Der Knowe of Lairo ist ein Megalithgrab in Hullion auf der Orkneyinsel Rousay in Schottland. Das Passage Tomb liegt in einem Steinhügel mit gehörntem Vorhof (englisch long horned cairn) auch als Chambered Cairn bezeichnet. Es wurde etwa 2900 v. Chr. errichtet. Knowe bezeichnet einen kleinen Hügel und ist auf Rousay als Beiname weiterer Megalithanlagen belegt.

Lage

Das Passage Tomb liegt oberhalb des Frotoft-Tals, nördlich der Küstenstraße, die am Wyre Sound entlang führt, am Rand einer kleinen Terrasse. In der Nähe liegen die Gräber von Blackhammer, Knowe of Ramsay, Knowe of Yarso, der Midhowe Cairn und Taversoe Tuick. Gabriel Cooney sieht die beieinander liegenden Knowes von Lairo, Ramsey und Yarso als ein Gräberfeld an.

Forschungsgeschichte

1929 besichtigte Vere Gordon Childe die Anlage und identifizierte sie als gehörntes Langgrab vom Caithness-Typ. Das nördliche Horn war allerdings durch Ackerbau zerstört worden. 1936 wurde das Grab von Walter Grant ausgegraben. Es steht seit 1993 unter Denkmalschutz.

Ausgrabungen

Der Hügel, in dem der Knowe of Lairo liegt, ist mit etwa 45,7 m ungewöhnlich lang. Die merkwürdig gewundene Kammer der Megalithanlage gehört zum Maeshowe-Typ, obwohl echte Seitenkammern fehlen und stattdessen nur eine Anzahl Nischen ausgebildet sind. Die gesamte Anlage besteht aus Trockenmauerwerk aus plattigem Sandstein. Ein etwa 5,8 Meter langer niedriger Gang führt in die 4,1 m hohe, 3,3 m lange und sehr schmale Kammer, deren Seitenwände nach innen überkragen. Die Anlage ähnelt in der Form Quoyness auf Sanday, ist aber wesentlich kleiner.

In der Anlage wurden Knochen und ein Steinbeil gefunden. Die Funde werden im National Museum of Scotland in Edinburgh aufbewahrt.

Literatur

  • Gordon Childe: The Chambered Cairns of Rousay. In: The Antiquaries Journal. Bd. 22, Nr. 2, 1942, ISSN 0003-5815, S. 139–142, no. 28, doi:10.1017/S0003581500003851.
  • James L. Davidson, Audrey S. Henshall: The chambered cairns of Orkney. An inventory of the structures and their contents. Edinburgh University Press, Edinburgh 1989, ISBN 0-85224-547-5, S. 132–134.
  • Walter G. Grant: The Knowe of Lairo, Rousay, Orkney. Proceeding of the Society of Antiquaries of Scotland. Bd. 77, 1942/1943, S. 17–26.
  • Anna Ritchie: Orkney and Shetland (= Exploring Scotland's Heritage.). Published for Royal Commission on the Ancient and Historical Monuments of Scotland by HMSO, Edinburgh 1985, ISBN 0-11-492458-9.

Einzelnachweise

  1. Gabriel Cooney: The place of megalithic tomb cemeteries in Ireland. In: Antiquity. Bd. 64, Nr. 245, 1990, ISSN 0003-598X, S. 741–753, doi:10.1017/S0003598X00078844.
  2. Walter G. Grant: The Knowe of Lairo, Rousay, Orkney. Proceeding of the Society of Antiquaries of Scotland. Bd. 77, 1942/1943, S. 17–26.
  3. Eintrag zu Knowe of Lairo in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  4. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 12. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., danach gehören zu den Funden sechs Kratzer sowie transversale und blattförmige Pfeilspitzen aus durchscheinendem grauen und gelben Feuerstein

Koordinaten: 59° 8′ 3,2″ N,  3′ 7,8″ W

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