Untergegangener Ort
Kirsanowka
Kybarten (Tiefenfelde)
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Nesterow
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 22° 33′ O
Lage im Westteil Russlands
Lage in der Oblast Kaliningrad

Kirsanowka (russisch Кирсановка, deutsch Kybarten, 1938 bis 1945: Tiefenfelde, litauisch Kybartai) ist ein verlassener Ort im Rajon Nesterow der russischen Oblast Kaliningrad. Geringe Anteile des ehemaligen Gemeindegebietes von Kybarten/Tiefenfelde - die Bereiche nördlich und östlich des kleinen Flusses Lobenka (dt. Lobinnis, 1938 bis 1945: Kuhfließ) - gehören zum Rajon Krasnosnamensk.

Die Ortsstelle befindet sich zweieinhalb Kilometer nordnordöstlich von Wyssokoje (Schilleningken/Hainau) an der Lobenka.

Geschichte

Der Ort wurde seit 1604 erwähnt und zunächst mit Kybardtkehm, Kibratten, Kiebartten, Kühbarthen, Kühbarden und Kühbarten bezeichnet. Um 1780 war Kühbardten ein meliertes Dorf. 1874 wurde die Landgemeinde Kiebarten in den neu gebildeten Amtsbezirk Warningken im Kreis Pillkallen eingegliedert. Seit etwa 1900 war dann die Schreibweise Kybarten üblich. 1938 wurde Kybarten in Tiefenfelde umbenannt.

1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Kirsanowka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrowolski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. Kirsanowka wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
186754
187145
188546
190534
191032
193344
193932

Kirche

Kybarten gehörte zunächst zum evangelischen Kirchspiel Pillkallen und seit der Errichtung der dortigen Kirche 1895 dann zum evangelischen Kirchspiel Groß Warningken.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Tiefenfelde
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 78.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Steinkirch
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru/ (rar-Datei), taucht der Ort nicht mehr auf.
  6. 1 2 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  11. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
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