Zisterzienserabtei Tautra

Ruinen des Kirchenschiffs mit Westportal
Lage Norwegen Norwegen
Koordinaten: 63° 35′ 0″ N, 10° 38′ 0″ O
Ordnungsnummer
nach Janauschek
552
Patrozinium Hl. Maria
Gründungsjahr 1207
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1537
Mutterkloster Lysekloster
Primarabtei Kloster Clairvaux

Tochterklöster

keine

Das Kloster Tautra (Monasterium sanctae Mariae in Tuta Insula; Kloster Tuterø) ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in Norwegen. Seine Ruine liegt in der norwegischen Kommune Frosta auf der höchsten Erhebung der vom Klima begünstigten Insel Tautra in der Mitte des Trondheimsfjords in Trøndelag.

Kloster Tautra wird auch das unweit des mittelalterlichen Kloster erbaute neue Marienkloster Tautra genannt.

Geschichte

Gegründet wurde das Kloster im Jahr 1207. Es wurde vom Lysekloster bei Bergen besiedelt, einer Tochter der Fountains Abbey in Yorkshire, England, aus der Filiation von Clairvaux. Möglicherweise ist es die Fortsetzung von Kloster Munkeby. Im Jahr 1254 brannte das Kloster ab. 1532 kam nach der Wahl des Rechtsrats Niel Lykke zum Abt das Ende als selbstständige Abtei. Im Jahr 1537 wurde das Kloster von der Krone eingezogen. Die Klosterruine wurde 1846 von der norwegischen Denkmalschutzvereinigung (Fortidsminneforeningen) erworben, die die Anlage in Teilen sichern und 1879 Ausgrabungen durchführen ließ.

Anlage und Bauten

Die Kirchenruine ist 33 mal 10 m groß (Außenmaße 36,5 mal 13,5 m), die Westfassade der Kirche ist teilweise gut erhalten. Neben der Kirche befanden sich die hölzernen Klostergebäude. Unter dem Eingang des Kapitelsaals im Osten fanden sich drei Gräber. Das Refektorium lag im Südflügel. Östlich der Klausur wurden Grundmauern von Steingebäuden, vermutlich von einer spätmittelalterlichen Erweiterung, gefunden.

Das neue Kloster (Marienkloster Tautra)

Rund 2 km von der Klosterruine wurde 1999 auf dem Westteil der heutigen Insel Tautra (der im Mittelalter von der Klosterinsel noch getrennt war) ein neues Trappistinnenkloster (Tautra Mariakloster) errichtet, das mit einem Konvent aus der Abtei Mississippi in Iowa, USA, besetzt wurde. Dieses erhielt 2006 ein neues Klostergebäude, das der Architekt Jan Olav Jensen entworfen hat und das u. a. den Forum AID Prize 2007 für die beste Architektur in Skandinavien erhielt.

Dem Konvent gehören 16 Trappistinnen an (Stand 2018). Priorin ist Brigitte Pinot.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Hans-Emil Lidén: Tautra klosterruin på Frosta. In: Foreningen for norske fortidsminnesmerkers bevarings Årbok, Jg. 1969, S. 114–117.
  • Øivind Lunde: Klosteranleggene. In: Foreningen for norske fortidsminnesmerkers bevarings Årbok, Jg. 1987, S. 85–119.
  • Øystein Ekvoll: Munkeby - Tautra, Cisterciensernes Klosterruiner i Trøndelag. Fortidsminneforeningen, Den trønderske avdeling, Trondheim 2003, ohne ISBN (u. a. mit deutscher Zusammenfassung).
  • Sheryl Frances Chen: Tautra Mariakloster. Cisterciensernonnerne, Tautra Mariakloster 2007, ISBN 978-82-303-0825-7.
  • Helge Solberg: Geistige Heimat. Marienkloster auf Tautra. Jensen und Skodvin Arktektkontor. In: Baumeister, Jg. 2007, Heft 1, S. 76–83.
  • The Cistercian Nuns of Tautra Mariakloster: Northern light (= Monastic Wisdom, Bd. 60). Cistercian Publications, Liturgical Press, Collegeville 2020, ISBN 978-0-87907-160-8.
Commons: Kloster Tautra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Marienkloster Tautra wird erweitert. In: Ansgar-Info, Jg. 2018, Heft 2, S. 15.
  2. Ein wachsendes Kloster. In: Bonifatiusblatt, Jg. 162 (2021), Heft 1, S. 23.
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