Kiyaka

Gesprochen in

Angola, Demokratische Republik Kongo
Sprecher 900.000
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-3

yaf

Yaka ist eine Bantusprache und wird im Norden von Angola und in der Provinz Bandundu (Demokratische Republik Kongo) von ungefähr 900.000 Menschen gesprochen.

Alternative Namen sind Iyaka, Kiyaka und Yiyaka.

Klassifikation

Kiyaka gehört zur Niger-Kongo-Familie, innerhalb der es dem Zweig der Benue-Kongo-Sprachen und dort den Bantoiden Sprachen zuzuordnen ist. Die Sprache ist in der Guthrie-Zone H31 lokalisiert und unter anderem mit Kintandu, Umbundu und Kiyombe verwandt.

Phonologie

Vokalinventar

Kiyaka verfügt über ein Inventar von fünf kurzen und fünf langen Vokalen.

vornzentralhinten
hochiu
mittigeo
tiefa
vornzentralhinten
hoch
mittig
tief

Die Vokale folgen einer Vokalharmonie.

Konsonanteninventar

Kiyaka verfügt über einfache und zusammengesetzte Konsonanten auf phonemischer Ebene.

labialalveolar, dentalpalatalvelarglottal
Plosiveb, p, pʰt, tʰk, kʰ
Nasalem, mbn, ndŋ
Frikativevz
fsh
Affrikatenmbvndz
pfts
Lateralel
Gleitlautewy

Die zusammengesetzten Sequenzen in der Tabelle sind eher als komplexe Segmente denn als zugrundeliegende Einheiten zu betrachten. Sie werden durch phonologische Regeln abgeleitet. Somit stellt die Tabelle eher ein Phoninventar dar.

Silbenstruktur

Die typische (kanonische) Silbe hat im Kiyaka die Form CV. (Wobei C = Konsonant und V = Vokal bedeutet.)

Es finden sich jedoch auch andere Silbenstrukturen:

SilbenstrukturBeispielÜbersetzung
Va bweWas ist passiert?
CVha.taDorf
CVVtaː.taVater
CGVkya taa.tades Vaters
CGVVmwaːnaKind
Nn.taihn/sie schlagen

(Wobei G = Gleitlaut, N = Nasal und . = Silbengrenze)

V-Silben sind sehr selten und vor allem in Vokativen und Interjektionen zu finden. Silben, die einen Gleitlaut enthalten entstehen oft durch einen phonologische Prozess der Devokalisierung, der hohe und hintere in den entsprechenden Gleitlaut ändert, wenn es sie vor den finalen Vokalen /a/, /e/ und /o/ stehen würden.

Obwohl die Vokallänge bedeutungsunterscheidend ist, treten CVV-Silben (= CVː) nicht unvorhersagbar, sondern bevorzugt als stamminitiale Silben auf. Wenn CVV-Silben wortintern auftreten, ist das oft das Ergebnis einer Suffigierung, stamm- bzw. wortfinal treten sie nur in Lehnwörtern (aus dem Französischen) auf.

Ton

Kiyaka ist eine Tonsprache, das heißt die Tonhöhe eines Vokals ist bedeutungsunterscheidend. Phonetisch können drei Töne unterschieden werden: H (hoch), L (tief) und R (extrahoch, R = raised).

Ton ist sowohl lexikalisch als auch grammatisch distinktiv. ndóòngò (HLL) bedeutet „Nadel“, während ndòóngò (LHL) „Palmwein“ bedeutet.

Morphologie

Kiyaka hat wie die meisten Bantusprachen eine „agglutinative“ Morphologie, das heißt Morpheme drücken jeweils nur eine grammatische Kategorie aus und die Verknüpfung erfolgt (überwiegend) konkatenativ. Die Existenz von Nominalklassen ist ebenfalls typisch für Bantusprachen.

Einzelnachweise

  1. Kidima (1991:4)
  2. Kidima (1991:6)

Quellen

Weitere Literatur

  • Kidima, L. (1990). Tone and Syntax in Kiyaka. In Inkelas, S. und Zec, D., Hrsg., The Phonology-Syntax Connection, S. 195–217. The University of Chicago Press. (Link zu Google Books)
  • Kiyaka im World Atlas of Language Structures Online
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