Karosseriewerke Otto Kühn
Rechtsform
Auflösung 1945
Auflösungsgrund Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg und Eingliederung in den Industrieverband Fahrzeugbau
Sitz Halle (Saale), Preußen, Deutschland
Branche Karosseriehersteller, Kraftfahrzeughersteller

Die Karosseriewerke Otto Kühn waren ein deutsches Karosseriebau-Unternehmen, das aus einer Stellmacherei hervorging und in Halle (Saale), in der Merseburger Straße () ansässig war.

Geschichte

In den 1920er-Jahren war das Unternehmen Hauptlieferant für Sonderkarosserien der Adam Opel AG und Opel-Generalvertreter in Halle (Saale). Die Karosserien aller Art, die Opel nicht selbst fertigte, wurden in Kleinserien hergestellt, zum Beispiel Kombis, Taxis und Cabriolets. Ab 1925 stellte Kühn Karosserien für den Opel 10/40 PS und ab 1927, in Fließbandarbeit, Limousinen auf Basis des Opel 4/16 PS her. Ab 1928 begann man auch zwei- und viersitzige Cabriolets, Kombis, Taxis, Krankenkraftwagen und Kleinomnibusse mit Motoren von 1100 bis 2000 cm³ Hubraum zu fertigen.

In den Jahren 1928 und 1929 bot Kühn den Opel 8/40 PS mit einigen Änderungen am Fahrgestell und am Kühler als eigenes Fabrikat Kühn 8/40 PS an. Das Fahrzeug hatte einen Sechszylindermotor. Der Kühn 8/40 PS hatte neben dem Markenemblem von Kühn eine wappenförmige Kühlerfigur, die einen aufsteigenden Mond zwischen zwei sechsstrahligen Sternen zeigt und dem Wappen der Stadt Halle (Saale) nachempfunden ist.

Im August 1931 kam das Unternehmen aufgrund der Schließung des Bankhaus H. F. Lehmann infolge der Weltwirtschaftskrise in Zahlungsschwierigkeiten, die jedoch durch eine Sanierung behoben werden konnten. Im Jahr 1945 wurde es enteignet, die Anlagen gingen im VEB Karosseriewerke Halle des Industrieverband Fahrzeugbau auf.

Literatur

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7.
Commons: Karosseriewerke Otto Kühn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeitgenössische Werbung "Der rassige 10 P.S. Opel mit Kühn Karosserie!!"
  2. Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 149–150.
  3. Die Einführung von Fließbandarbeit in Deutschland bis 1933 zur Geschichte einer Sozialinnovation, Kapitel 6, S. 487
  4. Oswald, S. 257
  5. Klarmann, Norbert G., "Lehmann, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 87–88
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