  11. 1 2 Verzeichniß aller Personen, welche in dem zurückgelegten Jahre in der königl. Bayer. Kreishauptstadt Augsburg Evangelischen Theils gestorben sind. Bayerische Staatsbibliothek, 1831.
  12. Johann Benedikt von Paris von und zu Gailenbach, Johann Christoph von Paris von und zu Gailenbach, Sybilla Magdalena Barbara von Paris: Gefühle der Verehrung und der kindlichen Liebe zur fünfzigjährigen Gedächtnißfeier der Vermählung der Frau Sybilla Magdalena Barbara v. Paris gebornen v. Furtenbach auf Hummelsburg mit weiland Herrn Johann Christoph v. Paris von und zu Gailenbach. Hamm, 1822.
  13. Augustana; Vermächtnis des am 24ten April 1838 verstorbenen Benedikt von Paris. In: Vierter Jahresbericht des Historischen Kreisvereins für den Regierungs-Bezirk von Schwaben und Neuburg. Augsburg 1839, S. 21–22.
  14. Martina Haggenmüller, Peter Steuer: Vorderösterreichische Regierung und Kammer 1753–1805: Oberämter Günzburg und Rothenfels (= Bayerische Archivinventare. Bd. 52 / Gesamtinventar der Akten und Amtsbücher der vorderösterreichischen Zentralbehörden in den Archiven der Bundesrepublik Deutschland. Bd. 4). Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, 2004, ISBN 978-3-92-163582-7, S. 137.
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