Johannes Obernburger, auch Johannes Schmidt, auch Smydt, auch Faber, genannt Obernburger, (* 1486 in Obernburg am Main; † 21. Juni 1552 in Villach) war Mainzer Kleriker, oberster Sekretär in der Hofkanzlei Kaiser Karls V., kaiserlicher und päpstlicher Notar sowie Propst im Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main. Als Dolmetscher und Übersetzer in Deutsch, Latein und Französisch für die deutschen Angelegenheiten stand Obernburger dem Kaiser sehr nahe.

Er ist einer der drei Obernburger, die im 16. Jahrhundert in kurmainzischen und kaiserlichen Diensten standen. Dazu gehören sein Bruder Peter Obernburger und dessen gleichnamiger Sohn.

Leben und Werdegang

Familie und Herkunft

Johannes Schmydt wurde um 1486 als ältester Sohn des begüterten Stiftshofspächter-Ehepaars Peter Schmidt und Catharina Schmidt geborene Welsch in Obernburg am Main geboren. Er hatte drei Geschwister, Paul, Peter und Anna. Paul folgte seinem Vater als Stiftshofpächter nach und blieb in Obernburg. Johannes und Peter strebten die geistliche Laufbahn an. Anna heiratete den Juristen und späteren Reichkammerrichter Conradt Heckmann.

Johannes und Peter besuchten um 1500 die Schule des Stifts St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Dort latinisierten sie ihren Nachnamen Schmidt zu „Faber de Obernburg“. 1513 wird Johannes im Archiv des Stifts St. Peter und Alexander in Aschaffenburg erstmals urkundlich erwähnt, als ihn sein jüngerer Bruder Peter als Testamentarier bestätigt.

Beide wurden in Mainz zu Priestern geweiht, denn ab 1522 werden beide in den Reichsregisterbüchern (RRB) Kaiser Karls V. als Mainzer Kleriker bezeichnet. Studienbeginn und -ende sind nicht bekannt, weil die Matrikel der Universität Mainz aus dieser Zeit fehlen. Johannes Obernburger „gehörte seit Jugendtagen zum Hof“.

Kirchenämter ab 1522

Johannes wurde Kantor in der Mainzer St. Stephanskirche, Domvikar in Mainzer St. Martinsdom, Kanoniker in der Wormser St. Martinskirche, Kanoniker in der Stiftskirche St. Viktor in Mainz und 1551 Propst im Kaiserdom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main. Johannes übte keines dieser Ämter vor Ort aus, weil er wegen seiner Karriere im kaiserlichen Kanzleidienst ständig unterwegs und abwesend war.

Aufstieg zum kaiserlichen Sekretär 1526

Am 14. Februar 1522 begann Johannes seinen Dienst für Kaiser Karl V. als Schreiber in Brüssel. Ab Juli 1522 begleitete er den Kaiser auf seiner Seereise über England nach Spanien und dort auf nahezu allen Reisen durch das Land. 1526 stieg Obernburger in Granada im Alter von 40 Jahren zum kaiserlichen Sekretär auf.

Kaiserlicher und päpstlicher Notar 1532

Auf der Urkunde 1253 des Staatsarchivs Amberg, ausgefertigt am 8. April 1532 in Regensburg für das Kloster Waldsassen, platzierte Obernburger am unteren Rand sein Notariatssignet. Daneben fügte er handschriftlich seine Beglaubigungsformel an. Diese beginnt mit den Worten: „Et ego Johannes Obernburger…“. In seinem Notariatssignet ist die zweifache Amtsausübung deutlich erkennbar an der Kaiserkrone auf zwei Säulen und an den gekreuzten päpstlichen Schlüsseln. Die Abbildung stammt aus einer Sammlung von Notariatssignets aus dem Mittelalter. Für die Devise „CCRRC, - I,RQTOO!“ ist keine Auflösung bekannt.

Oberster Sekretär 1532

Im Herbst des gleichen Jahres wurde Obernburger im Alter von 46 Jahren in Villach oberster Sekretär. Eine Bestätigung dafür liefert die Inschrift auf dem Epitaph in Obernburg: „[…] in Villach in Kärnten, einer Stadt, wo er einst in glücklicheren Zeiten Deutschlands sein Amt als [Oberster] Sekretär übernommen hatte“.

Erhebung in den Adelsstand 1537 in Spanien

Das Jahr 1537 verbrachte Obernburger in Spanien. In Valladolid, Monzon oder Saragossa erhob Kaiser Karl V. den 51-jährigen Obernburger in den Adelsstand. Die Jahreszahl 1537 ist im RRB 35 genannt. Ort und Datum fehlen. Der Wappenbrief gilt als verschollen. Eine farbige Darstellung seines Wappens mit der Jahreszahl 1537 befindet sich in der Vatikanbibliothek in Rom im Codex Palatinus latinus 775.

Arbeitsspektrum im Kanzleidienst

Tagesgeschäft

Als oberster Sekretär, Dolmetscher und Übersetzer in Deutsch, Latein und Französisch war Obernburger verantwortlich für die Bearbeitung der deutschen Angelegenheiten der Religions-, Außen-, Innen-, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Obernburger unterzeichnete zahllose Bestätigungen von Privilegien aller Art für die Reichsstädte und Reichsklöster sowie Wappenbriefe für einzelne Personen. Ein herausragendes Beispiel ist der Adels- und Wappenbrief für Peter Apian vom 20. Juli 1541, ausgestellt in Regensburg. Weitere Aufgaben waren die Vorbereitung und Organisation der Reichstage in Regensburg 1541, Speyer 1544, Worms 1545, in Augsburg 1548 sowie wieder in Augsburg 1550/51.

Das Formularbuch des Johannes Obernburger

Zur Erleichterung seiner Arbeit verwendete Obernburger auch ein Formularbuch, eine in Latein geschriebene Sammlung mit Abschriften von kaiserlichen Goldbullen, königlichen Rechten, Bestätigungen und Beglaubigungen von Urkunden, Druckprivilegien, Sendschreiben und anderen Schriftstücken. Das Original dieses Formularbuchs wird in der Vatikanbibliothek unter der Signatur Cod. Pal. lat. 775 verwahrt. Karl Röttel bezeichnete den Codex als „Formularbuch des Johannes Obernburger“. Der Codex besteht aus Papierblättern und Pergamentbögen im Oktav-Format und hat einen Umfang von zehn Folioblättern Register (a-k) und 363 nummerierten Folioblättern Text. Eine Kopie des gesamten Codex in gebundener Form befindet sich im Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Der Inhalt des Codex ist in einem Begleitheft mit 16 Abbildungen erschlossen.

Das Memoire Obernburgers von 1550

Über seine tägliche Arbeit hinaus beschäftigte sich Obernburger in den letzten Jahren seines Lebens auch mit strukturellen Problemen des Kanzleibetriebs. Am 9. April 1550 präsentierte er in Brüssel den Entwurf für eine neue Kanzleiordnung mit dem Titel „Conceptum ordinationum cancellariae imperialis revisum“, das „Memoire Obernburgers“ von 1550 mit genau 100 Artikeln in lateinischer Sprache. Im ersten Abschnitt über den Kaiser heißt es: „more praedecessorum principum“, übersetzt: zuerst das Wichtigste unterzeichnen. Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg besitzt eine Kopie des Memoires in gebundener Form.

Der ORDO CONSILII von 1550

Als oberster Sekretär nahm Obernburger an den Sitzungen des Reichshofrats teil und führte das Protokoll. Zwölf Bände dieser Protokolle aus den Jahren 1544 bis 1556 sind erhalten. Maßgebliche Teile bis 1552 stammen von der Hand Obernburgers. Gegenstand dieser Protokolle war auch die Neufassung der Reichshofratsordnung. Unter dem Titel „Der ORDO CONSILII von 1550“ wurden 23 Artikel in lateinischer Sprache auf dem Reichstag in Augsburg am 18. August 1550 veröffentlicht und in Kraft gesetzt. Das Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg besitzt eine Kopie des ORDO CONSILII in gebundener Form.

Einkommen

Jährliches Gehalt

Mit Obernburgers Aufstieg vom Schreiber zum Kanzleivorstand wuchs auch sein jährliches Gehalt. Nachprüfbare, datierte Angaben aus Hofzahlamtsbüchern oder anderen Quellen sind nicht bekannt. Zusätzlich zum Gehalt kamen Nebenkünfte aus den Taxen der Kanzlei für die Bearbeitung von Standeserhebungen, Wappenbriefen, Gnadenakten, Bestätigungen von Privilegien für die Reichsstädte und Reichsklöster.

Pfründe aus Kirchenämtern

Weitere Einkünfte bezog Obernburger als Mainzer Kleriker aus Pfründen von neun bestätigten Kirchenämtern, z. B. als Kantor von St. Stephan in Mainz, als Domvikar von St. Martin in Mainz, als Kanoniker von St. Martin, dem Dom zu Worms u. a. Über die Höhe dieser Einnahmen schweigen die Quellen.

Stadtsteuern

Seit 1533 bezog Obernburger, urkundlich nachgewiesen, aus mindestens vier Reichsstädten (Frankfurt, Lübeck, Nürnberg, Schweinfurt) sog. Stadtsteuern als Einkommen auf Lebenszeit. Die Auszahlung erfolgte jeweils halbjährlich auf den Frühjahrs- und Herbstmessen über den Finanzplatz Frankfurt am Main. Das jährliche Zusatzeinkommen betrug ca. 2000 Goldgulden.

Geldgeschäfte mit den Fuggern

Weitere Nebeneinkünfte waren Zinsgewinne aus Anlagevermögen zum Beispiel bei den Fuggern in Spanien und am Finanzplatz Frankfurt. Die Nachweise im Fuggerarchiv in Dillingen und in der Literatur sind sporadisch und lückenhaft. Als Beispiel sei angeführt:

„Obernburger tritt zuweilen als Käufer von Jurorenten auf. Er gehörte zu jenen, die ihr Geld bei den Fuggern deponierten. Die Fuggersche Faktorei nahm somit Bankfunktionen wahr, verzinste die Einlagen also auch. 1539 hatte Obernburger 93.750 Maravedís bei den Fuggern als Guthaben stehen. Für seine Jurorente, die ihm in Sevilla aus dem Almojarifazgo Mayor ausbezahlt wurde, führte die Faktorei ein laufendes Konto. 1546 wies es ein Guthaben von 1.007 Dukaten und 131 Maravedis auf. Es wurde in jährlichen Dritteln ausbezahlt bzw. gutgeschrieben. Später war die Rede davon, daß seinen Erben noch 4793 Dukaten und 152 Maravedís zustanden.“

(Hrsg.) Hermann Kellenbenz, Rolf Walter: Oberdeutsche Kaufleute in Sevilla und Cadiz (1525–1560), Eine Edition von Notariatsakten aus den dortigen Archiven. In: (Hrsg.) Historische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit, Band XXI, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001. ISBN 3-515-07740-5. S. 56, Referenz 239

Verehrungen

Als Vertrauter des Kaisers erhielt Obernburger auch zahlreiche sogenannte Verehrungen bei den Besuchen der Reichsstädte, beispielsweise am 15. Februar 1541 in Nürnberg: Johann Obernburger bekam ein Lagel Süßwein und eine silberne Kanne mit Wasserbecken, in welches sein Name eingraviert war. Für den Nachlass einer Taxgebühr der Stadt Nürnberg verehrte man ihm am 25. Juli 1551 ein „goldenes Trinkgeschirr mit einigen Stücken Goldes darin.“

Reisewege in Begleitung des Kaisers

Obernburger begleitete den Kaiser 30 Jahre lang, von 1522 bis zu seinem Tod 1552, auf nahezu allen Reisen quer durch Europa. „Kaiser Karl V. machte 9 Reisen in Deutschland, 7 in Spanien, 7 in Italien, 9 in den Niederlanden, 4 in Frankreich, 2 in England und 2 in Afrika. 10 Male durchschiffte er das Mittelmeer, 3 Male den Ocean“.

Spanien 1522–1529

Im Juli 1522 brach Karl V. auf dem Seeweg über England nach Spanien auf. Während sich in Deutschland die Reformation rasant ausbreitete, sicherte der Kaiser seine Macht in Spanien und weit darüber hinaus gemäß seinem Wahlspruch „Plus Ultra“ (darüber hinaus).

Italien und Deutschland 1529–1533

1929 reiste er mit seinem Gefolge per Schiff über das Mittelmeer nach Italien zur Kaiserkrönung 1530 in Bologna durch Papst Clemens VII. In Deutschland nahm er an den Reichstagen 1530 in Augsburg und 1532 in Regensburg teil.

Spanien 1533–1539

1533 kehrte er über Italien wieder nach Spanien zurück. 1535 stach er in Barcelona im Tunisfeldzug gegen die Türken in Nordafrika in See. Am 14. Juli 1535 schlug er die Truppen von Khair ad-Din Barbarossa im Kampf um die Festung Goletta im Hafen vor Tunis. Auf dem Rückweg über Sizilien und Neapel zogen die Sieger triumphal in Rom ein. Briefe und Urkunden aus Neapel, Rom und Genua belegen Obernburgers Teilnahme an der „Expeditio Africana“.

Frankreich-Niederlande-Deutschland 1539–1552

Im November 1539 verließ Karl V. Spanien auf dem Landweg über Frankreich. Für Obernburger war es der endgültige Abschied von Spanien. Nach der Ankunft in Brüssel folgten äußerst arbeitsreiche und turbulente Jahre in den Niederlanden, Deutschland und Italien. Nach dem Reichstag 1541 in Regensburg begannen die Auseinandersetzungen im Schmalkaldischen Krieg. Im Mittelmeer setzten die Türken ihren Vormarsch fort. Der zweite Feldzug des Kaisers gegen die Türken in Algier scheiterte Ende Oktober 1541 in einen Seesturm. Der Kaiser rettete sich über das Meer nach Spanien. Obernburger hatte an diesem Kriegszug nicht teilgenommen, sondern war in Italien geblieben. Ein Brief vom 20. Oktober 1541 belegt, dass er sich zeitweise in Rom aufhielt. Nach der Ankunft des Kaisers aus Spanien in Genua am 25. Mai 1543 übernahm Obernburger wieder die Leitung der Hofkanzlei. In der entscheidenden Schlacht am 24. April 1547 in Mühlberg südlich von Wittenberg besiegte der Kaiser die Protestanten. Die Universität von Wittenberg wurde geschlossen. Obernburger bot dem befreundeten Reformator Philipp Melanchthon in einem persönlichen Brief die Rückkehr auf den Lehrstuhl für Philosophie in Heidelberg an. Melanchthon lehnte ab. Auf dem Höhepunkt seiner Macht versuchte Karl V. den Protestanten 1548 das Augsburger Interim aufzuzwingen. Dieses war von Obernburger maßgeblich mit verfasst und unterzeichnet. Die vom Kaiser erwartete Befriedung der Religionsfrage blieb aber aus. 1552 musste der Kaiser im Fürstenaufstand vor Kurfürst Moritz von Sachsen von Innsbruck aus durch das Südtiroler Pustertal nach Villach flüchten. „…und der her Obernburger, auf welchen ich gewartet, fast der letzt gewesen [der Innsbruck verlassen hat]“ schrieb der württembergische Gesandte Florian Graseck an seinen Herzog in Stuttgart. Unterwegs, in Bruneck, verfasste Obernburger am 23. Mai 1552 im Auftrag des seit 1547 als Gefangener mitgeführten ehemaligen Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen eine höchst brisante „Zweite Erklärung nebst einem Plan der Kriegführung gegen den abtrünnigen Kurfürsten Moritz“. Mit seiner Ankunft in Villach am 27. Mai endeten Obernburgers zuletzt äußerst strapaziösen Reisewege mit Kaiser Karl V.

Zum Tod von Johannes Obernburger

Letzte Tage in Villach

Am 10. Juni verfasste Obernburger im Auftrag des Kaisers seinen letzten, in der Kanzlei registrierten Brief, adressiert an die Kurfürsten Sebastian von Heusenstamm, Erzbischof von Mainz und an Kurfürst Friedrich, Pfalzgraf bei Rhein. Am 21. Juni 1552 berichtete der bayerische Gesandte Wiguläus Hundt von Sulzemoos (bei Dachau) Herzog Albrecht nach München: „[…] er habe gehört, dass Obernburgers Briefe und Kleinodien geplündert und beschädigt seien“.

Bericht über die Todesumstände

„Am 21. Juni wollte Obernburger um 8 Uhr abends in seiner Herberge auf ein Nebendach steigen – man macht hier sehr flache Dächer, auf denen man gehen kann, wie Chr[istoph] weiss – und wollte Wurzgärten besprengen. Allein er machte einen Fehltritt und fiel auf ein Steinpflaster, so dass er sofort tot war“. Johannes Obernburger wurde 66 Jahre alt. Er hinterließ die Konkubine und Dienerin Amalia Negeler, die gemeinsame dreijährige Tochter Barbara und ein beträchtliches Vermögen. In einer Urkunde zu den Erbauseinandersetzungen ist nachgewiesen, dass Obernburger „unversehenlich [ohne Sterbesakramente] und one Testament oder Lezten willen mit Todt abgangenn“. Nachforschungen zu den Schicksalen der Tochter Barbara und ihrer Mutter Amalia stehen noch aus. Auch die Umstände, wie es zur Stiftung der Freischule in Obernburg kam, sind wegen der fehlenden Testamente von Johannes Obernburger und seinen Erben ungeklärt.

Tochter Barbara, Tutorien und Legitimation

Kaiser Karl V. würdigte seinen obersten Sekretär Obernburger postum in besonderer Weise in der Fürsorge um Obernburgers uneheliches Tochter Barbara durch Anweisung von zwei Tutorien (Tutorium der Reichsstadt Ulm, Brüssel, 28. September 1555. und Tutorium des Mainzer Kurfürsten Daniel Brendel von Homburg, Mainz, 12. Juni 1556.) und einer Legitimation (Legitimation, Brüssel, 30. Juni 1556.). Damit wurde das siebenjährige Mädchen in den Adelsstand erhoben und war fortan berechtigt den Namen Barbara Obernburger zu führen.

Das Epitaph der Brüder Johannes und Peter Obernburger in Obernburg am Main

Das Epitaph ist etwa 1,40 m breit und 3,50 m hoch und wurde 1557 errichtet.
Johannes ist auf dem oberen, Peter auf dem unteren Schriftfeld gewürdigt. Heute steht das Epitaph wettergeschützt in der Passage durch den freigestellten Kirchturm. Das von Säulen flankierte, dem Notariatssignet von Johannes Obernburger ähnliche, Epitaph ist viergeteilt: Oben das Adelswappen unter einem Halbbogen begleitet von floralen Elementen, darunter die Inschrift für Johannes, darunter die für seinen Bruder Peter, beide mit umlaufenden floralen Motiven, abgeschlossen von einem breiteren Bodenfries.

Bisher liegen für die lateinischen Texte vier Übersetzungen vor: von Pater Luchesius Grötzinger (aus den fünfziger Jahren), von Leo Hefner aus Obernburg (1984), von Karl-Ernst Lupprian, Hauptstaatsarchiv München (2001) und von Richard Pfannenmüller, Karlstein am Main (2001).

Die fünfte, aktualisierte Übersetzung aufgrund der Nachforschungen (1987-2022) von Günther Koch, Dachau, hat folgenden Wortlaut:

D. O. M.

Sei gegrüßt, Wanderer, verweile etwas, wenn du erfahren möchtest, wessen Asche und Gebeine von dieser Grabplatte bedeckt sind: Es ist Johannes Obernburger, ein Mann, zu seinen Lebzeiten gerühmt wegen seiner Gottesfurcht, Lauterkeit, Würde und Klugheit. Er war Kaiser Karls V. geheimer Sekretär und sein treuester und sorgsamster ständiger Begleiter. Seit Jugendtagen gehörte er zum Hof. Er verachtete Geschwätz und Dünkel und vollbrachte große, anerkannte Leistungen. In der Stadt Villach zu Kärnten aber, wo er einst das Amt des [obersten] Sekretärs erhalten hatte – in für Deutschland glücklichen Zeiten, die infolge der niederträchtigen Aufstände und der französischen Umtriebe ins Schwanken gerieten –, verlor er durch einen Schicksalsschlag Amt und Leben. Er vertauschte die Trübsal dieser Zeiten mit der ewigen Ruhe zum sehr großen, schmerzlichen Verlust für den Kaiser, die Freunde und alle gutgesinnten Menschen. Er starb am 9. Tag der Kalenden des Juli im Jahre des Herrn 1552.

Die Erben [haben] hier dem Mutterboden die Gebeine übergeben und trauern um den innig geliebten und besten Bruder, dessen Frömmigkeit also …

P.P.

Inschrift zu Peter Obernburger: [Ich], Petrus, einst innig verbundener Bruder des Johannes, den ich nur kurz überleben durfte, hier liege ich. Lebt wohl, Kinder und Weib! Dass du spät dahinscheiden mögest, göttlicher [Kaiser] Karl, das erflehe ich, der ich selbst zu Mainz Registrator in deinen Diensten war, geringer jedoch als mein gerühmter Bruder. Nun nahen mir Flehendem die [Wein-]Kelche des göttlichen Himmels, denn zu Lebzeiten war es mir am Liebsten, von Gesängen erheitert zu werden.
Er starb im Jahre des Herrn, unseres Erretters am 16. März 1553.

Seit 3.Juli 2023 sind in der Passage durch den Kirchturm der Stadtpfarrkirche Obernburg am Main links und rechts neben dem Epitaph neue Informationstafeln angebracht. Das linke Schild zeigt die neue Übersetzung der Inschriften, das rechte eine Zeittafel mit biografischen Daten zu den drei Obernburgern in kaiserlichen Diensten im 16. Jahrhundert.

Zum Tod seines Bruders Peter Obernburger 1553

Peter Obernburger, kurfürstlicher Registrator, überlebte seinen Bruder Johannes nur um nahezu neun Monate. Er starb am 16. März 1553 wohl in Mainz oder Aschaffenburg. Über seine Todesumstände ist bisher nichts bekannt. Er hinterließ eine Konkubine namens Elisabeth Schermar und drei Kinder, Peter, Sabina und eine weitere, namentlich nicht bekannte Tochter. Die Legitimation und Bestätigung der Adelserhebung des unehelichen Sohnes Peter Obernburger erfolgte am 18. Juni 1555 in Brüssel.

Sein Neffe Peter Obernburger, verstorben 1588

Peter Obernburgers Sohn gleichen Namens, geboren um 1530 vermutlich in Mainz, startete nach dem Abschluss seines Jurastudiums in Ingolstadt als Doktor beider Rechte eine bemerkenswerte Karriere an kaiserlichen, königlichen und herzoglichen Höfen. 1551 holte ihn sein Onkel Johannes Obernburger in die Hofkanzlei. Kaiser Karl V. schickte ihn als Boten zu seiner Schwester, Königin Maria von Ungarn, die zu dieser Zeit Statthalterin der Spanischen Niederlande war. Ab 1555 war Peter Obernburger Sekretär bei Königin Maria, ab 1560 bei Kaiser Ferdinand I. Von 1562 bis 1567 diente er als Hofrat beim bayerischen Herzog Albrecht V. in München. 1563 heiratete er die Ingolstädter Bürgerin Anna Müller. Aus dieser ersten Ehe stammen fünf Kinder. Davon sind drei namentlich bekannt: Karl, Sebald und Matthias. 1567 ging er nach Wien und wurde Reichshofrat bei den Habsburger Kaisern Maximilian II. und Rudolf II. Er diente also vier Kaisern, einer Königin und einem bayerischen Herzog. Er starb als hochangesehener, kaiserlicher Berater und Herr von Schloss Train in Niederbayern am 16. November 1588 in Dillingen an der Donau.

Gedenken

  • 1861 in Obernburg: „300-Jahrfeier anlässlich der Stiftung der Freischule durch Johannes Obernburger“.
  • 1952 zum 400. Todestag: Festzugwagen beim Apfelblütenfest in Obernburg am Main.
  • 1972 zum 420. Todestag: Obernburger Stadtratsbeschluss zur „Johannes Obernburger Schule“.
  • 1977 zum 425. Todestag: Gedenkmedaille der Sparkasse Miltenberg-Obernburg.
  • 2002 zum 450. Todestag: Benennung einer Straße nach Johannes Obernburger.
  • 2022 zum 470. Todestag: Buchveröffentlichung zu Johannes und Peter Obernburger.

Literatur

  • Günther Koch: Johannes Obernburger (1486–1552). Kaiserlicher Sekretär und päpstlicher Notar bei Kaiser Karl V. Stoffsammlung für eine Biographie. Erste Auflage Dachau 2012. 299 Seiten. 38 Abbildungen. 3 Exemplare im Selbstverlag (ohne ISBN). Verwahrungsorte: München (Bayer. Staatsbibliothek), Würzburg (Universitätsbibliothek), Aschaffenburg (Stadt- und Stiftsarchiv). [Kurzform: Koch Dachau 2012]
  • Günther Koch: Vom Stiftshof in die Welt. Johannes und Peter Obernburger im Dienst für Kaiser Karl V. In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg. Band 15, 2022, ISSN 0174-5328, S. 15–44 (22 Abbildungen). (online) [Kurzform: Koch Aschaffenburg 2022]
  • Günther Koch: Johannes und Peter Obernburger im Dienst für Kaiser Karl V. Stoffsammlung für Biographien. Zweite, aktualisierte und erweiterte Auflage Dachau 2022. 292 Seiten. 81 Abbildungen. 5 Exemplare im Selbstverlag (ohne ISBN). Verwahrungsorte: München (Bayer. Staatsbibliothek), Würzburg (Universitätsbibliothek), Aschaffenburg (Stadt- und Stiftsarchiv), Obernburg (Stadtarchiv), Dachau (Verfasser). [Kurzform: Koch Dachau 2022]
  • Rosemarie Aulinger: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 16 Teil 1 und 2, Reichstag von Worms 1545, München 2003, S. 103, 104, 106, 197, 1621, 1644, 1723: Obernburger Johann, Sekretär Karls V.; Obernburger Peter, Rat des Kurfürsten von Mainz.
  • Erwein Eltz: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 15 Teile 1–4, Reichstag von Speyer 1544, Göttingen 2001, Obernburger Johann S. 118, 380, 756, 1740, 1935, 2356. Verlesung der Proposition am 20. Februar 1544. Sekretär für deutsche Angelegenheiten.
  • Erwein Eltz: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 19 Teile 1 und 2, Reichstag von Augsburg 1550/51, München 2005, S. 68, 84, 85, 189, 449, 1062 (Verlesung der Proposition), 1220, 1302, 1663: Obernburger Johan, «Meister Hans», Sekr. für die deutschen Angelegenheiten.
  • Lothar Groß: Die Reichsregisterbücher Kaiser Karls V. Wien und Leipzig 1930, S. 225: 45 Fundstellen für Johannes Obernburger, 14 Fundstellen für Peter Obernburger.
  • Franz Herre: Die Fugger in ihrer Zeit. Augsburg 2002, S. 75. Fuggerprivilegien von 1525, von Obernburger mitunterzeichnet.
  • (Hrsg.) Hermann Kellenbenz, Rolf Walter: Oberdeutsche Kaufleute in Sevilla und Cadiz (1525–1560), Eine Edition von Notariatsakten aus den dortigen Archiven. In: (Hrsg.) Historische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften: Deutsche Handelsakten des Mittelalters und der Neuzeit, Band XXI, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001. ISBN 3-515-07740-5.
  • Albrecht Kircher: Deutsche Kaiser in Nürnberg, Dissertation 1954, S. 52 ff: Verehrungen für Obernburger für seine Verdienste für die Stadt.
  • Günter Rauch: Pröpste, Propstei und Stift von St. Bartholomäus in Frankfurt, in: Studien zur Frankfurter Geschichte, Heft 8, Frankfurt am Main 1975, S. 103–107, „Johannes (Fabri) Obernburger“, Vorgeschichte, wie Obernburger Propst in Frankfurt wurde.
  • Ernst Viktor: Briefwechsel des Herzogs Christoph von Wirtemberg, Band 1: 1550–1552, Stuttgart 1899, zahlreiche Fundstellen zu Johannes Obernburger, insbesondere über die Todesumstände in Villach 1552. [Kurzform: Ernst: Briefwechsel, Stuttgart 1899]
  • Pleikard Joseph Stumpf: Bayern: Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. München 1852, S. 885.
  • Karl Lanz (Hrsg.): Staatspapiere zur Geschichte des Kaisers Karl V. Stuttgart 1845, S. 510; Quelle: Kgl. Archiv Brüssel, Bibl. de Bourgogne, Ref.rel.T.XIV.f.34.Cop.; Übersetzung der Ausschnitte aus dem Französischen: Peter Süß 2001.
  • Joachim Mehlhausen: Das Augsburger Interim von 1548. Neukirchen-Vluyn 1970, S. 144 f., „Obernburger unterzeichnete am 30. Juni 1548 das Augsburger Interim“.
  • Andreas Walther: Kanzleiordnungen Maximilians I., Karls V. und Ferdinands I. Leipzig 1909: dort S. 392–406: Das Memoire Obernburgers 1550.
  • Pius Wittmann: Zwei Mortuarien des Hochstifts Augsburg. In: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen 12, 1899, S. 132: „1588 Nr. 279: Petter Obernburger, Sekretär, dann kaiserlicher, geheimer Rat.“ [Tod in Dillingen].
  • Christoph Friedrich von Stälin: Aufenthaltsorte K. Karls V. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hs.), Forschungen zur deutschen Geschichte, Band 5, München 1865, S. 565–587.
  • Ralf Decot: Albrecht von Brandenburg als Reichserzkanzler. In: (Hrsg.) Peter Claus Hartmann: Geschichtliche Landeskunde, Band 47, Stuttgart 1998. Anm. 43: „Nach dem Tode Maximilians I. verwaltete zur Zeit, als Karl V. noch in Spanien weilte [1522-1529 und 1533-1539], Kurfürst Albrecht allein die [stationäre kaiserlich-kurfürstliche] Reichskanzlei. Zur Seite stand ihm Dr. Nikolaus Ziegler, der ehemalige Kanzler Maximilians I.“
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Einzelnachweise

  1. HStA München, Adels-und Wappenbriefe 21, Ausschnitt.
  2. 1 2 Elfriede Kern: Notare und Notarssignete vom Mittelalter bis zum Jahr 1600, München 2008, S. 496.
  3. Vatikanische Apostolische Bibliothek: Cod. Pal. lat. fol. k,v. Übersetzung: Günther Koch
  4. Eva M. Schlicht: Des Kaisers Carolus V. Secretarius und Geheimschreiber, Frankenland online, Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege, Frankenbund, 1992, S. 182–187
  5. Koch Aschaffenburg 2022, S. 15
  6. Koch Aschaffenburg 2022, S. 15–17.
  7. Koch Dachau 2022, S. 52-54: Itinerar und biografische Notizen.
  8. Koch Aschaffenburg 2022, S. 16, Anm. 7: „Ebenso bestätigte der Herr Vikar Peter Obernburger … Johann Fabri, seinen älteren Bruder.“
  9. Groß: Reichsregisterbücher, Leipzig 1930, S. 40. Nr. 2437, RRB 36, fol. 156v Brüssel 21. März 1522: Erstmalige Nennung beider Brüder als Mainzer Kleriker.
  10. Koch Aschaffenburg 2022, S. 42, Zitat aus der Epitaphinschrift.
  11. Günter Rauch: Pröpste, Propstei und Stift von St. Bartholomäus in Frankfurt, in: Studien zur Frankfurter Geschichte Heft 8, Frankfurt am Main 1975, S. 103–107, „Johannes (Fabri) Obernburger“, Vorgeschichte, wie Obernburger „Propst in Frankfurt wurde“.
  12. Groß: Reichsregisterbücher, Leipzig 1930, S. 34, Nr. 2057, RRB 36 fol. 156r: Brüssel, früheste Erwähnung als Schreiber in der Hofkanzlei.
  13. Groß: Reichsregisterbücher, Leipzig 1930, S. 64, Nr. 3648, RRB 36 fol. 90v: Granada, 1. August 1526: „mon. in Seckingen pr.pr.pr. Joanne Obernburger cl. Mog. d. secr. Caes. Mt.“: Erstmalige Nennung Obernburgers als kaiserlicher Sekretär.
  14. Koch Aschaffenburg 2022, S. 18 f: Übersetzung (gekürzt): „Und ich, Johannes Obernburger, Kleriker der Diözese Mainz, päpstlicher und kaiserlicher Notar ….habe …diese Urkunde angefertigt, vollendet, unterschrieben und mit meinem gewohnten Notarszeichen …beglaubigt.“
  15. Koch Aschaffenburg 2022, S. 19
  16. Koch Dachau 2022, S. 16.
  17. Koch Aschaffenburg 2022, S. 42.
  18. Koch Aschaffenburg 2022, S. 20
  19. Koch Dachau 2022, S. 20: RRB 35 fol.87r, Zeile 2: „Johann Obernburg, Nobilicat und Zierung seines Helms“.
  20. Koch Aschaffenburg 2022, S. 20–23.
  21. Original: Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Adels- und Wappenbriefe 21.
  22. Koch Aschaffenburg 2022, S. 22 (Abbildung)
  23. Koch Dachau 2022, S. 23 (Abbildung)
  24. Günther Koch: Ein Brief und seine Geschichte, in: Karl Röttel: Peter Apian: Astronomie, Kosmographie und Mathematik am Beginn der Neuzeit. Erste Auflage, Eichstätt 1995, S. 47-51: Abbildung und auszugsweise zitierter Inhalt des Adelsbriefes.
  25. Eltz Erwein: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 15, Teile 1–4, Reichstag von Speyer 1544, Göttingen 2001, Obernburger Johann S. 118, 380, 756, 1740, 1935, 2356. Verlesung der Proposition am 20. Februar 1544. Sekretär für deutsche Angelegenheiten.
  26. Aulinger Rosemarie: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 16 Teil 1 und 2, Reichstag von Worms 1545, München 2003, S. 103, 104, 106, 197, 1621, 1644, 1723. Obernburger Johann, Sekretär Karls V.; Obernburger Peter, Rat des Kf. Von Mainz.
  27. Mehlhausen Joachim: Das Augsburger Interim von 1548, Neukirchen-Vluyn 1970, S. 144. Johann Obernburger unterzeichnete am 30. Juni 1548 das Augsburger Interim.
  28. Eltz Erwein: Deutsche Reichstagsakten unter Kaiser Karl V. Jüngere Reihe, Band 19 Teile 1 und 2, Reichstag von Augsburg 1550/51, München 2005, S. 68, 84, 85, 189, 449, 1062 (Verlesung der Proposition), 1220, 1302, 1663. Obernburger Johan, «Meister Hans», Sekr. für die deutschen Angelegenheiten.
  29. Karl Röttel: Peter Apian, Astronomie, Kosmographie und Mathematik am Beginn der Neuzeit, Eichstädt 1995, S. 288: „Formularbuch von Johannes Obernburger“.
  30. Aschaffenburg 2022, S. 24; Koch Dachau 2022, S. 170–209: Die Obernburger in zwei Formularbüchern Cod. Pal. lat. 775 und 776.
  31. Koch Dachau 2022, S. 170–190.
  32. Walther 1909, S. 392–406, das Memoire Obernburgers von 1550.
  33. Koch Dachau 2022, S. 210–219: Text der 100 Artikel.
  34. Gustav Winter: Der ORDO CONSILII von 1550. Ein Beitrag zur Geschichte des Reichshofrats, Wien 1892, S. 1–26
  35. Koch Dachau 2022, S. 220–222: Text der 23 Artikel.
  36. Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Losungamt, 35 neue Laden, U 510
  37. Staatsarchiv Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg, Losungamt, 35 neue Laden, U 579
  38. Koch Aschaffenburg 2022, S. 25–27; Koch Dachau 2022, S. 223–228: Gehalt, Pfründen, Stadtsteuern, Verehrungen.
  39. Koch Dachau 2022, S. 162.
  40. Koch Aschaffenburg 2022, S. 25: Tabelle nach Städten aufgeschlüsselt; Koch Dachau 2022, S. 223–228: Zahlungsanweisungen des Kaisers und Quittungen aus den Stadtarchiven.
  41. Koch Aschaffenburg 2022, S. 26; Koch Dachau 2022, S. 229–231: Geldgeschäfte mit den Fuggern.
  42. auf Books.google.com; abgerufen am 26. Januar 2023
  43. Kircher Albrecht: Deutsche Kaiser in Nürnberg. Dissertation 1954, S. 52 ff.
  44. Koch Aschaffenburg, S. 27; Koch Dachau 2022, S. 9–35: Europakarte der Reisewege, Itinerar und biografische Notizen.
  45. Christoph Friederich von Stälin: Aufenthaltsorte K. Karls V. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Forschungen zur deutschen Geschichte, Bd. 5, München 1865, S. 565–587
  46. Koch Dachau 2022, S. 147, Regest: Granvella hält das Reichstagsanschreiben zurück bis der Übersetzer Obernburger in Rom eintrifft.
  47. Koch Aschaffenburg 2022, S. 30; Koch Dachau 2022, S. 126: Brief von Obernburger vom 6. Juni 1547 aus Wittenberg: Aus dem Regest: „Wenn er [Melanchton] aber die Theologie aufgeben und zu seinen früheren [humanistischen] Studien und in die Heimat [Heidelberg] zurückkehren möchte, wird ihm Obernburger dies vermitteln“.
  48. Johannes Obernburger an M. [in Nordhausen]. - [Wittenberg/Halle, nach 6. Juni 1547]. In: Melanchthons Briefwechsel – Regesten online. Abgerufen am 22. Mai 2023.
  49. Ernst: Briefwechsel, Stuttgart 1899, Brief Nr. 574 vom 23. Mai 1552.
  50. Karl Lanz (Hrsg.): Staatspapiere zur Geschichte des Kaisers Karl V. Stuttgart 1845, S. 510; Quelle: Kgl. Archiv Brüssel, Bibl. de Bourgogne, Ref.rel.T.XIV.f.34.Cop.
  51. Koch Dachau 2022, S. 151: Übersetzung von Ausschnitten aus dem Französischen: Peter Süß 2001.
  52. Hauptstaatsarchiv (HStA) Stuttgart, A88 Deutscher Krieg 1552/53 Büschel 3 Nr. 30.
  53. Ernst: Briefwechsel, Stuttgart 1899, Brief Nr. 643, S. 651, Zeilen 16–18 (Regest).
  54. Ernst: Briefwechsel, Stuttgart 1899, S. 650.
  55. Koch Aschaffenburg 2022, S. 32: Buchstabengetreue Transkription der 15 Zeilen des Briefs, in denen der Zeitzeuge Florian Graseck als württembergischer Gesandter die Todesumstände schildert. Er nennt darin als Todesdatum den 21. Juni 1552. Auf dem Epitaph in Obernburg steht dagegen der 23. Juni 1552.
  56. Koch Dachau 2022, S. 40 f, biografische Notizen. Amalia Negeler war seit 1542 Ulmer Bürgerin.
  57. Koch Dachau 2022, S. 55, biografische Notizen.
  58. Erbvertrag, Mainz, 20. November 1559, Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ingrossaturbuch 70, fol 94v-97r
  59. Koch Dachau 2022, S. 241–243, Abbildung und Transkription.
  60. Koch Aschaffenburg 2022, S. 35
  61. Koch Dachau 2022, S. 236f, Abbildung und Transkription.
  62. Koch Aschaffenburg 2022, S. 36
  63. Koch Dachau 2022, S. 237–239, Abbildung und Transkription.
  64. Koch Aschaffenburg 2022, S. 36
  65. Koch Dachau 2022, S. 239–240, Abbildung und Transkription.
  66. Koch Aschaffenburg 2022, S. 36 und 40–42, Abbildung, Transkription und Übersetzung
  67. Koch Dachau 2022, S. 2 und 35.
  68. Koch Dachau 2012, S. 14–17.
  69. Koch Aschaffenburg 2022, S. 42.
  70. Decot Rolf: Albrecht von Brandenburg als Reichserzkanzler. In: (Hrsg.) Peter Claus Hartmann: Geschichtliche Landeskunde, Band 47, Stuttgart 1998. Anm. 43: „Nach dem Tode Maximilians I. verwaltete zur Zeit, als Karl V. noch in Spanien weilte [1522-1529 und 1533-1539], Kurfürst Albrecht allein die [stationäre kaiserlich-kurfürstliche] Reichskanzlei.“ Dort war Peter Obernburger zeitlebens als Registrator beschäftigt, zunächst in Halle an der Saale, später in Mainz und Aschaffenburg.
  71. Koch Dachau 2022, S. 47–49, biografische Notizen und Transkription des Briefes von 1574.
  72. Koch Dachau 2022, S. 58–66, Peter Obernburger (2), Itinerar und biografische Notizen.
  73. Koch Dachau 2022, S. 67–68, biografische Notizen.
  74. Lothar Groß: Die Geschichte der deutschen Reichshofkanzlei von 1559-1806, Wien 1933, S. 167: "...in den folgenden Jahrzehnten [ab 1561] waren Obernburger und Erstenberger die führenden Sekretäre der Reichskanzlei" [unter den Kaisern Ferdinand I., Maximilian II und Rudolf II.]
  75. Koch Dachau 2022, S. 58–66, Itinerar und biographische Notizen
  76. Wittmann 1899, S. 132: „1588 Nr. 279: Petter Obernburger, Sekretär, dann kaiserlicher, geheimer Rat.“ [Tod in Dillingen].
  77. Koch Dachau 2022, Kapitel 18: Spuren der Obernburger, S. 248, Stadtarchiv Obernburg, Aschaffenburger Zeitung Nr. 150/1861. Aus dem Bericht der Stadtverwaltung vom 10. Juni 1861: „Das Fest soll an der Waldspitze in der Steingrube [am 30. Juni 1861] abgehalten werden […] jedem Schulkind soll ein Vesperstück auf dem Festplatz, bestehend aus einer Wurst, einem Stück Brot und ½ Schoppen Apfelwein gereicht werden. Die Musik und der Gesangsverein sollen honoriert und beim Heimgang soll auf dem Main ein Feuerwerk abgebrannt werden“
  78. Koch Dachau 2022, Kapitel 18: Spuren der Obernburger, S. 249.
  79. 1 2 3 Koch Dachau 2022, Kapitel 18: Spuren der Obernburger, S. 250.
  80. Günther Koch: „Vom Stiftshof in die Welt. Johannes und Peter Obernburger im Dienst für Kaiser Karl V.“ In: Mitteilungen aus dem Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg, Band 15, Aschaffenburg 2022, ISSN 0174-5328.

Anmerkungen

  1. Der Zeitzeuge und Gesandte Florian Graseck schrieb am 7. Juli 1552 an seinen Herzog Christoph von Württemberg, dass Obernburger am 21. Juni 1552 abends um 8 Uhr in seiner Herberge in Villach durch einen Sturz von einem begehbaren Dach tödlich verunglückt ist. Siehe: Ernst: Briefwechsel, Stuttgart 1899, S. 696.
  2. Die Jahreszahl der Errichtung des Epitaphs steht am unteren Rand des Halbbogens mit dem Wappen.
  3. Fürstenaufstand von 1552 unter Anführung des sächsischen Kurfürsten Moritz von Sachsen.
  4. Die Franzosen verbündeten sich mit den Türken gegen Kaiser Karl V.
  5. Als tatsächliches Todesdatum darf nach dem Brief des Zeitzeugen Florian Graseck der 21. Juni 1552 angenommen werden.
  6. „Hier bricht die Inschrift ab.“ Das stellte 2001 Dr. Lupprian vom HStA München fest, Koch Dachau 2012, S. 16.
  7. Pietas Posuit: Die Liebe hat das Denkmal gesetzt.
  8. Bis hierher ist die Inschrift in der „Ich-Form“ geschrieben. Das deutet darauf hin, dass Peter Obernburger selbst diesen Text von Todes wegen verfügt haben muss.
  9. Dieser letzte Satz muss von den damaligen Nachkommen ergänzt worden sein. Seit 3. Juli 2023 ist das Todesjahr 1553 berichtigt. Auf einer einfarbigen Abbildung eines Fotos des Epitaphs von 1962 ist das richtige Todesjahr M.D.LIII [1553] auch zweifelsfrei erkennbar.
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