Kurt Graf von Reventlou, auch Reventlow (* 6. November 1834 in Kiel; † 13. Oktober 1914 in Damp) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Politiker in Preußen.
Leben
Kurt von Reventlou wurde als Sohn des Schleswig-holsteinischen Staatsmannes Friedrich von Reventlou und der Luise Freiin Löw von und zu Steinfurth geboren. Nach dem Besuch der Württembergischen Erziehungsanstalt Salon und des Katharineums zu Lübeck bis Ostern 1853 studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Rechtswissenschaft. 1854 wurde er Mitglied des Corps Borussia Bonn. Nach bestandenem Gerichtsassessorexamen war er zunächst Staatsanwaltsgehilfe. Von 1867 bis 1877 war er Landrat des Kreises Guben und 1870–1873 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
Er kehrte 1877 in die Provinz Schleswig-Holstein zurück und wurde in der Nachfolge seines Vaters Klosterpropst im Kloster Preetz. 1888 wurde er Landtagsmarschall und 1889 Erster Vorsitzender des Provinziallandtags Schleswig-Holstein und dessen Provinzialausschusses. 1890 wurde er kraft seines Amtes Mitglied des Preußischen Herrenhauses, dem er bis 1914 angehörte. Von Reventlou war Vorsitzender der Gesamtsynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins. Er war mit Luise von Qualen kinderlos verheiratet.
Ehrungen
- Charakter als Wirkl. Geh. Rat
- Roter Adlerorden 2. Klasse
- Königlicher Kronen-Orden (Preußen) 2. Klasse
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Karl Devens: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1827–1902. Selbstverlag der Borussia, Düsseldorf 1902, S. 146.
- Paul von Hedemann-Heespen: † Graf Kurt Reventlou. Ein biographisches Denkmal. In: Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte, Jg. 45 (1915), S. 1–13 (Digitalisat).
- D. Rendtorff: Graf Kurt Reventlou. In: Die Heimat. Bd. 25 (1915), Heft 1, Januar 1915, S. 6–9 (Digitalisat).
- Paul von Hedemann-Heespen: † Graf Kurt Reventlou und die Provinzialkommission für Denkmalpflege, Kunst und Wissenschaft. In: Schleswig-Holsteinisches Jahrbuch, 1920, S. 160f.
- Gustav Gotthilf Winkel: Biographisches Corpsalbum der Borussia zu Bonn 1821–1928. Wailandt. Aschaffenburg 1928, S. 139.
- Manfred Jessen-Klingenberg: Reventlow (Reventlou), von, Grafen zu. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 474–476 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907), Nr. 514
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 19/346
- ↑ Acta Borussica Band 8/II (1890–1900) (PDF-Datei; 2,19 MB) S. 619
- ↑ Orden nach Ludwig zu Reventlow: Das Geschlecht der Reventlow, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 22 (1892), S. 1–158, hier S. 87