Klemens Ullrich (* 25. Juli 1857 in Dresden; † 10. Januar 1935 in Hosterwitz) war ein sächsischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Ullrich war Sohn von Gustav Eduard Ullrich. Sein Vater wirkte als Hofrat und Leibarzt des sächsischen König Johann. Er hatte mindestens zwei Brüder, den 1912 verschiedenen Oberst Maximilian Ullrich und den Hauptmann a. D. Ullrich.

Karriere

Ullrich besuchte das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden und trat nach Abschluss am 1. Oktober 1875 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Königlich Sächsisches) Nr. 101 der sächsischen Armee ein. In dem Regiment avancierte er 1877 zum Leutnant, 1885 zum Oberleutnant und 1890 zum Hauptmann und Kompaniechef der 7. Kompanie. 1898 wurde er vom sächsischen Kriegsministerium mit der Erbauung, Einrichtung und Leitung der Königlich Sächsischen Munitionsfabrik in Dresden beauftragt und in dieser Eigenschaft am 23. Oktober 1899 zum Major befördert. 1901 wurde Ullrich als Kommandeur des III. Bataillons zum 9. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 133 nach Zwickau kommandiert. Nach Beförderung zum Oberstleutnant am 22. Mai 1905 wurde er zum Stabe des 11. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 139 befehligt. Er avancierte am 19. Juli 1908 zum Oberst und Regimentskommandeur des 15. Königlich Sächsischen Infanterie-Regiment Nr. 181 in Chemnitz. 1911 avancierte Ullrich zum Regimentskommandeur seines Stammregiments und wurde in dieser Eigenschaft 1912 zum Generalmajor befördert und als Kommandeur zur 3. Infanterie-Brigade in Leipzig und Döbeln befehligt. Er war Träger des Roten Adlerorden II. Klasse.

Unter Beförderung zum Generalleutnant im Jahre 1914 schied Ullrich aus dem aktiven Dienst aus und ließ sich in Pillnitz nieder. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er reaktiviert und zum Kommandeur der 47.-Reserve-Infanterie-Brigade ernannt. Mit seiner Brigade beteiligte er sich innerhalb der 3. Armee am Vormarsch in Belgien, der Belagerung, Beschießung und Einnahme von Givet und der ersten Marneschlacht teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse, dem Komturkreuz II. Klasse des sächsischen Verdienstordens sowie am 3. Mai 1915 mit dem Ritterkreuz des Militär-St.-Heinrichs-Ordens ausgezeichnet. Ullrich beteiligte sich mit seinem Verband noch an den Stellungskämpfen an der Westfront und wurde nach Auflösung der Brigade im Jahre 1915 als Chef der Grenzüberwachung bei Böhmen am Erzgebirgsrücken verwendet. Er befehligte ab November 1915 die stellvertretende 64. Infanterie-Brigade. Im Januar 1916 wurde Ullrich zum Kommandeur der preußischen 177. Infanterie-Brigade ernannt und zur Ostfront abkommandiert. Dort nahm er mit seinem Verband am Stellungskampf um Dünaburg teil. In dieser Eigenschaft erkrankter er an Ischias und kehrte im Herbst 1916 in die Heimat zurück.

Familie

Ullrich war Vater von mindestens einem Sohn, dem Offiziersstellvertreter im 2. Landsturm-Infanterie-Ersatzbataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 243, Hans Ullrich. Dieser wurde Ende 1915 mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet.

Literatur

  • Generalleutnant a. D. Ullrich, in Sächsischer Kameraden-Kalender. 1933 (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. SLUB Dresden: Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 02.11.1912. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  2. SLUB Dresden: Rangliste der Königlich-Sächsischen Armee. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  3. SLUB Dresden: Sächsische Staatszeitung : 14.10.1914. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  4. SLUB Dresden: 01 Sächsische Staatszeitung : 22.12.1914. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  5. SLUB Dresden: Der sächsische Erzähler : 18.01.1916. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  6. SLUB Dresden: Dresdner neueste Nachrichten : 16.01.1935. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  7. SLUB Dresden: Dresdner Nachrichten : 24.07.1932. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
  8. SLUB Dresden: 02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.08.1915. Abgerufen am 15. Juni 2023 (deutsch).
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