Kurt Möser (* 21. April 1955 in Memmingen) ist ein deutscher Technikhistoriker, Autor und pensionierter außerplanmäßiger Professor für Geschichte am KIT in Karlsruhe.

Leben und Wirken

Kurt Möser absolvierte das Bernhard-Strigel-Gymnasium in Memmingen. Er gab dort 1974 zusammen mit Fritz Kuhn die Memminger Blätter zur Literatur heraus und veröffentlichte literarische Texte. Von 1974 bis 1979 studierte er Geschichte mit dem Schwerpunkt Technikgeschichte und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz und schloss 1979 mit dem Magisterexamen ab. 1982 folgte unter dem Titel Literatur und die „Große Abstraktion“: Kunsttheorien, Poetik und „abstrakte Dichtung“ im ‚Sturm‘ 1910–1930 die Promotion.

Nach einer dreisemestrigen Lehrtätigkeit an der Universität Erlangen-Nürnberg war er 1984 bis 1986 DAAD-Lektor an den Colleges Christ Church, Oriel, Jesus, Somerville und Lady Margret Hall der Universität Oxford. Danach wurde er wissenschaftlicher Volontär am neu gegründeten Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim (heute Technoseum). Dort war er seit 1989 Kurator für die Bereiche Straßen-, Luft- und Wasserverkehr, Kultur und Technik. Von 1991 bis 1993 übernahm er am Centre of German Studies der Jawaharlal Nehru University in New Delhi (Indien) wiederum ein DAAD-Lektorat und war von 1997 bis 2001 Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Mannheim sowie 2004 an der Hochschule St. Gallen. Nach der Abordnung an die Universität Karlsruhe (TH) erfolgte dort 2008 die Habilitation im Fach Technikgeschichte mit einer Arbeit zu Fahren und Fliegen in Frieden und Krieg – Kulturen individueller Mobilitätsmaschinen 1880–1930 und ab 2011 die Berufung zum außerplanmäßigen Professor am Institut für Geschichte. Der Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit lag bei der Kulturgeschichte der Technik. Möser ist seit März 2021 im Ruhestand.

Möser gilt als einer der führenden deutschsprachigen Mobilitätshistoriker. Er publizierte etwa 50 Aufsätze und Essays, auch zur Militärgeschichte. Zu seiner Pensionierung erschien ein Sammelband mit 39 Aufsätzen, Über Mobilität. Als Autor literarischer Texte spielt er mit den Genres des historischen Thrillers und Spionageromans in Die Maßnahmen der Dienststelle, sowie des Steampunk und der alternative history in Das Fliegerbuch.

Möser ist verheiratet. Er hat drei Söhne (geb. 1998, 1999, 2001) und eine Tochter (geb. 2008).

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Geschichte des Autos. Campus Verlag, Frankfurt/M. 2002, ISBN 978-3-593-36575-6.
  • Tiefenerfahrung. Zur Geschichte der Tauchtechnik. In: Technikgeschichte 59 (1992), S. 193–216 Fahren und Fliegen in Frieden und Krieg. Kulturen individueller Mobilitätsmaschinen 1880 - 1930. Verlag Regionalkultur, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-89735-592-7.
  • Fortdauer und Wiederkehr des Alten in der Technik.Böhn, Andreas / Möser, Kurt (Hg.), Techniknostalgie und Retrotechnologie. Karlsruhe 2010 (= Karlsruher Studien Technik und Kultur 2), S. 17–39
  • Grauzonen der Technikgeschichte. KIT Scientific Publ., Karlsruhe 2011, ISBN 978-3-86644-757-8.
  • Als Herausgeber: Auto – Kultur – Geschichte. IZKT, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-9814665-1-5.
  • Schlachtflieger 1918 – ein technisches Waffensystem im Kontext.In: Technikgeschichte 77 (2010), H. 3, S. 185–230
  • Die Maßnahmen der Dienststelle. minifanal, Bonn 2014, ISBN 978-3-95421-051-0.
  • Das Fliegerbuch. Abenteuer in einer anderen Vergangenheit. minifanal, Bonn 2017, ISBN 978-3-95421-140-1.
  • Neue Grauzonen der Technikgeschichte. KIT Scientific Publishing, Karlsruhe 2018.
  • Über Mobilität. Historisches zu Techniken, Kulturen und Utopien der Fortbewegung. Herausgegeben von Marcus Popplow und Torsten Meyer. Waxmann, Münster / New York 2022 (Studien zur Geschichte von Technik, Arbeit und Umwelt 42) ISBN 978-3-8309-4493-5

Einzelnachweise

  1. Memminger Blätter zur Literatur: Zeitschrift für Lyrik und kleine Prosa, für Besprechung und Kritik. Memmingen 1974 (k10plus.de [abgerufen am 12. März 2021]).
  2. KIT – Geschichte Team: Publikationen von Prof. Dr. Kurt Möser. 31. Juli 2019, abgerufen am 12. März 2021.
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