Krastudy (deutsch Krastuden, früher Krastudi) ist eine Ortschaft in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

Die Ortschaft liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa neun Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), vier Kilometer nördlich von Niklaskirchen (Mikołajki Pomorskie) und drei Kilometer südwestlich von Neumark (Nowy Targ).

Geschichte

Ältere Ortsbezeichnungen sind Cracztude (1402), Kraczthut (1408), Cracztude sowie Craczttudo (15. Jh.), Kranzstuden (1442) und Krastudy (1608). Das Gut gehörte 1608 der Margaretha Brant, geb. Rabe, und befand sich seit Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie Szeliski. 1804 war von Kodlinski Besitzer, und das Gut war auf 15.000 Taler abgeschätzt worden. Um 1896 befand sich das Rittergut Krastuden mit Ziegelei und Mahlmühle im Besitz des Landschaftsdirektors Ludwig Plehn.

Am 1. April 1927 hatte des Gut Krastuden eine Flächengröße von 437 Hektar.

Am 30. September 1929 wurde der Gutsbezirk Krastuden in die Landgemeinde Neumark, Kreis Stuhm, eingegliedert.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1925
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783adliges Dorf und Krug, 13 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen
1818123Dorf, adlige Besitzung
1864147Rittergut, darunter 60 Evangelische und 87 Katholiken
191083Gutsbezirk, am 1. Dezember, darunter sechs Evangelische und 68 Katholiken; 58 Personen mit polnischer Muttersprache
192597Gutsbezirk, am 16. Juni

Kirche

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.

Literatur

  • Krastuden, Gut, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Krastuden (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).
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Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 101 (Google Books).
  2. 1 2 Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 234 (Google Books).
  3. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 243 (Google Books).
  4. 1 2 Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 382 (Google Books).
  5. Amtsbezirk Krastuden (Territorial.de)
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 6, Ziffer 4885 (Google Books).
  7. Emil Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 198–199, Ziffer 65 (Google Books).
  8. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 76–77, Ziffer 104 (Google Books).
  9. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).

Koordinaten: 53° 53′ N, 19° 10′ O

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