Karl Friedrich Krüger (* 18. Dezember 1765 in Berlin; † 21. April 1828 in Wien) war ein deutscher Schauspieler und der Bruder der Schauspielerin Caroline Demmer.
Leben
Krügers Vater war Musiker in der königlichen Kapelle in Berlin. Er selbst debütierte am 14. Februar 1785 auf dem Hoftheater in Berlin als Kosinsky in Schillers Drama Die Räuber. 1786/87 war er – mit seiner Schwester – in Weimar engagiert, später in Magdeburg und Hannover, und ging 1789 nach Amsterdam. 1791 kehrte er nach Weimar zurück und wirkte dort nun bis 1793. Bei der Weimarer Erstaufführung des Don Carlos, am 22. Februar 1792, spielte er den Domingo.
Weitere Stationen waren erneut Amsterdam, Prag, Karlsbad, Chemnitz, Leipzig (1797–1799), Freiberg, Teplitz und ab 1800 Brünn.
1802 ging er ans Wiener Burgtheater, dem er bis zu seinem Tod angehörte. Er galt als äußerst vielseitiger Darsteller, der später auch als Komiker auftrat. Ignaz Franz Castelli schreibt über ihn:
„Krüger war eine Zierde des Wiener Hoftheaters sowohl im Rührenden als im Komischen. Alte Gecken, wie den Hofmarschall Kalb und den alten Wallenstein im ‚Spieler‘ hab’ ich mit dieser Wahrheit nie mehr darstellen gesehen.“
Verheiratet war er mit der Schauspielerin Karoline Krüger, seine Schwägerin war Franziska Romana Koch und sein Schwiegervater Antonín Jiránek. Anna Feodorowna Krüger, ebenfalls Schauspielerin, war seine Adoptivtochter.
Literatur
- Franz Carl Weidmann, Carl Krüger. In: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst, Jg. 15, Nr. 14/15 vom 2./4. Februar 1824, S. 65–68; Nr. 16 vom 6. Februar 1824, S. 81–83 (books.google.de)
- Constantin von Wurzbach: Krüger, Karl. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 13. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 271–274 (Digitalisat).
- Joseph Kürschner: Krüger, Karl Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 231 f.
- Ludwig Eisenberg: Karl Friedrich Krüger. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 554 (daten.digitale-sammlungen.de).
- Futter: Krüger Karl Friedrich. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 300. (PDF; 193 kB)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ignaz Franz Castelli: Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes. Wien 1861, Band 1, S. 216 (books.google.de)