Karl Richard Hirschberg (* 11. November 1820 in Leipzig; † 31. März 1886 in Meißen) war ein deutscher Jurist und konservativer Politiker. Er war Abgeordneter des Sächsischen Landtags, des Reichstags sowie Bürgermeister von Wurzen und Meißen.

Leben und Wirken

Nach Besuch des Nikolai-Gymnasiums studierte Hirschberg an der Universität Leipzig Rechtswissenschaften. Während seines Studiums wurde er 1841 Mitglied der Leipziger Burschenschaft Germania. Anschließend widmete er sich ausgedehnten Reisen, um so die Verwaltungseinrichtungen diverser deutscher und europäischer Staaten kennenzulernen. 1847 wurde er am Leipziger Kriminalamt angestellt. 1850 wurde er Bürgermeister in Wurzen; acht Jahre später trat am 20. März 1859 das besser bezahlte Bürgermeisteramt in Meißen an. Er förderte die Infrastruktur der Elbestadt u. a. durch Erschließung des Triebischtales und den Bahnanschluss von Meißen.

1866 wurde er vom sächsischen König als 1. Magistratsperson der Stadt Meißen in die I. Kammer des Sächsischen Landtags ernannt. Als Mitglied der Finanzdeputation referierte er über das Wechselstempelgesetz. Er stimmte gegen die Todesstrafe und eine Verminderung der Militärlasten. Während des Deutsch-Französischen Kriegs war er stellvertretender Vorsitzender des Hilfsvereins von Meißen. Dem Sächsischen Landtag gehörte er bis zu seinem Tod an.

1867 wurde er zum Abgeordneten des Reichstags des Norddeutschen Bunds gewählt, lehnte eine Mandatsannahme aber aus persönlichen Gründen ab. In der ersten Legislaturperiode des Reichstags des Deutschen Kaiserreichs vertrat er von 1871 bis 1874 für die Liberale Reichspartei den 7. sächsischen Wahlkreis, nahm dann aber von einer erneuten Kandidatur Abstand.

Hirschberg ist auf dem St. Nicolai-Friedhof in Meißen bestattet.

Die Hirschbergstraße in Meißen-Triebischtal ist nach ihm benannt.

Werke

  • Die Allgemeine Städteordnung nebst Publicationsgesetz und Einführungsverordnung für das Königreich Sachsen.
  • Die Verwaltung der Stadt Meißen in den letzten 50 Jahren: zur Erinnerung an die daselbst den 31. März 1834 eingeführte Allgemeine Städte-Ordnung. 1884

Ehrungen

1867 erhielt er das Ritterkreuz des sächsischen Verdienstordens verliehen. In Meißen ist seit 1891 eine Straße nach ihm benannt. Im Meißner Stadtpark befand sich ein Denkmal für ihn.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 344–345.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952. Dresden 2001, S. 43
  2. Helmut Steinsdorfer: Die Liberale Reichspartei (LRP) von 1871. S. 471
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