Operndaten
Titel: Karin Lenz
Form: Oper in zehn Bildern
Originalsprache: Deutsch
Musik: Günter Kochan
Libretto: Erik Neutsch
Uraufführung: 2. Oktober 1971
Ort der Uraufführung: Deutsche Staatsoper Berlin
Spieldauer: ca. 1 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Frühjahr 1945 bis Herbst 1957 in Ostdeutschland bzw. der DDR
Personen
  • Karin Lenz, Erzieherin (Mezzosopran)
  • Ferenz Mergel, Brückenkonstrukteur (Tenor)
  • Baumann, Staatsanwalt (Bariton)
  • Sarjow, sowjetischer Militärarzt (Bass)
  • Männer aus einem Konstruktionsbüro:
    • Kantora (Bariton)
    • Bender (Tenor)
  • SS-Offizier (Tenor)
  • Studienrat (Tenor)
  • Vorsitzender des Gerichts (Sprechrolle)
  • Anklagevertreter (Sprechrolle)
  • Brüggenbräuch, westdeutscher Unternehmer (Sprechrolle)
  • Vier Gäste eines Festes (Sprechrollen)
  • Kinder eines Waisenhauses (Kinderchor)
  • Kommentierender Chor, die geschichtsbewegenden Kräfte vertretend (gemischter Chor in zwei Gruppen)

Karin Lenz ist die einzige Oper des Komponisten Günter Kochan auf ein Libretto des Schriftstellers Erik Neutsch. Die Handlung basiert auf einer Begebenheit aus dem Alltag der DDR. Günter Kochan komponierte sie als Nummernoper in zehn Bildern.

Handlung

Auf der Flucht vor der Roten Armee und von Goebbelschen Hetzparolen beeinflusst erschießt die junge Mutter Karin Lenz ihr Kind. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie in einem Waisenhaus. Aufgrund tiefen Schuldgefühls stellt sie sich in den 1960er Jahren der Justiz der DDR.

Werkgeschichte

Die Oper wurde 1971 an der Deutschen Staatsoper Berlin unter Beteiligung von Heinz Fricke (Leitung), Erhard Fischer (Regie), Willi Sitte und Dieter Rex (Bühnenbild) uraufgeführt. Die Rolle der Karin Lenz übernahm die Sopranistin Gisela Schröter.

1972 gab es eine Neuinszenierung in Schwerin, für die das Chorfinale entfernt wurde. In dieser Fassung erhielt das Werk durch die Reduzierung der in der Urfassung „stets präsenten, besserwisserischen Funktion“ des Chores eine „stärkere theatralische Dimension“. Regie führte Joachim Robert Lang. Die musikalische Leitung hatte Joachim Willert.

Orchester

Die Orchesterbesetzung der Oper umfasst die folgenden Instrumente:

Literatur

  • Karin Lenz. In: Sigrid Neef: Deutsche Oper im 20. Jahrhundert – DDR 1949–1989. Lang, Berlin 1992, ISBN 3-86032-011-4, S. 258–260.
  • Günter Kochan: „Karin Lenz“ – Nummernoper mit durchkomponierten Bildern und Zwischenspielen. In: Heike Sauer: Traum – Wirklichkeit – Utopie. Das deutsche Musiktheater 1961–1971 als Spiegel politischer und gesellschaftlicher Aspekte seiner Zeit. Waxmann, Münster, New York 1994, ISBN 3-89325-235-5, S. 131 ff. (= zugleich Dissertation, Universität Münster, 1993).
  • Eberhard Rebling: Karin Lenz. In: Die Weltbühne. 12. Oktober 1971, S. 1299–1300 (Online, PDF im ASTA-Archiv der TU Darmstadt).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Karin Lenz. In: Sigrid Neef: Deutsche Oper im 20. Jahrhundert – DDR 1949–1989. Lang, Berlin 1992, ISBN 3-86032-011-4, S. 258–260.
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