Kap der Guten Hoffnung | ||
Blick auf das Kap der Guten Hoffnung (von Cape Point aus) | ||
Geographische Lage | ||
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Koordinaten | 34° 21′ 29″ S, 18° 28′ 20″ O | |
Gewässer 1 | Atlantik | |
Geografische Lage nahe Kap Agulhas |
Das Kap der Guten Hoffnung (niederländisch Kaap de Goede Hoop, afrikaans Kaap die Goeie Hoop, englisch Cape of Good Hope, portugiesisch Cabo da Boa Esperança) ist ein sehr markantes, früher wegen seiner Klippen gefürchtetes Kap nahe der Südspitze Afrikas. Politisch gehört es zur Provinz Westkap der Republik Südafrika. Es liegt im Nationalpark Tafelberg.
Geographie
Das hohe und steile Kliff mit seinem vorgelagerten Felsstrand liegt wie Cape Point am Südende der Kap-Halbinsel, etwa 44 km südlich des Stadtzentrums der nach ihm benannten Metropole Kapstadt. Es ist der südwestlichste, nicht der südlichste Punkt Afrikas (das ist das rund 150 km entfernte Kap Agulhas), und damit jenes Kap, an dem die afrikanische Küste ihren Schwenk nach Norden beginnt und die Passage in den Indischen Ozean anzeigt.
Unmittelbar an der Küste erstreckt sich eine Felsenlandschaft, die sich unter Wasser auf das Meer ausdehnt. Ein Großteil der Felsen befindet sich 50 cm bis 3 m unter der Wasseroberfläche und kann bei Niedrigwasser sichtbar werden. Neben den Felsen an sich geht eine weitere Gefahr von den starken Winden am Kap aus, die, selbst wenn ein Segelschiff diesen Ort eigentlich weit genug umfährt, es wieder in Richtung Küste drücken, so dass es dann auf die Felsen auflaufen kann. Dies wurde schon mindestens 23 Schiffen zum Verhängnis, die dort als Wracks auf dem Meeresgrund liegen.
Die auf einem breiten Holzpaneel nahe am Wasser angezeigten geografischen Koordinaten lauten: 34° 21′ 25″ S, 18° 28′ 26″ O
Der Leuchtturm steht bei 34° 21′ 14″ S, 18° 29′ 25″ O .
Auswertungen von Satellitendaten (Satellitengeodäsie – TerraSAR-X wurde im Juni 2007 gestartet) haben gezeigt, dass am Kap die Wahrscheinlichkeit von Monsterwellen größer ist als andernorts. Als Grund gilt das Zusammenwirken von starken Winden und einer gegenläufigen (warmen) Wasserströmung, dem Agulhasstrom.
Nautische Geschichte
Im April 1488 wurde das Kap erstmals von einem Europäer gesichtet, dem portugiesischen Seefahrer und Entdecker Bartolomeu Dias, als er bereits (in Küstenferne) die Südspitze Afrikas umrundet hatte und sich auf dem Rückweg nach Norden befand. Diaz war mit zwei Karavellen und einem Versorgungsschiff im Sommer 1487 (vermutlich Ende August) zu einer streng geheimen Entdeckungsreise gestartet; wegen der verordneten Geheimhaltung der Entdeckerfahrt liegen keine schriftlichen Aufzeichnungen vor. Darum ist nicht eindeutig zu klären, ob Diaz mit seinem Astrolabium das Sturmkap oder das eigentliche Südkap – Kap Agulhas (Nadelkap) – vermessen hat. Auf dem weiteren Rückweg fand er in der südlichen Walfischbucht sein zurückgelassenes Versorgungsschiff wieder, auf dem aber nur noch vier Mann am Leben waren. Daher traf die Flotte erst Ende Dezember 1488 wieder in Lissabon ein.
Mit der Eröffnung des Sueskanals im November 1869 verlor die Route um die Südspitze Afrikas schlagartig an Bedeutung (siehe auch Entfernungsersparnis). Bei niedrigem Kraftstoffpreis war es trotzdem zeitweise rentabel, den Umweg um die Südspitze Afrikas zu fahren, um die hohen Passagegebühren durch den Sueskanal zu sparen, etwa Ende der 2000er Jahre.
In der Nähe des Kaps dient seit 1860 der Leuchtturm Cape Point Lighthouse der Sicherheit der Seefahrt.
Name
Bartolomeo Diaz nannte die über 20 Kilometer ins Meer vorragende Felsenzunge Cabo das Tormentas (Kap der Stürme). Der portugiesische König Johann II. soll ihm angeblich den neuen Namen gegeben haben, da er zu Recht hoffte, dass nun der Seeweg nach Indien entdeckt sei. Nach Untersuchungen der wenigen noch vorhandenen Dokumente sind sich Historiker heute nicht einig darüber, ob nicht schon Diaz die Bezeichnung Cabo da Boa Esperança (Kap der Guten Hoffnung) verwendete. Ein weiterer Grund für die Benennung kann in dem starken Wechsel der Küstenrichtung liegen, welche die – letztendlich richtige – Vermutung aufkommen ließ, dass das südliche Ende des Kontinents nicht mehr fern sei. Darüber hinaus treffen hier der kalte Benguelastrom und der warme Agulhasstrom zusammen. Die im Atlantik südwärts segelnden Seefahrer konnten also eine steigende Wassertemperatur erkennen. Dies zeigte ihnen auf, dass dieses Wasser aus wärmeren Regionen stammte und die Südspitze Afrikas nicht mehr weit entfernt sein dürfte. Eine eindeutige Klärung, woher der Name stammt, ist aber nicht möglich.
Auf Deutsch wurde das Kap bis Ende des 19. Jahrhunderts vor allem als „Vorgebirge der guten Hoffnung“ bezeichnet, zwischen 1870 und 1880 wurde „Kap der guten Hoffnung“ die meistverwendete Bezeichnung. Zwischen 1910 und 1920 gewann die Großschreibung der „Guten Hoffnung“ die Oberhand.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Conquering the Cape, The Independent, abgerufen am 7. November 2008
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des vom 17. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ spiegel.de 23. Februar 2009: Fallender Ölpreis: Hapag Lloyd umschifft Suezkanal
- ↑ Google Books Ngram Viewer Kap der guten Hoffnung, Kap der Guten Hoffnung, Vorgebirge der Guten Hoffnung, Vorgebirge der guten Hoffnung (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.