Johann Friedrich Ortlob (* 2. August 1661 in Oels, Herzogtum Oels; † 12. Dezember 1700 in Leipzig) war ein schlesischer Mediziner.

Leben

Johann Friedrich Ortlob war der Sohn des Theologen Carl Ortlob. Seine frühe Ausbildung erhielt er auf der Schule in Oels, am Maria-Magdalenen-Gymnasium und am Elisabet-Gymnasium in Breslau. Das Studium der Medizin begann Ortlob für ein Jahr an der Universität Frankfurt (Oder) unter Bernhard Friedrich Albinus und setzte es für drei Jahre an der Universität Leipzig unter Johannes Bohn fort, an der er im September 1684 die Doktorwürde erhielt. Nach Reisen nach Holland, England und Frankreich kehrte er 1686 nach Leipzig zurück und verheiratete sich noch in demselben Jahr mit Johanna Sophia Eberhard, mit der er zusammen vier Söhne und vier Töchter hatte. An der Universität Leipzig hielt er Vorlesungen über Anatomie und Physiologie und wurde 1699 zum kurfürstlich-sächsischen Leibarzt und am 3. Juni 1700 zum Mitglied der Leopoldina ernannt. Bereits am 4. März 1699 wurde er in die Académie royale des sciences in Paris aufgenommen. Auf einer Dienstreise im November 1700 in Dresden erkrankte er so schwer, dass er am Morgen des 12. Dezembers in Leipzig verstarb und am 16. Dezember daselbst beerdigt wurde. Sein Bruder war der Pädagoge Johann Christoph Ortlob und sein Onkel der Breslauer Stadtphysicus Friedrich Ortlob.

Literatur

  • Peter A. Lehmann (Hrsg.): Historische Remarques über die neuesten Sachen in Europa. 3. Jahrgang, 1. Woche Dingstag, 4. Januarii 1701. Joachim Reumann und dessen Erben, Hamburg 1701, S. 7–8.
  • Ortlob (Johann Friedrich). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 25, Leipzig 1740, Sp. 2058 f.
  • Ortlob (Jean Frédéric). In: Louis-Mayeul Chaudon (Hrsg.): Dictionnaire universel, historique, critique, et bibliographique. Neuviéme éd. Tome 13. Prudhomme Fils, Paris 1810, S. 111 (französisch).
  • Ortlob (Jean-Frédéric). In: Auguste Thillaye, Antoine Laurent Jessé Bayle (Hrsg.): Biographie médicale par ordre chronologique. Tome 2. Adolphe Delahays, Paris 1855 (französisch).
  • F. M. S.: Ortlob (Jan Fryderyk). In: Encyklopedia powszechna. Tom 20. S. Orgelbrand, Warszawa 1865, S. 73–74 (polnisch).

Einzelnachweise

  1. Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 202; Textarchiv – Internet Archive
  2. Mitgliedseintrag von Johann Friedrich Ortlob bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 29. Mai 2022.
  3. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe O. Académie des sciences, abgerufen am 29. Januar 2020 (französisch).
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