Karweiler
Verbandsfreie Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 34′ N,  7′ O
Höhe: 180 m ü. NHN
Einwohner: 634 (30. Okt. 2013)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53501
Vorwahl: 02641

Lage von Karweiler in Rheinland-Pfalz

Blick auf Karweiler

Karweiler ist ein Ortsteil und ein Ortsbezirk der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Der Ortsbezirk Karweiler hat zurzeit 634 Einwohner. Bis zur Eingliederung in die im Jahr 1974 neu gebildete Gemeinde Grafschaft war Karweiler eine eigenständige Gemeinde. Zum heutigen Ortsbezirk Karweiler gehört der Wohnplatz Tornfelderhof. Bis zum 6. Dezember 1935 war der amtliche Gemeindename „Carweiler“.

Geographie

Der Ort Karweiler liegt im Südosten der Gemeinde Grafschaft am Fuße der Vulkaneifel. Zwei Kilometer südlich von Karweiler liegt die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die nächste Großstadt Bonn ist etwa 25 km entfernt und liegt im Norden. Benachbarte Ortschaften sind Bengen, Lantershofen und Ringen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Karweiler mit seiner Kirche erfolgte am 31. März 1131, als Papst Innozenz II. dem Bonner Cassius-Stift eine Reihe von Besitzungen bestätigte. Darunter auch den Besitz der Kirche in Karweiler: calewiiere ecclesiam cum decimis – „Karweiler, Kirche mit dem Zehnten“. Insgesamt sind in dieser Urkunde 30 Kirchen aufgeführt.

Karweiler gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Grafschaft Neuenahr, die zeitweise selbst die Landeshoheit ausübte. Im Jahre 1794 besetzte das Französische Revolutionsheer das Rheinland, Karweiler wurde unter der Französischen Verwaltung der Mairie Ringen im Kanton Remagen und dem Rhein-Mosel-Département zugeordnet. Nach dem Wiener Kongress kam das Gebiet zum Königreich Preußen, Karweiler wurde eine eigenständige Gemeinde, die 1816 der neu gebildeten Bürgermeisterei Gelsdorf im Kreis Ahrweiler im Regierungsbezirk Koblenz zugeordnet wurde. 1817 hatte Karweiler (damals noch „Carweiler“ geschrieben) 151 Einwohner. 1936 wurde die vorherige Bürgermeisterei Gelsdorf in Amt Ringen umbenannt und von 1968 bis 1974 gehörte die damalige Ortsgemeinde Karweiler zur Verbandsgemeinde Ringen.

Im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde mit Wirkung vom 16. März 1974 die verbandsfreie Gemeinde Grafschaft neu gebildet. Der Gemeinderat von Karweiler hatte sich mit sechs zu vier Stimmen für die Eingemeindung ausgesprochen.

Politik

Ortsbezirk

Karweiler ist einer von elf Ortsbezirken der Gemeinde Grafschaft. Er wird durch einen Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.

Ortsbeirat

Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:

WahlSPDCDUGesamt
2019 347 Sitze
2014 257 Sitze
2009 257 Sitze

Ortsvorsteher

Dieter Bornschlegl (SPD) wurde 2019 Ortsvorsteher von Karweiler. Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 56,96 % für fünf Jahre gewählt worden, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber durchgesetzt hatte.

Bornschlegls Vorgänger Albert Mertens (CDU) war 2019 nach 20 Jahren im Amt nicht erneut als Ortsvorsteherkandidat angetreten.

Sehenswürdigkeiten

In Karweiler befinden sich einige Kulturdenkmäler.

In der Außenmauer sind etwa 30 Grabsteine eingelassen
  • Eine Hofreite, Fachwerkhaus etwa 1800 errichtet und im 19. Jahrhundert aufgestockt (Bengener Straße 16)
  • Ein Grabkreuz aus dem 19. Jahrhundert (Bengener Straße)
Commons: Karweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Einwohner-Bestandsstatistik Gemeinde Grafschaft, Stand: 30. Oktober 2013.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 5 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. Teil I, Berlin 1939, S. 267.
  4. Hermann Bauer: Die Päpstliche Bulle von 1131 für das Bonner Cassiusstift. In: Heimatjahrbuch 1980 des Landkreises Ahrweiler. Abgerufen am 12. Mai 2020.
  5. 1 2 Johann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Ausg. 3, 1852, S. 493.
  6. Jakob Rausch: 150 Jahre Kreis Ahrweiler. (Memento des Originals vom 1. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Heimatjahrbuch 1966 des Landkreises Ahrweiler.
  7. Der Regierungs-Bezirk Coblenz nach seiner Lage, Begränzung, Größe, Bevölkerung und Eintheilung. Pauli, Coblenz 1817, S. 49.
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 164 (PDF; 2,8 MB).
  9. Hans Josef Moeren: Die „Grafschaft“ – jetzt eine Gemeinde. Heimatjahrbuch 1975 des Landkreises Ahrweiler.
  10. Hauptsatzung der Gemeinde Grafschaft
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Karweiler. Abgerufen am 2. August 2020.
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Karweiler. Abgerufen am 2. August 2020.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Karweiler. Abgerufen am 2. August 2020.
  14. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 2. August 2020 (siehe Grafschaft, verbandsfreie Gemeinde, achte Ergebniszeile).
  15. CDU verliert die absolute Mehrheit in der Grafschaft. In: Blick Aktuell. 27. Mai 2019, abgerufen am 2. August 2020.
  16. Michael Robrecht tritt als Ortsvorsteherkandidat an. In: Blick Aktuell. 14. Mai 2019, abgerufen am 2. August 2020.
  17. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Ahrweiler. Mainz 2022[Version 2023 liegt vor.], S. 34 (PDF; 5,1 MB).
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