Joseph Görz (* 9. Mai 1810 in Bosenheim; † 18. Januar 1900 in Mainz) war Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Joseph Görz war der Sohn des Distriktobereinnehmers Georg Friedrich Görz (1774–1845) und dessen Frau Charlotte geborene Müller. Joseph Görz war katholischen Glaubens.

Joseph Görz studierte von 1828 bis 1831 in Gießen und Heidelberg Rechtswissenschaften, seine Promotion zum Dr. jur. erfolgte 1835. Ab 1838 war er Ergänzungsrichter am Friedensgericht Mainz. Zwischen 1841 und 1873 war er Anwalt in Mainz. Im Oktober 1873 wurde er zum Obergerichtsrat am Mainzer Obergericht ernannt. 1879 wurde er dort Kammerpräsident und 1883 OLG-Präsident. 1892 wurde er zum wirklichen Geheimrat mit Prädikat Exzellenz ernannt und im gleichen Jahr pensioniert.

1848 bis 1849 war er Mitglied der II. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen als Vertreter des Wahlbezirks der Stadt Mainz und von 1856 bis 1873 Mitglied des Gemeinderats in Mainz. Von 1874 bis 1880 war er (nun für den Wahlbezirk Rheinhessen 3/Wöllstadt) abermals Mitglied und 1874–1879 auch Präsident der II. Hessischen Kammer. Von 1883 bis 1899 gehörte er der ersten Kammer der Landstände an.

Von 1878 bis September 1879 war er Mitglied des Deutschen Reichstages für die Nationalliberale Partei und den Wahlkreis Hessen 7 (Worms, Heppenheim, Wimpfen). Er legte sein Mandat am 20. September 1879 wegen seiner Ernennung zum Oberlandesgerichtspräsidenten nieder.

Joseph Görz war seit dem 15. September 1848 mit Franziska Barbara Aloisia Margarethe geborene Stumpf (1824–1885) in Mainz verheiratet. Aus der Ehe sind u. a. Adolf Görz und Hermann Görz hervorgegangen.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 148.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 267.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 113.

Einzelnachweise

  1. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 265.
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