Katharine Cotheal Budd (* 9. September 1860 in Clinton; † 10. Juli 1951 in Tucson, Arizona) war eine US-amerikanische Architektin und Autorin. Sie leitete über drei Jahrzehnte lang ein Architekturbüro in New York City. 1924 wurde sie Mitglied des American Institute of Architects.

Leben und Werk

Budd studierte von 1891 bis 1894 Kunst und Design an der Shinnecock Hills Summer School of Art von William Merritt Chase auf Long Island. Danach war sie dort Sekretärin und 1895 Verwalterin der Cottages und renovierte mehrere Gebäude. Sie lernte bei dem Architekten und Professor der Columbia University William Robert Ware und arbeitete mit den Architekten Grosvenor Atterbury, Grenville Temple Snelling und William Appleton Potter. Nach 1910 arbeitete sie mehrere Jahre mit dem Architekten Henry G. Emery zusammen. Sie unterhielt ab 1899 ein Büro in Manhattan und beschäftigte von 1925 bis 1928 die Architektin Esther Hill. Bis 1908 hatte sie mehr als 100 Häuser, aber auch Krankenhäuser und Kirchen entworfen.

Während des Ersten Weltkriegs entwarf sie zusammen mit den Architektinnen Julia Morgan und Fay Kellogg Hostess Houses für die Young Women’s Christian Association (YMCA). Die von ihr entworfenen Häuser lagen im Süden und Mittleren Westen und waren für Angehörige der US-Armee gebaut, um ihre Verwandten zu treffen, während sie noch im Ersten Weltkrieg dienten. Budd war verantwortlich für 72 der 96 Hostess Houses und entwarf oder renovierte diese Projekte. 1920 erhielt sie eine Architekturlizenz in Georgia, wahrscheinlich aufgrund ihrer Tätigkeiten für das Militär.

Budd entwarf das Harry C. Duncan Haus in Tavares, Florida und das Innis Arden Cottage auf Greenwich Point, dem ehemaligen Anwesen von dem Bankier John Kennedy Todd in Old Greenwich, Connecticut. Das 1903 erbaute Innis Arden Cottage gilt als wegweisendes Beispiel der frühen Architektur im Bungalow-Stil und wurde zwischen 2006 und 2011 von der Greenwich Point Conservancy preisgekrönt restauriert.

Budd war seit über 30 Jahren als Architektin tätig, als sie sich um die Anerkennung beim American Institute of Architects (AIA) bewarb und wurde 1924 das erste weibliche Mitglied des New Yorker Chapters der AIA. In den 1900er Jahren veröffentlichte sie in Zeitschriften wie Architectural Record, Country Life und American Homes and Gardens.

Bauten (Auswahl)

  • 1894–1896: Shinnecock School (mit Atterbury), Long Island
  • 1908: H. J. Burchel House, New York
  • vor 1910: Haus von Adelaide Alsop Robineau, Syracuse
  • 1910: YWCA Hostess Houses, in Columbia, Spartenburg, South Carolina, Charlotte, Augusta, Camp Mills, Camp Dodge, Iowa
  • 1925: Harry C. Duncan House, Tavares, Florida (1997 eingetragen im National Register)
  • 1925–1927: M.G. Howey House, Lake County, Florida, (1983 eingetragen im National Register)
  • Great Lakes Naval Training Station, Illinois
  • Fassade der 65 East 80th Street für Francis R. Arnold, New York City
  • Anna Winegar Studio, Umbauten, Bronxville, New York
  • Clarissa and Walter Stillman House, Syracuse

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • The American Pantry. Architectural Record 18, 1905, S. 225–233.
  • Japanese Houses. Architectural Record 19, 1906, S. 1–26.
  • The Kitchen and its Dependent Services- I. With Sketches by the Author. Architectural Record 23, 1908, S. 463–476.
  • Saragossa. Architectural Record 19, 1906, S. 327–343.

Literatur

  • Sarah Allaback: The First American Women Architects. University of Illinois Press, 2008, ISBN 978-0252033216.
  • Cynthia V. A. Schaffner, Lori Zabar: The Founding and Design of William Merritt Chase’s Shinnecock Hills Summer School of Art and the Art Village. The University of Chicago Press, Winterthur Portfolio 44(4), 2010, S. 303–350.
  • Melvin Edwards Hugh, Jr.: William J. Howey and His Florida Dreams. The Florida Historical Quarterly. 66 (3), 1988, S. 243–264.
Commons: Katherine Cotheal Budd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Keri Engel: Fay Kellogg, ambitious architect | Amazing Women In History. 18. Januar 2013, abgerufen am 23. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Innis Arden Cottage. In: Allen Ross Architecture. Abgerufen am 23. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  3. History. Abgerufen am 23. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  4. Cynthia Brandimarte: Women on the Home Front: Hostess Houses during World War I. In: Winterthur Portfolio. Band 42, Nr. 4, 1. Dezember 2008, ISSN 0084-0416, S. 201–222, doi:10.1086/592789 (uchicago.edu [abgerufen am 23. Juni 2021]).
  5. Past. Abgerufen am 23. Juni 2021 (englisch).
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