Josef Voß (* 9. März 1937 in Benteler; † 16. Dezember 2009 in Münster, Westfalen) war Weihbischof im Bistum Münster.
Leben
Josef Voß studierte von 1958 bis 1968 in Rom und erwarb dort das Lizentiat in Philosophie. Am 10. Oktober 1964 empfing er in der römischen Kirche Sant’Ignazio di Loyola in Campo Marzio die Priesterweihe durch den Kardinal Julius Döpfner. Nach einem Promotionsstudium wurde er in Katholischer Theologie zum Doctor theologiae promoviert.
Der Kardina Joseph Höffner ernannte ihn 1968 zum Kaplan in der Pfarre St. Marien in Steinfurt. Im Juli 1970 wurde er Subdirektor, im Dezember Direktor am Collegium Borromaeum in Münster und drei Jahre später Domvikar an der Hohen Domkirche in Münster. 1973 wurde er zunächst Geistlicher Direktor, ab 1974 Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Münster. Am 7. Juni 1979 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel Kaplan Seiner Heiligkeit (Monsignore). Von 1981 bis 2001 war Josef Voß Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland (KKVD).
Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1988 zum Titularbischof von Thisiduo und zum Weihbischof in Münster. Die Bischofsweihe spendete ihm der Bischof von Münster, Reinhard Lettmann; Mitkonsekratoren waren Marijan Oblak, Erzbischof von Zadar, und Hermann Josef Spital, Bischof von Trier. Sein Wahlspruch lautete Deus caritas est („Gott ist die Liebe“). Weihbischof Voß war Regionalbischof für die Region Coesfeld/Recklinghausen. Seit 1990 war er Residierender Domkapitular an der Hohen Domkirche in Münster.
Von 1995 bis zu seinem Tod leitete er das Referat Ausländerseelsorge in der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster. In der Deutschen Bischofskonferenz war er von 1992 bis 1996 Vorsitzender der Kommission XIII (Caritas). Seit 1997 stand er der Kommission XIV (Migration) vor. 2006 wurde er durch Papst Benedikt XVI. in den „Päpstlichen Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs“ berufen. 2008 wurde er für seine Verdienste um das Kulturgut Volksfest und das Schaustellergewerbe in Nordrhein-Westfalen mit dem Goldenen Karussellpferd geehrt.
Josef Voß starb am 16. Dezember 2009 in der Raphaelsklinik in Münster an den Folgen eines langen Krebsleidens. Am 22. Dezember wurde er auf dem Domherrenfriedhof des münsterschen Doms beigesetzt.
Weblinks
- Eintrag zu Josef Voß auf catholic-hierarchy.org
- Norbert Göckener et al.: Weihbischof Josef Voß ist tot – Engagierter Seelsorger und Kämpfer für Menschen am Rand – Nachruf des Bistums Münster
- Josef Voß: Menschen in der aufenthaltsrechtlichen Illegalität in Deutschland: Was ist die Aufgabe der Kirche? – Beitrag auf den Webseiten der Heinrich-Böll-Stiftung
- „Bescheiden, zutiefst sozial, humorvoll: Trauer um Weihbischof Josef Voß“ – Nachruf auf www.echo-muenster.de
Einzelnachweise
- ↑ Annuario Pontificio per l’anno 1982, Città del Vaticano 1982, S. 2001.
- ↑ Weihbischof Dr. Josef Voß mit „Goldenem Karussellpferd“ ausgezeichnet; abgerufen am 16. Februar 2009
- ↑ Weihbischof Josef Voß ist tot; abgerufen am 17. Dezember 2009
- ↑ Johannes Loy: Weihbischof Josef Voß wurde in Münster zur letzten Ruhe geleitet. Westfälische Nachrichten, 22. Dezember 2009, abgerufen am 22. Dezember 2009.