Untergegangener Ort
Kiaunen (Rodenheim)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 22° 28′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kiaunen, 1938 bis 1945: Rodenheim, litauisch Kiauniai, ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich drei Kilometer nordöstlich von Tschistyje Prudy südlich der im Personenverkehr nicht mehr betriebenen Bahnstrecke Gołdap–Nesterow.

Geschichte

Um 1780 war Kiaunen ein königliches Dorf, das mit Exulanten aus dem Salzburger Land besetzt war. 1874 wurde die Landgemeinde Kiaunen dem neu gebildeten Amtsbezirk Tollmingkehmen im Kreis Goldap zugeordnet. 1928 wurde der Gutsbezirk Kublischken an die Landgemeinde Kiaunen angeschlossen. 1938 wurde Kiaunen in Rodenheim umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Ob das eigentliche Kiaunen/Rodenheim nach 1945 noch wiederbesiedelt wurde, ist unbekannt. Das angeschlossene Kublischken hat den russischen Nachfolgeort Wetrjak.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867212
1871184
1885191
1905151
1910167
1933184einschließlich Kublischken
1939174

Kirche

Kiaunen/Rodenheim gehörte zum evangelischen Kirchspiel Tollmingkehmen.

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 69.
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Tollmingen
  3. In dem 1976 in Kaliningrad erschienenen russisch-deutschen Ortsverzeichnis Населенные пункты Калининградской области: краткий справочник wurde Wetrjak zwar mit Kiaunen identifiziert, die in der 1975 erschienenen administrativ-territorialen Einteilung der Oblast Kaliningrad (Административно-территориальное деление Калининградской области 1975) angegebene Entfernung von Wetrjak nach Tschistije Prudy (Tollmingkehmen/Tollmingen) von 1,5 km passt aber auf Kublischken/Steingrabenhof.
  4. 1 2 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  5. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  7. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  8. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  9. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
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