Mikołajki Pomorskie (deutsch Niklaskirchen, früher Nikolaiken und Nicolaiken) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Mikołajki Pomorskie (Niklaskirchen) im Powiat Sztumski (Stuhmer Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.

Geographische Lage

Das Kirchdorf liegt im ehemaligen Westpreußen, etwa zwölf Kilometer südöstlich von Stuhm (Sztum), 15 Kilometer südwestlich von Christburg (Dzierzgoń) und zwei Kilometer südlich von Carpangen (früher Czerpienten, poln. Cierpięta).

Geschichte

Ältere Ortsbezeichnungen sind Niclausdorf (1250), Niclosdorf (1288), Nicoloyen (1437), Nickelsdorf albo Nikolayki (1565) und Mikolayki (1659).

Das Schulzenamt in dem Bauerndorf hatte 1604 Johannes Gosz-Kamiński inne, der Kulmer Recht besaß. 1637 bekleidete Michael Kaminski das Amt, an das er durch Heirat gekommen war; 1677 besaß Albert Jerwicki die Schulzerei.

Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Niklaskirchen zum Landkreis Stuhm im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Niklaskirchen war dem Amtsbezirk Carpangen zugeordnet.

Im Januar 1945 wurde Niklaskirchen von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde die Region seitens der sowjetischen Besatzungsmacht zusammen mit ganz Hinterpommern und der südlichen Hälfte Ostpreußens – militärische Sperrgebiete ausgenommen – der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. Niklaskirchen wurde unter der polnischen Ortsbezeichnung „Mikołajki Pomorskie“ verwaltet. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde mit wenigen Ausnahmen von der polnischen Administration aus Niklaskirchen vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1783königliches Dorf nebst einer katholischen Kirche, 46 Feuerstellen (Haushaltungen), in Westpreußen
1818180königliches Dorf, Amt Stuhm
1864843davon 112 Evangelische und 726 Katholiken
1885965
19101193am 1. Dezember, davon 172 Evangelische, 1013 Katholiken und sieben Juden; 917 Personen mit polnischer Muttersprache
19331273
19391420

Kirche

Im Jahr 1645 waren im Ort Kirchentrümmer.

Die Protestanten der hier bis 1945 anwesenden Dorfbevölkerung gehörten zur evangelischen Pfarrei Groß Rohdau.

Literatur

  • Nikolaiken, Dorf, Kreis Stuhm, Regierungsbezirk Marienwerder, Provinz Westpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Nikolaiken (meyersgaz.org).
  • Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868 (Google Books).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Zweiter Theil welcher die Topographie von West-Preussen enthält. Anhang (mit neu beginnender Seitenzählung): Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, Marienwerder 1789, S. 151 (Google Books).
  2. 1 2 3 Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Geschichte des Stuhmer Kreises. Thorn 1868, S. 216 (Google Books).
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3: Kr–O, Halle 1822, S. 291, Ziffer 1572 (Google Books).
  4. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868. Ortschaft-Verzeichnis des Regierungsbezirks Marienwerder, S. 200–201, Ziffer 95 (Google Books).
  5. 1 2 3 Michael Rademacher: Kreis Stuhm. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder, 3. Kreis Deutsch Krone, S. 74–75, Ziffer 48 (Google Books).
  7. Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Neidenburg 1890, S. 529 (Google Books).

Koordinaten: 53° 51′ N, 19° 10′ O

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