John „Hopper“ Hopkins (IPA: [dʒɒn 'hɒpkɪnz]) (* 22. Mai 1983 in Ramona, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Motorradrennfahrer.

Hopkins startet seit Jahren bevorzugt mit der Nummer 21. Als Sohn englischer Eltern besitzt er neben der US-amerikanischen auch die britische Staatsbürgerschaft.

Karriere

Anfangsjahre

John Hopkins lernte das Motorradfahren auf Motocross-Motorrädern und gewann 1986 sein allererstes Rennen auf einem Minibike. Im Jahr 1999 wechselte er endgültig zum Straßenrennsport.

MotoGP-Klasse

Zur Saison 2002 kam John Hopkins zu WCM RedBull-Yamaha in die neu geschaffene MotoGP-Klasse, sein Teamkollege war der australische Routinier Garry McCoy. Das Team fuhr mit den damals noch erlaubten, aber weit unterlegenen 500-cm³-Zweitaktern. Hopkins beendete die Saison mit 58 Punkten als respektabler 15. der Gesamtwertung, 25 Punkte vor Teamkollege McCoy.

Zur Saison 2003 wechselte der US-Amerikaner zum Suzuki-Werksteam und bestritt die Saison mit einem 990-cm³-Viertakter. Sein Teamkollege war der Weltmeister des Jahres 2000, Landsmann Kenny Roberts junior. Anfangs konnte John Hopkins nicht die erhofften Resultate einfahren, was wohl vor allem an der unterlegenen Leistung seines Motorrades lag. Beim Grand Prix von Japan in Motegi war er in einen Unfall in der ersten Kurve verwickelt, für den man ihm die Schuld gab. Daraufhin wurde er für ein Rennen gesperrt. Am Saisonende lag Hopkins mit 29 Punkten auf dem 17. Rang der Gesamtwertung, wiederum besser platziert als sein Teamkollege.

Die technische Entwicklung seiner Suzuki GSV-R wurde für die Saison 2004 vorangetrieben. Vor allem das Motormanagement wurde verbessert, was die Fahrbarkeit erheblich steigerte. Zum Ende des Jahres hin zeigte die GSV-R einen erheblichen Aufwärtstrend, dennoch gab es auch immer wieder technische Probleme, die die Entwicklung des Motorrades zurückwarfen. Beim Grand Prix von Japan konnte sich John Hopkins erstmals für die erste Startreihe qualifizieren, wurde aber wiederum in einen Startunfall verwickelt. Der Verursacher war diesmal Loris Capirossi, ironischerweise einer der Fahrer, den Hopkins im Vorjahr von der Strecke gerammt hatte. In der Gesamtwertung belegte er in diesem Jahr den 16. Platz.

Auch die Saison 2005 bestritt John Hopkins für Suzuki, das Team zeigte wiederum einen klaren Aufwärtstrend, was man vor allem dem neuen technischen Direktor Paul Denning zurechnete. In Donington Park führte Hopkins zum ersten Mal für kurze Zeit ein Rennen an, seine beste Platzierung in diesem Jahr war Rang fünf in Japan. Der US-Amerikaner belegte am Saisonende den 14. Gesamtrang, seine Trainingsleistungen waren in diesem Jahr oft erheblich besser als seine Platzierungen im Rennen. John Hopkins wurde während der Saison von mehreren anderen Herstellern umworben, entschied sich aber, Suzuki treu zu bleiben und bekam deshalb die Rolle als Nummer-1-Fahrer zugesichert.

In der Saison 2006 bekam John Hopkins mit dem Supersport-Weltmeister von 2003, dem Australier Chris Vermeulen, einen neuen Teamkollegen. Bei der Dutch TT in Assen konnte er seine erste Pole-Position einfahren. Hopkins profitierte von den Weiterentwicklungen am Motorrad und den gut funktionierenden Bridgestone-Reifen und fuhr regelmäßig unter die besten zehn, jedoch reichte es nicht für den ersten Podiumsplatz. Zwei vierte Ränge waren seine besten Resultate. In der Gesamtwertung holte er mit 116 Punkten den zehnten Gesamtrang.

Auch die Saison 2007 bestritt Hopkins auf Suzuki. Nachdem das technische Reglement nur noch 800 statt vorher 990 cm³ Hubraum erlaubte, waren alle Hersteller gezwungen, komplett neue Motorräder zu entwickeln. Bei den ersten Tests der neuen Maschinen stellte sich die Suzuki als sehr schnell heraus und zählte zu den Geheimfavoriten für die Saison. Beim vierten Saisonlauf, dem Großen Preis von China in Shanghai, erreichte Hopkins mit Rang drei den ersten von vier Podestplätzen der Saison. Danach fuhr er konstant unter die ersten fünf und schrammte oftmals nur knapp am Podium vorbei. Beim Grand Prix von Tschechien gelang Hopkins Rang zwei, im letzten Saisonrennen in Valencia wurde er Dritter. Die Saison beendete John Hopkins mit 189 Zählern als Vierter der Weltmeisterschaft.

Zur Saison 2008 wechselte John Hopkins nach fünf Jahren bei Suzuki ins Kawasaki-Werksteam, wo er einen Zweijahresvertrag unterzeichnete. Sein Teamkollege war der Australier Anthony West. Hopkins startete mit Rang sieben in Spanien und dem fünften Platz in Portugal gut in die Saison, danach leistete er sich jedoch mehrere Ausfälle. Im Qualifikationstraining zum Großen Preis der Niederlande in Assen stürzte der US-Amerikaner schwer und zog sich einen Bruch des linken Knöchels sowie zwei Schienbeinfrakturen zu, die ihn zu einer Pause von drei Rennen zwangen. John Hopkins kehrte zum Großen Preis von Tschechien zurück und erreichte in den verbleibenden sieben Rennen zwar stets die Punkteränge, konnte aber ein einziges Mal unter die besten zehn fahren. Beim Großen Preis von San Marino konnte er, nachdem er sich am Vortag mit seiner Ehefrau gestritten und betrunken hatte, nicht an den Freitagstrainings teilnehmen, was sein Team zuerst verheimlichte, später aber doch zugab. Mit 57 Zählern belegte Hopkins 2008 den 16. WM-Rang.

Im Januar 2009 gab Kawasaki nach langen Spekulationen seinen sofortigen Rückzug aus der MotoGP-Klasse bekannt. Als Grund dafür nannten die Japaner die weltweite Wirtschaftskrise, die das Werk zu Sparmaßnahmen zwang. John Hopkins und sein neuer Teamkollege Marco Melandri standen ohne Arbeitgeber da und mussten sich nach einem neuen Team umsehen. Dennoch machten sich beide Hoffnungen, bei einer Rettung des Kawasaki-Teams, weiterhin für Die Grünen zu starten. Während Melandri beim Kawa-Nachfolger Hayate unterkam, spekulierten die Medien früh über einen Wechsel Hopkins’ in die Superbike-WM, der sich anfangs jedoch nicht bewahrheitete.

Aufgrund des Sturzes von Álvaro Bautista im Training zum Großen Preis von Katar und der daraus resultierenden Verletzungspause des Spaniers, verpflichtete Suzuki John Hopkins als Ersatzfahrer für die einzige im Feld verbliebene Suzuki GSV-R. Seinen ersten Einsatz bestritt Hopkins beim Großen Preis von Spanien in Jerez. Diesen beendete er auf Rang 10 und holte somit bei seinem Comeback die ersten Punkte für Suzuki in der Saison 2011.

Superbike-Weltmeisterschaft

Am 20. März 2009 wurde offiziell bestätigt, dass John Hopkins in der Saison 2009 für das Team des schwedischen Ex-Grand-Prix-Piloten Johan Stigefelt in der Superbike-Weltmeisterschaft antreten wird. Er wird ab der dritten Veranstaltung im spanischen Valencia an den Start gehen und eine Honda CBR 1000 RR pilotieren, sein Teamkollege wird der Brite Leon Haslam sein. Zu Gunsten des US-Amerikaners löste das Team Stiggy Racing Honda den bestehenden Vertrag mit dem Italiener Roberto Rolfo auf, der seit längerem wegen einer Schulterverletzung nicht einhundertprozentig fit war.

AMA Superbike Championship

Im Jahr 2010 fuhr Hopkins in der US-amerikanischen AMA Superbike Championship für das Team M4 Monster Suzuki. Auf Grund einer nicht ausgeheilten Handverletzung, die ihm das adäquate Betätigen des Gasgriffs unmöglich machte (Hopkins: „Um das Gas zu kontrollieren musste ich meinen gesamten Arm benutzen“), konnte er auch hier nicht die gewohnten Leistungen abrufen. Er entschied sich auf Grund seiner vielen körperlichen Probleme für eine länge Auszeit, in der er sich zu 100 % auf die Wiederherstellung seiner körperlichen Leistungsfähigkeit fokussierte.

British Superbike Championship

Im Jahr 2011 nahm John Hopkins an der British Superbike Championship teil, in welcher er für das Cresent-Suzuki-Team antrat. Hiervon erhoffte er sich vor allem wieder eine vollständige, erfolgreiche Motorrad-Saison bestreiten und auf diese Weise für einen fixen Platz in der MotoGP-Klasse bewerben zu können.

Statistik

In der Motorrad-Weltmeisterschaft

SaisonKlasseTeamMotorradRennenSiegeZweiterDritterPolesSchn.
Runden
PunkteErgebnis
2002MotoGPRed Bull Yamaha WCMYamaha YZR500155815.
2003MotoGPSuzuki Grand Prix TeamSuzuki GSV-R142917.
2004MotoGPTeam Suzuki MotoGPSuzuki GSV-R154516.
2005MotoGPTeam Suzuki MotoGPSuzuki GSV-R176314.
2006MotoGPRizla Suzuki MotoGPSuzuki GSV-R17111610.
2007MotoGPRizla Suzuki MotoGPSuzuki GSV-R181321894.
2008MotoGPKawasaki Racing TeamKawasaki Ninja ZX-RR155716.
2011MotoGPRizla Suzuki MotoGPSuzuki GSV-R1621.
Gesamt11201312563

In der Superbike-Weltmeisterschaft

SaisonTeamMotorradRennenSiegeZweiterDritterPolesSchn.
Runden
PunkteErgebnis
2009Stiggy Racing HondaHonda CBR 1000 RR71723.
2011Samsung Crescent RacingSuzuki GSX-R1000212020.
2012Crescent RacingSuzuki GSX-R1000204419.
Gesamt290001081

Verweise

Commons: John Hopkins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kawasaki sign Hopkins from Suzuki. news.bbc.co.uk, 12. Juli 2007, abgerufen am 20. März 2009 (englisch).
  2. Christian Nimmervoll: Wie lange muss Kawasaki auf Hopkins verzichten? www.motorsport-total.com, 27. Juni 2008, abgerufen am 20. März 2009.
  3. Johannes Orasche: Hopkins im Dilemma. www.motorsport-total.com, 8. September 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  4. Christian Nimmervoll: Wieder Verletzungssorgen bei Hopkins. www.motorsport-total.com, 29. August 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  5. Roman Wittemeier: Also doch: Kawasaki-Rückzug ist offiziell! www.motorsport-total.com, 9. Januar 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  6. Britta Weddige: Hopkins und Melandri: Wer will uns haben? www.motorsport-total.com, 6. Januar 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  7. Christian Nimmervoll: Hopkins hofft auf Kawasaki-Rettungspaket. www.motorsport-total.com, 13. Januar 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  8. Britta Weddige: Zukunftspläne: Hopkins verspricht einen "Knaller". www.motorsport-total.com, 11. März 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  9. Christian Nimmervoll: Hopkins in die Superbike-WM? www.motorsport-total.com, 2. Februar 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  10. Roman Wittemeier: Keine Chance für Hopkins: Rolfo wird fit. www.motorsport-total.com, 3. Februar 2009, abgerufen am 20. März 2009.
  11. Hopkins joins WSBK with Stiggy Honda. (Nicht mehr online verfügbar.) www.crash.net, 20. März 2009, archiviert vom Original am 23. März 2009; abgerufen am 20. März 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. Stiggy confirms Rolfo exit. www.crash.net, 20. März 2009, abgerufen am 21. März 2009 (englisch).
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