Johannes Wilhelm Erhardt Hentschel (* 22. November 1851 in Pulsnitz; † 22. Dezember 1927 in Berlin) war ein sächsischer Generalleutnant.

Leben

Karriere

Hentschel war Bruder des sächsischen Professors Johannes Martin Hentschel und besuchte ab 1868 die Fürstenschule St. Afra in Meißen, der er zum 16. Juni 1868 angehörte. Am 1. Januar 1870 trat er als Fähnrich in das Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 der sächsischen Armee ein und wurde nach Ausbruch des Krieges gegen Frankreich zum Leutnant befördert. Er nahm innerhalb der 1. schweren Reserve-Fuß-Batterie seines Regiments an der Einnahme von Straßburg teil und wurde dann der Kriegsbesatzung der Festung zugeteilt. Nach Kriegsende wurde er dem Festungs-Artillerie-Regiment in Metz zugeteilt und wurde nach Beförderung zum Oberleutnant am 28. Juni 1874 als Regimentsadjutant verwendet. 1875 wurde er als Assistent zur Artillerie-Prüfungs-Kommission nach Berlin abkommandiert und nach langjähriger Wirkung unter Beförderung zum Hauptmann am 1. April 1881 als Kompaniechef der 7. Kompanie in sein Regiment zurückversetzt. 1886 wurde er á la suite seines Regiments gestellt und erneut bei der Artillerie-Prüfungs-Kommission in Berlin verwendet, wo er bis zu seiner Beförderung zum Major am 7. September 1889 blieb. Er wurde unter gleichzeitiger Beförderung zum Artillerie-Offizier vom Platz ernannt. 1890 wurde er als Abteilungschef der Abteilung für Technische Angelegenheiten an das sächsische Kriegsministerium befehligt. Nach der Neuorganisierung des sächsischen Kriegsministeriums wurde er 1892 zum Abteilungschef der Waffen-Abteilung. 1893 wurde er von dieser Position enthoben und als Abteilungskommandeur der III. Abteilung in das 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 in Dresden versetzt. 1894 wurde er als Abteilungskommandeur der II. Abteilung in das Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 12 versetzt. Am 11. Dezember 1896 wurde er Regimentskommandeur des Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 12 und wurde nach langjährigem Wirken im Jahr 1899 zum ersten Oberfeldzeugmeister bei der Zeugmeisterei in Dresden ernannt. In dieser Stellung erfolgte am 4. Juli 1899 seine Beförderung zum Generalmajor. Er wurde unter Genehmigung seines Abschiedsgesuches am 14. Januar 1903 zur Disposition gestellt und betätigte sich im Ruhestand in engsten Beziehungen zu den Gruson-Werken und weiter auf artilleristisch-technischen Gebieten.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges stellte er sein Eigenheim in Schierke am Harz als Offiziersheim zur Verfügung. Er selbst fand bei der Artillerie-Prüfungs-Kommission Verwendung und errichtete in seinem Eigenheim die Sammelstelle für erbeutete Akten, Druckschriften und Schriftstücke. Er schied noch während des Krieges aus dem aktiven Dienstverhältnis aus und erhielt 1915 den Charakter eines Generalleutnants.

Einzelnachweise

  1. SLUB Dresden: Afranisches Ecce. Abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
  2. SLUB Dresden: Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1927. Abgerufen am 25. Juli 2023 (deutsch).
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