Basisdaten
Bezirk der DDRPotsdam
KreisstadtRathenow
Fläche818 km² (1989)
Einwohner62.457 (1989)
Bevölkerungsdichte76 Einwohner/km² (1989)
Kfz-KennzeichenD und P (1953–1990)
DV und DW (1974–1990)
RN (1991–1993)

Der Kreis Rathenow war ab 1952 eine Verwaltungseinheit im Bezirk Potsdam der DDR. Von 1990 bis 1993 bestand er als Landkreis Rathenow im Land Brandenburg fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Havelland in Brandenburg. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in der gleichnamigen Stadt Rathenow.

Geographie

Nachbarkreise

Der Kreis Rathenow grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Kyritz, Nauen, Brandenburg-Land, Stadtkreis Brandenburg/Havel, Genthin und Havelberg.

Geschichte

Der Kreis entstand aus dem Kreis Westhavelland, der wiederum 1816 aus der Teilung des Havelländischen Kreises hervorging. Der Kreis bestand im Wesentlichen in der ursprünglichen Form bis 1950. Am 1. Juni 1925 schied die Stadtgemeinde Rathenow aus dem Kreis Westhavelland aus, bildete fortan einen eigenen Stadtkreis und lag als Exklave mitten im Kreisgebiet. Ab dem 1. Juni 1950 verlor der Stadtkreis Rathenow seine kommunalrechtliche Eigenschaft als Stadtkreis und wurde ein Teil des Landkreises Westhavelland. Zeitgleich wurden verschiedene Gemeinden aus dem Kreis Westhavelland an den Stadtkreis Brandenburg (Havel) und den Landkreis Osthavelland abgegeben. Durch die damalige Verwaltungsreform in der DDR wurden am 25. Juli 1952 aus den Landkreisen Ost- und Westhavelland mit erheblichen Gebietsverlusten die Kreise Nauen und Rathenow geschaffen. Nach mehrfacher Änderung der Kreisgrenzen bis Mitte der 1950er Jahre blieb der Kreis Rathenow, ab dem 17. Mai 1990 mit der Bezeichnung Landkreis Rathenow bis zur brandenburgischen Kreisreform am 6. Dezember 1993 bestehen. Danach wurde er mit dem Landkreis Nauen zum Landkreis Havelland zusammengelegt. Die Stadt Rathenow wurde Sitz der Kreisverwaltung im Landkreis Havelland.

Kreisangehörige Gemeinden und Städte

Aufgeführt sind alle Orte, die am 25. Juli 1952 bei Einrichtung des Kreises Rathenow eigenständige Gemeinden waren.

Altgarz
Bamme
Barnewitz
Böhne
Buckow
Bützer
Buschow
Damme
Döberitz
Ferchesar
Friedrichsbruch
Garlitz
Görne
Göttlin
Gräningen
Großderschau
Großwudicke
Grütz
Gülpe
Hohennauen
Jerchel
Kietz
Kleßen
Kotzen
Kriele
Landin
Liepe
Milow
Mögelin
Möthlitz
Möthlow
Mützlitz
Nennhausen
Neuwerder
Nitzahn
Parey
Premnitz (Stadt)
Prietzen
Rathenow (Stadt)
Rhinow (Stadt)
Rübehorst
Semlin
Spaatz
Stechow
Steckelsdorf
Stölln
Strodehne
Vieritz
Wassersuppe
Witzke
Wolsier
Zollchow

Die Gemeinden Böhne, Großwudicke, Vieritz und Zollchow wurden erst 1957 vom Kreis Havelberg in den Kreis Rathenow umgegliedert.

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren DV und DW begannen, zugewiesen. Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war DY 40-01 bis DY 60-00.

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen RN. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 4. Januar 2016 ist es im Landkreis Havelland erhältlich.

Vorsitzendes des Rates des Kreises beziehungsweise Landräte

Einzelnachweise

  1. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Februar 2010.
  2. 1 2 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  4. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 301.
  5. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 542.
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