Karl Wand (* 31. Januar 1920 in Gerolstein; † 13. Oktober 2009) war ein deutscher Botschafter.

Leben

Der Vater von Karl Wand war der Lehrer Ernst Wand (* 29. Mai 1891; † 3. Oktober 1963), ein Mitglied der (Zentrums-Partei). Karl Wand ministrierte mit Alois Mertes, besuchte mit seinem Bruder Ernst Wand († 1942 auf der Krim) das katholische Internat in der Abtei Maria Laach und ab 1934 das Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef. Nach dem Abitur wurde Wand mit Reichsarbeitsdienst, Wehrdienst und Krieg beschäftigt. Am 20. Juli 1944 war Wand Offizier im deutsch besetzten Paris und bis November 1945 Kriegsgefangener der Streitkräfte der Vereinigten Staaten.

Ab 1946 studierte Karl Wand Geschichte. Nach der Promotion arbeitete Wand zunächst als Volontär bei einer Zeitung. Am 8. Juni 1956 hatte Karl Wand ein Vorstellungsgespräch bei Konrad Adenauer in dessen Folge er Pressereferent des Bundeskanzlers wurde. Anschließend trat Wand in den auswärtigen Dienst, wo er zunächst in Skandinavien eingesetzt wurde und in Schweden Dagny Wand, Balletteuse an der Königlichen Oper (Stockholm) heiratete. Sie haben vier Töchter. Dagny Wand leitete The National Ballet of Angola.

Bevor Wand 1983 Botschafter in Angola wurde, hatte er mehrere Einsätze in Afrika, unter anderem als Presseattaché in Nigeria, als Botschafter in Benin (1971 bis 1975) und als Botschafter in Malawi (1980 bis 1983).

1983 wechselte Wand als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in die Volksrepublik Angola und wurde von dem Präsidenten der Volksrepublik Angola, José Eduardo dos Santos, zur Entgegennahme seines Akkreditierungsschreibens empfangen. Während seiner Amtszeit in Angola war Wand auch bei der Regierung von São Tomé und Príncipe mit Sitz in Luanda akkreditiert. Der Bürgerkrieg in Angola (1975 bis 2002) überdauerte die Amtszeit von Wand in Angola.

Ab 1984 oder 1985, bis zu seiner Pensionierung 1986, war Wand Deutscher Botschafter in Gabun. Nach Eintritt in den Ruhestand lebte Wand bis zu seinem Tod 2009 in Stockholm.

Unter dem Titel Eine Afrika-Expedition in den Tod. Deutsche unter anderen Völkern, Band 12. Roether, Darmstadt 1986, schrieb Wand eine Biografie über Albrecht Roscher.

Sein Biograf war der kurzzeitige Leiter des Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Heinrich Brand.

Veröffentlichungen

  • Zwei Brüder im Hitlerkrieg.
  • Leier, Schwert und Liebe. 1992 (Gedichtband)
VorgängerAmtNachfolger
Udo HorstmannBotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Cotonou
1971–1975
Hans-Joachim Heldt
Erhard HoltermannBotschafter der deutschen Bundesregierung in Malawi
1980–1983
Theodora van Rossum
Hans-Joachim Dunker Botschafter der deutschen Bundesregierung in Luanda, Angola
1983–1986
Hans Helmut Freundt
Günther KoenigBotschafter der deutschen Bundesregierung in Libreville, Gabun
1984–1986

Einzelnachweise

  1. Nya talböcker maj 2010. In: legimus.se. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
  2. Wand, Karl. In: svenskagravar.se. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
  3. Wilma Herzog: Brief aus Angola. In: Heimatjahrbuch 2010. S. 223.
  4. Um 12.25 war Dr. Karl Wand zu einem Vorstellungsgespräch – er wurde Erster Pressesekretär des Bundeskanzlers – nach Die Kabinettsprotokolle der Bundesregierung. Band 9: 1956. Oldenbourg Verlag, München 1998, ISBN 3-486-56281-9, S. 404, Fußnote 1 (Digitalisat)
  5. Spiegel (Hrsg.): Entwicklungshilfe mit der Gießkanne. Nr. 49/1964, S. 59 (spiegel.de [PDF]).
  6. Karl Wand aus Gerolstein (in: Eifelzeitung vom 11.6.2008) (Memento vom 11. August 2014 im Internet Archive)
  7. Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung, Bulletin, 1983
  8. Josef Zierden: Literarischer Reiseführer Rheinland-Pfalz. Brandes & Apsel, 2001
  9. Steck, Reinald Legationssekretär im Referat "Staatsbesuche, Veranstaltungen" des Auswärtigen Amts, seit 23. Mai 1977 Legationsrat an der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Lusaka: Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. 1977. Band 2, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2008, ISBN 978-3-486-58338-0, S. 1879 (Digitalisat)
  10. Akten zur auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland. 1979. Band 2, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2010, ISBN 978-3-486-59191-0, S. 1703 (Digitalisat)
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