Krępsko (deutsch Kramske) ist ein Dorf in der Landgemeinde Szydłowo (Groß Wittenberg) im Powiat Pilski (Kreis Schneidemühl) der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Geographische Lage

Das Dorf liegt an der Rohra-Mündung in die Küddow (poln. Gwda), etwa zwanzig Kilometer östlich der Stadt Deutsch Krone (Wałcz), dreizehn Kilometer nördlich der Stadt Schneidemühl (Piła) und fünfzehn Kilometer südwestlich der Stadt Krojanke (Krajenka).

Geschichte

Die Grenzregion des Netzedistrikts, in der das Dorf liegt, hatte ursprünglich zum Herzogtum Pommern gehört, war vorübergehend unter polnische Herrschaft gelangt und dann an die Markgrafen von Brandenburg gekommen. Im Rahmen der Ersten Teilung Polen-Litauens kam das Dorf 1772 zusammen mit dem Landkreis Deutsch Krone zurück an Preußen.

Menschliche Aktivitäten gab es in dem Gebiet schon während der Vorzeit: im Herbst 1877 wurden bei Bauarbeiten an der Pilow-Brücke bei Kramske zwei archäologisch bedeutsame Funde gemacht, ein Steinkelt (Hammer aus Stein) und ein Geweih-Fragment, das anscheinend als menschliches Werkzeug gedient hatte.

Im Jahr 1600 stellte Peter Potulicki, Starost der Stadt Usch, dem Dionys Clawitter ein Privileg über dieses Dorf aus. Im Jahr 1617 hieß das Dorf Krampzig, im Jahr 1641 Krępa.

In den 1930er Jahren umfasste die Gemarkung der Gemeinde Kramske eine Fläche von 29,7 km², und innerhalb der Gemeindegrenzen standen 62 bewohnte Wohnhäuser.

Bis 1945 gehörte Kramske zum Landkreis Deutsch Krone im Regierungsbezirk Marienwerder der preußischen Provinz Westpreußen. Zwischen 1919 und 1939 war es in die Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen eingegliedert und kam 1939 zum Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen der Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Kramske war Sitz des Amtsbezirks Kramske.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Kurz danach wurde Kremske seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach wanderten Polen zu. Kramske wurde unter dem Namen Krępsko verwaltet. Die einheimische Bevölkerung wurde in der darauf folgenden Zeit von der polnischen Administration aus Kramske vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783königliches Dorf mit einer Unterförsterei und einer Mahl-, Schneide- und Walk-Wassermühle, 29 Feuerstellen (Haushaltungen), im Netzedistrikt, Kreis Krone
1818217königliches Dorf, Amt Lebehnke
1852382
1864465davon 420 Evangelische und 45 Katholiken
1910457am 1. Dezember, darunter 389 Evangelische, 60 Katholiken und drei Juden
1925454darunter 391 Evangelische und 63 Katholiken, keine Juden
1933433
1939448

Kirche

Die Protestanten der bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zum evangelischen Kirchspiel Lebehnke. 1846 wurde eine Filialkirche in Ziegelfachwerk-Bauweise errichtet.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867 (Google Books).
  • Franz Schultz: Geschichte des Kreises Deutsch-Krone. Deutsch-Krone 1902
  • Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Band 1, Hamburg 1968.
  • Karl Ruprecht: Heimatstadt – Heimatkreis Deutsch Krone. Bad Essen 1981.
  • Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Fußnoten

  1. von Hirschfeld: Zwei Funde aus dem Flußbette un Ufer der Pilo bei Kramske (im Kreise Deutsch Krone). In: Zeitschrift des historischen Vereins für den Regierungsbezirk Marienwerder, Drittes Heft, Marienwerder 1879, S. 1–4 (Google Books).
  2. Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Deutsch-Croner Kreises. Thorn 1867, S. 227.
  3. 1 2 Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Kramske im ehemaligen Kreis Deutsch Krone in Pommern (2011).
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 110 (Google Books).
  5. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 5, Ziffer 4817 (Google Books).
  6. Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 313 (Google Books).
  7. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, S. 60, Ziffer 132 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 14–15, Ziffer 48 (Google Books).
  9. Kramske, Dorf, an der Rohra-Mündung, Kreis Deutsch Krone, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912 (meyersgaz.org).
  10. 1 2 Michael Rademacher: Deutschkrone. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 468 (Google Books).

Koordinaten: 53° 16′ N, 16° 47′ O

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