조선사회민주당
Chosŏn Sahoeminjudang
Koreanische Sozialdemokratische Partei
Partei­vorsitzender Pak Yong-il ( 2022)
Stell­vertretender Vorsitzender Kang Pyong-hak
Gründung 3. November 1945
Gründungs­ort Pjöngjang
Haupt­sitz Pjöngjang
Zeitung Chŏson Sahoeminjudang
Korean Social Democratic Party (englisch)
KSDP Says… (englisch)
Aus­richtung Nationalismus (bis etwa 1950), Sozialdemokratie (offiziell), Blockpartei in der Chuch’e-Ideologie
Parlamentssitze
50/687
Mitglieder­zahl über 30.000
Website ryomyong.com
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 조선사회민주당
Hanja: 朝鮮社會民主黨
Revidierte Romanisierung:Joseon Sahoeminjudang
McCune-Reischauer:Chosŏn Sahoeminjudang

Die Koreanische Sozialdemokratische Partei (KSDP) (auch Sozialdemokratische Partei Koreas [SDPK] genannt; koreanisch Chosŏn Sahoeminjudang; bis 1981 Koreanische Demokratische Partei, koreanisch Chosŏn Minjudang) ist eine 30.000 Mitglieder starke, nordkoreanische politische Partei. Sie muss sich den Vorgaben der kommunistischen Partei der Arbeit Koreas beugen.

Parteivorsitzender (offiziell Vorsitzender des Zentralkomitees) ist Pak Yong-il.

Seit 1982 erscheint vierteljährlich das Organ des Zentralkomitees der KSDP Chŏson Sahoeminjudang in koreanischer Sprache und unter dem Titel The Korean Social Democratic Party bzw. KSDP says in englischer Sprache.

Geschichte

Die Koreanische Sozialdemokratische Partei wurde am 3. November 1945 unter dem Namen Koreanische Demokratische Partei gegründet. Erster Vorsitzender war der nationalistische Politiker Cho Man-sik. Im Zuge der Konsolidierung der kommunistischen Staatsmacht in Nordkorea wurde Cho Man-sik im Februar 1946 abgesetzt. Die Demokratische Partei wurde in der Folge von Anhängern der Kommunisten unter dem späteren Staatschef Kim Il-sung unterwandert. Vorsitzender wurde der frühere Kommandant der antijapanischen Partisanenarmee Ch’oe Yong-gŏn. Sein Stellvertreter war in den 1950er Jahren Kang Ryang-uk, ein Onkel Kim Il-sungs. Die Partei wurde nunmehr personell wie programmatisch an die herrschende kommunistische Partei der Arbeit Koreas (PdAK) angepasst. Missliebige Mitglieder wurden entfernt. Im Januar 1981 erfolgte die Umbenennung in Koreanische Sozialdemokratische Partei.

Am 29. August 2019 wählte das Zentralkomitee der Partei Pak Yong-il zum neuen Vorsitzenden, der Kim Yŏng-dae ablöste. Kim war seit 1998 Vorsitzender des Zentralkomitees.

Aktuelle Lage

Die KSDP verfügt über 50 Abgeordnete in der Obersten Volksversammlung, in der sie – neben der nationalreligiösen Chondoistischen Ch’ŏngu-Partei – Teil der von der PdAK dominierten Demokratischen Front für die Wiedervereinigung des Vaterlandes ist. Ähnlich den sogenannten Blockparteien in der DDR dient die KSDP nur dazu, den Anschein eines Mehrparteiensystems hervorzurufen und so dem diktatorischen System einen demokratischen Anstrich zu verleihen.

Es wird behauptet, dass die Partei über ein Organisationssystem auf allen Ebenen (Nation, Provinz, Stadt und Distrikt) verfügt. Überprüfen lässt sich dies nicht.

Internationale Beziehungen der KSDP

Während der DDR-Zeit gab es einige Kontakte zwischen der Koreanischen Demokratischen Partei und der LDPD. Am 22. August 2008 und am 26. März 2010 verabschiedete sie mit der südkoreanischen Minju-nodong-Partei (민주노동당, Demokratische Arbeiterpartei) gemeinsame Erklärungen.

Die KSDP unterhält außerdem Kontakte zur linksnationalistischen Minjung-Partei aus Südkorea. Im Juli 2018 trafen sich Vertreter beider Parteien im chinesischen Shenyang, wobei die Mitglieder der Minjung-Partei das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium missachteten, das das Treffen nicht autorisiert hatte. Nachdem die KSDP im August 2019 Pak Yong-il zum neuen Vorsitzenden wählte, schickte die Minjung-Partei ein Gratulationsschreiben.

Vorsitzende

Name Bild Amtszeit
Cho Man-sik 3. November 1945 bis Februar 1946
Ch’oe Yong-gŏn Februar 1946 bis 1959
Kang Ryang-uk 1959 bis Februar 1983
I Kye-paek 17. April 1989 bis Juli 1993
Kim Pyŏng-sik Juli 1993 bis November 1993
Kim Yŏng-dae August 1998 bis August 2019
Pak Yong-il seit August 2019

Literatur

  • Andrei Lankow: KNDR wtschera i sewodnja. Neformalnaja istorija Sewernoj Korei. Wostok-Sapad, Moskau 2005, ISBN 5-478-00060-4 (russisch)

Einzelnachweise

  1. 1 2 The Europa World Year: Kazakhstan - Zimbabwe. Band 2. Taylor & Francis, 2004, ISBN 978-1-85743-255-8, S. 24812482 (englisch, google.com [abgerufen am 7. April 2020]).
  2. 1 2 3 Baek Nam-Ju: ≪자주시보≫ 민중당, 북 조선사회민주당 신임 위원장에 축하문 보내. In: Jajusibo. 5. September 2019, abgerufen am 7. April 2020 (koreanisch).
  3. DFRK Central Committee Meets (Memento des Originals vom 11. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. KCNA vom 21. Februar 2014.
  4. Peter Joachim Lapp: Die „befreundeten Parteien“ der SED, Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, 1988, S. 104.
  5. Park Ji-won: Minjung Party may face fine for meeting NK party. In: The Korea Times. 26. Juli 2018, abgerufen am 7. April 2020 (englisch).
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