Kermes-Eiche | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kermes-Eiche (Quercus coccifera), Früchte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Quercus coccifera | ||||||||||||
L. |
Die Kermes-Eiche oder Stech-Eiche (Quercus coccifera L., Syn.: Quercus pseudococcifera Desf., Quercus calliprinos Webb) ist eine im Mittelmeergebiet verbreitete immergrüne Eiche (Quercus), die ihren natürlichen Standort in sonnigen, trockenen Lagen hat.
Beschreibung
Die Kermes-Eiche ist ein immergrüner Strauch und erreicht in der Regel Wuchshöhen von etwa 3 Metern. Besonders im östlichen Mittelmeergebiet wächst sie auch baumförmig und kann dann Wuchshöhen von bis zu 12 Metern erreichen. Diese Form wird manchmal auch als eigene Art abgetrennt (Quercus calliprinos Webb.). Die Borke ist hellgrau und glatt.
Die älteren Laubblätter sind starr ledrig, 1 bis 5 cm lang, dornig gezähnt, unterseits graufilzig, oberseits dunkelgrün glänzend. Die Blattform ist breit eiförmig bis länglich. Der Blattgrund ist herzförmig oder abgerundet. Die Blattadern treten an der Blattoberseite hervor, nicht an der Unterseite.
Die kleinen Blüten sind eingeschlechtig. Die männlichen Blüten sind in hängenden Blütenständen zusammengefasst. Die Fruchtbecher der bis 3 cm großen Früchte sind mit abstehenden, kurzen, dornspitzigen Schuppen besetzt.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
- Blätter
- Eicheln am Strauch
- Eicheln und Fruchtbecher
Vorkommen
Die Kermes-Eiche kommt im gesamten Mittelmeergebiet vor, fehlt aber in Mittel- und Norditalien sowie auf Korsika.
Sie wächst in Garigues und Macchien sowie im Unterwuchs lichter Wälder und bevorzugt Kalkböden. Sie ist mit der Schwarzkiefer und dem Stinkenden Wacholder vergesellschaftet.
Nutzung
Die Kermes-Eiche ist ein Gerbstofflieferant. Sie ist auch die Wirtspflanze der Kermes-Schildlaus (Kermes vermilio (Planchon)), aus der früher der rote Farbstoff Kermes gewonnen wurde.
Die Eicheln werden genutzt. Beispielsweise kann man daraus einen Kaffeeersatz rösten. Die Gallen werden medizinisch genutzt.
Literatur
- Peter Schütt, Hans Joachim Schuck, Bernd Stimm (Hrsg.): Lexikon der Baum- und Straucharten. Das Standardwerk der Forstbotanik. Morphologie, Pathologie, Ökologie und Systematik wichtiger Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8 (Nachdruck von 1992).
- Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder: Die Kosmos-Mittelmeerflora. Über 500 Mittelmeerpflanzen in Farbfotos (= Kosmos-Naturführer). Franckh, Stuttgart, ISBN 3-440-05300-8 (1./2. Auflage; 1984/1990).
Einzelnachweise
- ↑ Quercus coccifera bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- 1 2 Quercus coccifera bei Plants For A Future (englisch)
Weblinks
- Bestimmungsschlüssel und Beschreibung der Eichen-Arten der Iberischen Halbinsel. (spanisch; PDF-Datei; 1,34 MB)
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora.