Kurt Alfred Otto Erimar von Briesen (* 3. Mai 1883 in Anklam; † 20. November 1941 bei Isjum, Ukraine) war ein deutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Herkunft

Kurt von Briesen war Sohn des Generals der Infanterie Alfred von Briesen (1849–1914) und dessen Frau Olga, geborene von Kleist. Neben seinem Vater fiel auch sein Bruder Leopold († 1915) während des Ersten Weltkriegs an der Ostfront.

Militärlaufbahn

Briesen trat am 26. September 1904 als Fahnenjunker in das Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 der Preußischen Armee in Berlin ein. Am 22. April 1905 ernannte man ihn zum Fähnrich und beförderte ihn am 27. Januar 1906 zum Leutnant. Ab 1. Oktober 1910 fungierte Briesen als Adjutant des Füsilier-Bataillons. Am 19. Juli 1913 war er Oberleutnant geworden und als solchen kommandierte man ihn ab 1. Oktober 1913 zur weiteren Ausbildung an die Kriegsakademie.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs brach Briesen die Akademie ab und wurde zum Regimentsadjutanten des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 15 ernannt. Mit dem Regiment kam er an der Westfront in Frankreich zum Einsatz und dort am 23. August 1914 verwundet. Nach Lazarettaufenthalt und Genesung verwendet man ihn ab 28. Oktober 1914 als Adjutant der 26. Reserve-Infanterie-Brigade. In dieser Funktion erfolgt am 27. Januar 1915 seine Beförderung zum Hauptmann. 1916 folgte seine Versetzung in den Generalstab des IV. Armee-Korps. Am 7. September 1916 wurde Briesen unter Belassung in dieser Stellung in den Generalstab der Armee versetzt und 1918 zum Ersten Generalstabsoffizier der 239. Infanterie-Division ernannt. Für seine Leistungen hatte man ihn mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes sowie im April 1918 mit dem Ritterkreuz des Königlichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet.

Nach Kriegsende war Briesen von Januar bis April 1919 Kommandeur des Freiwilligen-Bataillons 52 und kam anschließend als Erster Generalstabsoffizier zum II. Armee-Korps. In gleicher Funktion war er ab dem 1. Oktober 1919 im Stab des Wehrkreiskommandos II tätig, bis er schließlich am 9. März 1920 mit Wirkung zum 31. März 1920 aus dem Militärdienst verabschiedet wurde. Mit diesem Datum erhielt Briesen den Charakter als Major.

Am 1. Mai 1922 wurde Briesen im L-Dienst des Wehrkreiskommandos II in Stettin eingesetzt und organisierte den Grenzschutz in der Provinz Pommern.

Als Kommandant von Neustettin wurde er am 1. April 1934 reaktiviert und am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des Infanterieregiments 69 in Hamburg ernannt. Anfang Februar 1938 übernahm Briesen als Kommandeur die 30. Infanterie-Division in Lübeck. Mit seiner Division kämpfte er nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs zunächst beim Überfall auf Polen und erhielt am 27. Oktober 1939 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Er wurde schwer verwundet und verlor seinen rechten Unterarm.

Mit seinem Großverband nahm er auch am Westfeldzug in Frankreich teil und seine Division durfte als besondere Auszeichnung für ihre Leistungen während der Kämpfe vor ihrem Kommandeur Generalleutnant von Briesen am Pariser Triumphbogen in der Hauptstadt Paris vorbeimarschieren. Am 25. November 1940 wurde Briesen als General der Infanterie zum Kommandierenden General des LII. Armeekorps ernannt. Während einer Frontfahrt bei Isjum am Donez wurde er bei einem Fliegerangriff getötet.

Familie

Kurt von Briesen heiratete 1915 Charlotte von Gynz-Rekowski.

Ehrungen

Eine Bundeswehr-Kaserne in Flensburg-Weiche führte von 1967 bis 1997 den Namen „Briesen-Kaserne“. Die Kaserne gibt es nicht mehr, heute ist das Gelände eine Gartenstadt.

Literatur

  • Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendaten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß. Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2424-7, S. 269–270.
Commons: Kurt von Briesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Briesenkaserne der Panzerbrigade 16 (Memento des Originals vom 23. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. Sterbeort nach Landesbibliographie MV abweichend: in Deriewka (Russland).
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