Lea ist ein weiblicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Für den Namen Lea kommen verschiedene Herleitungen in Frage.

Meist wird Lea vom hebräischen Namen לֵאָה lēʾâ abgeleitet. Die Etymologie dieses Namens ist nicht letztgültig geklärt. Es werden hauptsächlich zwei Herleitungen diskutiert. Die erste verweist auf das akkadische lītu und übersetzt „(Wild-)Kuh“. Die zweite Herleitung deutet Lea von der Wurzel *L’J „stark sein“ mit ausgefallenem theophorem Element: „[Gott] ist stark“. In der Vergangenheit wurde der Name auch aus dem Assyrischen hergeleitet und mit „Herrin“, „Herrscherin“ übersetzt. In der aktuellen Forschung spielt diese These jedoch keine Rolle mehr. Ableitungen vom hebräischen Wortstamm לאה lʾh „ermüden“, „sich vergeblich bemühen“, „zurückgehen“ gelten als Volksetymologie. Es handelt sich wohl um einen paronomastischen Bezug des hebräischen Wortes לאה lʾh.

Selten werden auch andere Herleitungen in Erwägung gezogen. Dabei wird Lea als Variante von Lia, als Kurzform verschiedener Namen mit der Endung -lea, als Variante von Lee oder als weibliche Form von Leo angesehen.

Verbreitung

International

In Israel zählt לֵאָה lēʾâ zu den beliebtesten Mädchennamen. Im Jahr 2020 belegte er Rang 39 der Hitliste.

Der Name Lea erreichte in Frankreich seit 1900 lediglich in den Jahren 2010 bis 2012 eine Platzierung unter den 100 beliebtesten Mädchennamen. Seine französische Variante Léa ist dort jedoch etabliert. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte er zu den meistgewählten Vornamen und verließ erst im Jahr 1931 die Top-100 der Vornamenscharts. Bis in die 1970er Jahre hinein sank die Popularität immer weiter, konnte jedoch vor allem in den 1980er Jahren wieder rasch ansteigen. Seit 1986 gehört der Name wieder zu den 100 meistgewählten Mädchennamen, im Jahr 1993 erreichte er die Top-10. Von 1997 bis 2004 stand er an der Spitze der Vornamenscharts. Im Jahr 2021 belegte er Rang 16 der Hitliste.

In Belgien gehört Lea seit 2019 zu den 100 meistgewählten Mädchennamen. Im Jahr 2021 belegte er Rang 94 der Hitliste. Weitaus populärer ist er in seiner französischen Variante Léa. In dieser Form stieg der Name Ende der 1990er Jahre innerhalb von vier Jahren zunächst in die Top-100 und dann in die Top-20 der Vornamenscharts auf. Mit Rang 3 erreichte er seine höchste Platzierung im Jahr 2008. Mittlerweile sank seine Popularität reicht, sodass er zuletzt Rang 22 belegte (Stand 2021).

Auch in Bosnien und Herzegowina ist der Name verbreitet. Im Jahr 2021 belegte er Rang 93 der Hitliste. In Kroatien hat sich der Name in der Top-50 der Vornamenscharts etabliert. Zuletzt zählte er mit Rang 19 zu den 20 meistgewählten Mädchennamen (Stand 2021). Lea hat sich in Slowenien ebenfalls unter den beliebtesten Mädchennamen etabliert. Zuletzt sank seine Popularität jedoch. Im Jahr 2021 belegte er Rang 52 der Hitliste.

In Dänemark zählt Lea seit 2002 zu den 50 meistgewählten Mädchennamen. Die Top-30 konnte er dabei jedoch nicht erreichen. Im Jahr 2021 belegte Lea Rang 42 der Hitliste. In Norwegen gehört Lea seit dem Jahr 2000 zu den 100 beliebtesten Mädchennamen. Lediglich im Jahr 2013 verließ der Name diese Hitliste. Eine Top-50-Platzierung konnte er nicht erreichen. Zuletzt stand er auf Rang 72 (Stand 2021). In Schweden erreichte er im Jahr 2005 die Top-100 der Vornamenscharts. Im Jahr 2021 belegte er Rang 60 der Hitliste.

Deutscher Sprachraum

In Österreich trat der Name Lea im Jahr 1998 in die Hitliste der 50 meistgewählten Mädchennamen ein. Rasch etablierte er sich unter den beliebtesten Mädchennamen und erreichte mehrfach Top-10-Platzierungen. Im Jahr 2021 belegte Lea Rang 10 der Hitliste und wurde an 1,3 % aller neugeborenen Mädchen vergeben.

Auch in der Schweiz hat sich der Name an der Spitze der Vornamenscharts etabliert. In den Jahren 1999, 2000 und 2001 erreichte er Rang 3 der Hitliste. Zuletzt stand er auf Rang 7 der Vornamenscharts (Stand 2020). In seiner Variante Léa zählte er von 1999 bis 2018 ebenfalls zur Top-100 der Vornamenscharts, erreichte jedoch nie eine höhere Platzierung als Rang 29 (2002).

In Deutschland ist der Name Lea seit den 1980er Jahren verbreitet. Seit der Mitte der 1990er Jahre zählt er zu den beliebtesten Mädchennamen. Als höchste Platzierung erreichte der Name in den Jahren 2014, 2015 und 2016 Rang 8 der Hitliste. Im Jahr 2021 belegte Lea Rang 10 der Vornamenscharts und wurde an 1,04 % der neugeborenen Mädchen vergeben. Dabei wurde er vor allem von süddeutschen Eltern gewählt. Etwa 94 % tragen den Namen in der klassischen Schreibweise Lea, nur etwa 6 % tragen die Variante Leah.

Varianten

Neben Lea existieren folgende Namensvarianten

Namenstag

Der Namenstag von Lea wird nach der Heiligen Lea von Rom am 22. März gefeiert.

Namensträgerinnen

Aufgrund der Fülle an Namensträgerinnen kann hier nur eine Auswahl aufgeführt werden.

Lea

Léa

Leah

  • Leah Ayres (* 1957), US-amerikanische Schauspielerin
  • Leah Baird (1883–1971), US-amerikanische Drehbuchautorin und Schauspielerin
  • Leah Cairns (* 1974), kanadische Schauspielerin
  • Leah Dizon (* 1986), US-amerikanisches Fotomodell und J-Pop-Sängerin
  • Leah Fortune (* 1990), brasilianisch-amerikanische Fußballspielerin
  • Leah Gibson (* 1985), kanadische Schauspielerin
  • Leah Goldberg (1911–1970), israelische Schriftstellerin, Übersetzerin und Sprachwissenschaftlerin
  • Leah Pipes (* 1988), US-amerikanische Schauspielerin
  • Leah Rabin (1928–2000), israelische Politikerin, Ehefrau von Jitzchak Rabin
  • Leah Remini (* 1970), US-amerikanische Schauspielerin

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Beyerle: Art.: Lea, in: Neues Bibellexikon. Band II, H-N, Zürich, Düsseldorf 1995, Sp. 594–595 ISBN 3-545-23075-9.
  • Caroli Egger: Lexicon nominum virorum et mulierum. Romæ : Studium, 1963.
  • Catholic Church: Martyrologium Romanum: Gregorii papae XIII jussu editum, Urbani VIII et. Typis Polyglottis Vaticanis, 1956.
Wiktionary: Lea – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Lea. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022 (englisch).
  2. Lea. In: Nederlandse Voornamenbank. Meertens Instituut, abgerufen am 24. August 2022 (niederländisch).
  3. 1 2 3 4 Patrick Hanks, Kate Hardcastle, Flavia Hodges: Oxford Dictionary of First Names. Second Edition. Oxford University Press Inc., New York 2006, ISBN 0-19-861060-2, S. 165.
  4. 1 2 3 Lea f. In: Nordic Names. Judith Ahrholdt, abgerufen am 24. August 2022 (englisch).
  5. Stefan Beyerle: Lea. In: Neues Bibellexikon. Band 2. Zürich / Düsseldorf 1995, S. 594.
  6. 1 2 Kathrin Gies: Lea. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, August 2013, abgerufen am 10. Oktober 2017.
  7. Helene Friesen: Untersuchung zu den hebräischen Frauennamen der biblischen und rabbinischen Literatur. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln im Fach Judaistik. Köln 2019, S. 39.
  8. Popularity in Israel. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  9. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  10. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  11. Popularity in Bosnia and Herzegovina. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  12. Popularity in Croatia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  13. Popularity in Slovenia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  14. Popularity in Denmark. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  15. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  16. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  17. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  18. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA - Die Informationsmanager. STATISTIK AUSTRIA Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. Juli 2022.
  19. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. August 2022.
  20. 1 2 Lea. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 24. August 2022 (deutsch).
  21. Eine in Ruf- und Folgenamen differenzierte Liste veröffentlicht die GfdS erst seit 2013
  22. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2014. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 15. April 2015, abgerufen am 24. August 2022.
  23. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2015. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 31. März 2016, abgerufen am 24. August 2022.
  24. Ausführliche Auswertung: Die beliebtesten Vornamen 2016. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 12. April 2017, abgerufen am 24. August 2022.
  25. Ausführliche Auswertung: Vornamen 2021. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 6. Mai 2022, abgerufen am 24. August 2022.
  26. Der Heiligenkalender. In: namenstage.katholisch.de. APG - Allgemeine gemeinnützige Programmgesellschaft mbH, abgerufen am 24. August 2022.
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