Jonathan Scott Frakes (* 19. August 1952 in Bellefonte, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Fernsehmoderator. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als Cmdr. William T. Riker in der Fernsehserie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert und seine Moderation der Mystery-Fernsehserie X-Factor: Das Unfassbare.

Leben

Jonathan Frakes wurde als Sohn von James Frakes und Doris Yingling in Pennsylvania geboren und wuchs dort auf. Seine Vorfahren stammten überwiegend aus Deutschland sowie aus England. Frakes entschied sich nach der Highschool für ein Studium der Psychologie an der Pennsylvania State University, wechselte später aber das Hauptfach und studierte Theater. Anlass war wohl, dass er in einem Schauspielhaus als Platzanweiser arbeitete. Später wechselte er an die Harvard University, wo er am Loeb Drama Center lernte und arbeitete. Nach seinem Abschluss zog es ihn nach New York, wo er sich als Schauspieler durchzuschlagen versuchte. Er spielte in einigen Broadway-Stücken mit und tourte für Marvel Comics als Captain America durch das Land.

Auf dem Fernsehbildschirm erschien er zum ersten Mal in der Fernsehserie The Doctors, in der er die Rolle des Tom Carroll spielte. Anschließend zog es ihn nach Los Angeles, wo weitere Serien- und Theaterauftritte folgten. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte er erstmals durch seine Darstellung des Stanley Hazard in dem TV-Mehrteiler Fackeln im Sturm (1985). Bei den Dreharbeiten lernte er seine spätere Frau Genie Francis kennen.

Nach der zweiten Staffel von Fackeln im Sturm erhielt er im Jahr 1987 die Rolle des ersten Offiziers William Riker in der Fernsehserie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert, den er in 176 Episoden und vier Kinofilmen verkörperte. Bei der Episode „Datas Nachkomme“ führte Jonathan Frakes erstmals Regie. Nach weiteren Folgen dieser Serie übernahm er den Regie-Stuhl in verschiedenen Star-Trek-Episoden von Deep Space Nine und Voyager. Als die Enterprise-Crew um Captain Picard auf die Kinoleinwand wechselte, arbeitete er bei den Star-Trek-Filmen Star Trek: Der erste Kontakt (1996) und Star Trek: Der Aufstand (1998) sowohl als Schauspieler als auch als Regisseur. Frakes ist der einzige Schauspieler, der in fünf verschiedenen Star-Trek-Serien auftrat, und bei ebenso vielen auch als Regisseur tätig war.

Wegen seiner effizienten Regieführung in Star Trek: Der Erste Kontakt erhielt er den Spitznamen „Two-Takes Frakes“. Neben verschiedenen Folgen anderer Serien (Roswell) dreht er 2002 den Kinofilm Clockstoppers und 2004 die Realverfilmung des Supermarionation-Klassikers Thunderbirds, die beide aber wenig erfolgreich waren. Von 1994 bis 1997 synchronisierte er in der Disney-Zeichentrickserie Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit den Bösewicht David Xanatos. Seit 2006 ist er als Regisseur in erster Linie für das Fernsehen tätig.

Von 1998 bis 2002 war Jonathan Frakes als Moderator der Mystery-Serie X-Factor: Das Unfassbare zu sehen, in der er mysteriöse Geschichten präsentierte, die entweder auf vorgeblich wahren Begebenheiten beruhten oder frei erfunden waren. 2019 übernahm Frakes in der deutschen Serie How to Sell Drugs Online (Fast) im Rahmen einer Parodie erneut diese Rolle.

2021 und 2022 kehrte Jonathan Frakes dann schließlich in einer vom deutschen Privatfernsehsender RTL Zwei exklusiv für den deutschen Markt produzierten 5. Staffel als Moderator von X-Factor: Das Unfassbare zurück.

Von dieser in deutsch-amerikanischer Gemeinschaft produzierten Neuauflage wurden bisher drei Episoden ausgestrahlt.

Seit 2018 führte Frakes bei mehreren Folgen der Serie Star Trek: Discovery Regie, ebenso in der 2020 gestarteten Serie Star Trek: Picard, in der er auch erneut die Rolle des William T. Riker spielte. Für die neue Star-Trek-Serie Star Trek: Strange New Worlds inszenierte Frakes auch einige Folgen. Seit 2020 hatte Frakes in der Zeichentrickserie Star Trek: Lower Decks in mehreren Folgen Gastauftritte, in denen er seine Stimme für seine Rolle des William T. Riker lieh.

Persönliches

Seit 1988 ist Frakes mit der Schauspielerin Genie Francis verheiratet; die beiden haben einen Sohn (* 1994) und eine Tochter (* 1997) und Wohnsitze in Kalifornien und im Bundesstaat New York. Frakes’ jüngerer Bruder starb im Jahr 1997 an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Synchronisation

In den deutschen Fassungen wurde Jonathan Frakes überwiegend bis 2022 von Detlef Bierstedt synchronisiert, der ihm in der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert seine Stimme lieh, ebenso im Film Star Trek – Treffen der Generationen und bei seinen Gastauftritten in den weiteren Star-Trek-Fernsehserien. Da sich der Filmverleih nicht auf seine höhere Gagenforderung einließ, wurde Bierstedt in den letzten drei Star-Trek-Kinofilmen durch Tom Vogt ersetzt. In der Serie X-Factor: Das Unfassbare war ebenfalls überwiegend Detlef Bierstedt als Frakes’ deutsche Stimme zu hören, in der dritten Staffel wurde jedoch Michael Christian besetzt, der ihn bereits in Fackeln im Sturm synchronisierte.

Seit 2022 wird er in der Serie X-Factor: Das Unfassbare von Pat Zwingmann synchronisiert. Der bisherige Stammsprecher Frakes', Detlef Bierstedt, hatte seine Arbeit als Synchronsprecher aus Zeit- und Stressgründen Anfang 2022 aufgegeben.

Filmografie (Auswahl)

Schauspieler

Filme

Serien

Regisseur

Commons: Jonathan Frakes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Stammbaum von Jonathan Frakes. rootsweb.com, abgerufen am 3. Mai 2019.
  2. Max Wieseler: Netflix-Schocker: Jonathan Frakes moderiert noch einmal X-Factor. In: Moviepilot. 29. Mai 2019, abgerufen am 31. Mai 2019.
  3. Mike Hillenbrand, Thomas Höhl: Star Trek in Deutschland. „Wie Captain Kirk nach Deutschland kam“. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-86852-006-4, S. 191–198
  4. Nicole Reich: X-Factor kehrt zurück! ER steckt hinter der neuen deutschen Stimme von Jonathan Frakes. In: Tag24. 27. Oktober 2022, abgerufen am 6. April 2023.
  5. Markus Trutt: Jonathan Frakes klingt in "X-Factor" jetzt anders: Darum hat der Kult-Star eine neue Stimme. In: Filmstarts. 30. Oktober 2022, abgerufen am 6. April 2023.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.