Kreidler
Flory MF 23
Hersteller Kreidler
Produktionszeitraum 1977 bis 1982
Klasse Mofa
Motordaten
luftgekühlter Zweitakt-Einzylinder
Hubraum (cm³) 49
Leistung (kW/PS) 1,5 PS bei 3750/min
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 25
Getriebe 3-Gang Handschaltung
Antrieb Kette
Bremsen 120mm Trommelbremsen
Radstand (mm) 1135
Maße (L × B × H, mm): 1740 × 670 × 1070
Sitzhöhe (cm) 78
Leergewicht (kg) 59
Vorgängermodell Kreidler Flory MF 13

Die Flory MF 23 ist ein Mofa der Firma Kreidler. Sie wurde von 1977 bis 1982 gebaut.

Technik

Der liegende Motor war das Kennzeichen von Kreidler. Es handelt sich hier um einen fahrtwindgekühlten Zweitakt-Motor. Die Bohrung beträgt 40 mm, der Hub 39,7 mm. Das Mofa hat eine 3-Gang Handschaltung, eine Mehrscheibenkupplung im Ölbad und Verbundräder. Diese haben den Vorteil gegenüber Speichenrädern, dass sie praktisch wartungsfrei sind (z. B. Speichen nachziehen entfällt). Gebremst wird mit 120 mm Trommelbremsen vorne und hinten. Diese sind selbstzentrierend. Die Sitzbank ist hochklappbar. Die Instrumente bestehen aus dem serienmäßigen Tachometer und einem Drehzahlmesser als aufpreispflichtige Wunschausstattung.

Illegales Tuning

Leistungssteigerungen dieses Mofas (und auch von anderen Marken) waren relativ einfach zu bewerkstelligen, da z. B. Zylinder und Kolben von Mokicks und sogar Kleinkrafträdern mit nur minimalen Anpassungen auf den Mofamotor passten. Damit waren Leistungen um die 6 PS mit Geschwindigkeiten über 80 km/h erreichbar. Diese Art von Tuning war allerdings schon damals verboten, da sich daraus Probleme mit Versicherung und Führerschein ergaben (Fahren ohne Führerschein und ohne Versicherungsschutz). Die Polizei führte deshalb technische Kontrollen durch.

Weitere Fahrzeugdaten

Das Getriebe hat 3 Gänge. Geschaltet wird mit einer Drehgriff-Handschaltung mit Gang-Sichtfenster am Lenker. Das Anfahren im zweiten Gang ist problemlos möglich. Im Sichtfenster werden die Gangstufen 1, 2 und 3 angezeigt sowie 0 als Leerlauf. Zum Starten wird der Dekompressionshebel am Lenker gezogen und gleichzeitig das Pedal rasch nach unten gedrückt. Das Mofa ist für eine Person zugelassen. Das zulässiges Gesamtgewicht beträgt 170 kg. Bei einem Leergewicht von 65 kg resultiert daraus eine Zuladung von 105 kg. Es wurde ein Verbrauch von 2,6 Litern auf 100 km ermittelt. Mit einem Neupreis 1977 von 1.745 DM lag das Flory preislich am oberen Rand der Mitbewerber. Von den handgeschalteten Dreigang-Mofas wurden mehr als 60.000 Stück abgesetzt.

Impressionen

Die Internet-Seite jr.mopeds. de schreibt: Auf der Sitzbank konnte (unerlaubterweise) noch ein Beifahrer mitgenommen werden, dazu gab es unter dieser Sitzgelegenheit sogar noch die Möglichkeit, kleineres Gepäck oder die Fahrzeugpapiere direkt mit sich zu führen. Dazu kam, dass der Motor für die relativ geringe Leistung der MF23 geradezu überdimensioniert war, was ihm eine lange Lebensdauer garantiert. Die Kühlrippen halten z.B. fast mit denen der deutlich leistungsstärkeren Florett - Modelle mit. Der robust aufgebaute Motor in Kombination mit dem nikasilbeschichteten Zylinder sorgte dafür, dass auch heute noch die ein oder andere MF23 unterwegs ist.

Literatur

  • Andy Schwietzer: Kreidler: Mofas, Mokicks, Leichtkrafträder. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-613-02988-0. (Seite 70–71)(Reihe Typenkompass)

Daten aus der Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE)

Hersteller: Kreidlerwerke Kornwestheim, Typbezeichnung Flory 23. Mit einem vorderen Ritzel von 11 Zähnen und einem Kettenrad hinten von 40 Zähnen ergibt sich eine Sekundärübersetzung von 3,63 : 1. Der Vergaser hat die Typenbezeichnung Bing 1.10.126 /A. Der benötigte Kraftstoff ist Mischung Normalbenzin und Schmieröl (Verhältnis 1:50). Die elektrische Anlage ist ein Bosch Schwunglicht-Magnetzünder mit einer Leistung von 6 Volt/ 24 Watt. Lieferbare Farben waren: Rotorange/Chromtank, ab Modell 1980: Signalrot/Chromtank oder Silber-Metallic/Chromtank. Ab Modell 1982 gab es Resedagrün-Metallic oder Burgund-Metallic, jeweils mit Chromtank.

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