Johann Rathausky (* 24. November 1858 in Wien; † 16. Juli 1912 in Wien) war ein österreichischer Bildhauer.

Leben und Werk

Rathausky war Schüler von Carl Kundmann an der Wiener Akademie. Seine Reiterstatuetten und Soldatentypen der österreichischen Armee wurden von Kaiser Franz Joseph zu Geschenk- und Widmungszwecken erworben, für den Festsaal der Neuen Hofburg trug er Kindergruppen bei. Im Auftrag der Südbahngesellschaft schuf er in Abbazia (Opatija) als Teil eines Monumentalbrunnens die in Carrara-Marmor ausgeführte Brunnengruppe Helios und Selene (1891) und die Büste des Südbahndirektors Friedrich Julius Schüler (1896), sowie an der Passhöhe der Brennerbahn die Büste des Erbauers Carl von Etzel (1892), die heute um etwa 500 Meter versetzt am Bahnhof Brenner steht. Zwei Statuen in Sandstein Georg Friedrich Händel und Christoph Willibald Gluck anfertigte er zwischen 1888 und 1890 für die Attika des Künstlerhauses Rudolfinum in Prag.

Weitere Werke sind die 1902 geschaffenen Adalbert-Stifter-Denkmale in Linz und Frymburk nad Vltavou (früher Friedberg, Böhmen) sowie zahlreiche Grabdenkmäler auf dem Wiener Zentralfriedhof, so die der Komponisten und Chorleiter Anton M. Storch († 1887) und Franz Mair († 1893), das Mausoleum der Freiherrn Klein und andere. Sein Entwurf (1891) für das Wiener Mozart-Denkmal hatte bei der Konkurrenz eine ehrende Anerkennung erhalten.

Die Enthüllung des Denkmals für den 1907 verstorbenen Erbauer der Tauernbahn Karl Wurmb in Salzburg (gegenüber dem Mozarteum) fand erst über ein Jahr nach dem Tod des Künstlers am 13. Oktober 1913 statt, ein besserer Standort wurde 1999 problematisiert.

Rathausky selbst erhielt ein Ehrengrab auf dem evangelischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs (Tor 4, Gruppe 2, Nr. 579).

Weitere Werke (Auszug)

Galerie

Literatur

Commons: Johann Rathausky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ein Fest in Abbazia. In: Laibacher Zeitung. Nr. 217 vom 24. September 1891, S. 1809, Spalte 3, urn:nbn:si:DOC-SA2XLQ8W (zur Enthüllung des Brunnens am 22. September 1891).
  2. Die Etzel-Feier am Brenner. In: Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines. 44. Jahrgang, Nr. 37 (9. September 1892), S. 481–483 (Volltext in der Google-Buchsuche-USA).
  3. Adalbert Stifter als Schulmann. Festgabe zur Enthüllung des Adalbert Stifter-Denkmales in Linz am 24. Mai 1902. Verlag des Stifterdenkmal-Komitees (Volltext in der Google-Buchsuche-USA).
  4. Hedwig Abraham: Anton Storch. Ehrengrab Zentralfriedhof, Gruppe 0, Reihe 1, Nr. 11. In: Kunst und Kultur in Wien. Mit Photographie, abgerufen am 1. Juni 2019.
  5. Hedwig Abraham: Franz Mair. Ehrengrab Zentralfriedhof, Gruppe 0, Reihe 1, Nr. 17. In: Kunst und Kultur in Wien. Mit Photographie, abgerufen am 1. Juni 2019.
  6. Ausstellung der Concurrenz-Entwürfe für das Mozart-Denkmal. In: Mittheilungen des K. K. Oesterreich. Museums für Kunst und Industrie. Neue Folge 6. Jahrgang, Nr. 64 (April 1891), S. 351 (Volltext in der Google-Buchsuche-USA).
  7. Das Wurmb-Denkmal in Salzburg. In: Wiener Bilder, 19. Oktober 1913, S. 4 f. (online bei ANNO).
  8. Hans Lindenbaum: Der Bahnbauer an der Autoschneise. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Kunstfehler online. Rubrik „geschaut“. November 1999 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  9. Hedwig Abraham: Johann Rathausky. Zentralfriedhof, Tor 4, Gruppe 2, Nr. 579. In: Kunst und Kultur in Wien. Mit Photographie, abgerufen am 1. Juni 2019.
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