Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 47° 50′ N, 7° 40′ O | |
Basisdaten (Stand 1972) | ||
Bestandszeitraum: | 1938–1972 | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Südbaden | |
Verwaltungssitz: | Müllheim | |
Fläche: | 433 km2 | |
Einwohner: | 62.258 (27. Mai 1970) | |
Bevölkerungsdichte: | 144 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜL | |
Kreisschlüssel: | 08 3 39 | |
Kreisgliederung: | 49 Gemeinden | |
Lage des Landkreises Müllheim in Baden-Württemberg | ||
Der Landkreis Müllheim war ein Landkreis in Baden-Württemberg, der im Zuge der Kreisreform am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde. Verwaltungssitz war die damalige „Große Kreisstadt“ Müllheim.
Geografie
Lage
Der Landkreis Müllheim lag im Südwesten Baden-Württembergs.
Geografisch hatte der Landkreis überwiegend Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene. Der Kreissitz Müllheim lag etwa in der Mitte des Kreisgebiets.
Nachbarkreise
Seine Nachbarkreise waren 1972 im Norden der Landkreis Freiburg und im Osten sowie Süden der Landkreis Lörrach. Im Westen bildete der Rhein die natürliche Grenze zum französischen Département Haut-Rhin.
Geschichte
Das Gebiet des späteren Landkreises Müllheim gehörte vor 1800 überwiegend zur Markgrafschaft Baden (Herrschaft Badenweiler). Das Gebiet gehörte überwiegend zum Oberamt Badenweiler. 1809 wurde das Amt Müllheim innerhalb des Wiesenkreises (später Dreisamkreis) gebildet, das sich im Laufe der Geschichte mehrmals veränderte. 1864 wurde es zum Bezirksamt innerhalb des Landeskommissärbezirk Freiburg erhoben. 1939 erhielt das Bezirksamt Müllheim die Bezeichnung Landkreis Müllheim.
Nach der Bildung des Landes Baden-Württemberg 1952 gehörte der Landkreis Müllheim zum Regierungsbezirk Südbaden. Durch die Gemeindereform ab 1970 veränderte sich das Kreisgebiet in einem Fall. Am 1. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Biengen, Landkreis Freiburg, in die Gemeinde Bad Krozingen eingegliedert und kam somit zum Landkreis Müllheim.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Müllheim aufgelöst. Seine Gemeinden im Norden gingen im neu gebildeten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald auf, der damit Rechtsnachfolger des Landkreises Müllheim wurde. Einige Gemeinden im Süden des Kreisgebiets kamen zum vergrößerten Landkreis Lörrach.
Einwohnerentwicklung
Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Jahr | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 42.622 | 47.068 | 54.471 | 62.258 |
Politik
Landrat
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Müllheim 1809–1972:
- 1803–1810: Gottlob Heinrich Maier
- 1810–1814: Johann Carl Müller
- 1814–1822: Johann Friedrich Wagner
- 1823–1826: Jakob Wundt
- 1826–1837: Karl Heinrich Leussler
- 1837–1842: Adolf Schrickel
- 1842–1843: Wilhelm Bausch
- 1843–1849: Fidel Kuen
- 1849–1861: Camill Winter
- 1861–1872: Ludwig Sachs
- 1872–1877: Adolf Fuchs
- 1877–1882: Albert Jung
- 1882–1884: Theodor Clauss
- 1884–1888: Julius Lacher
- 1888–1891: Ernst Müller
- 1891–1893: Moritz Seubert
- 1893–1897: Hans von Krafft-Ebing
- 1897–1903: Otmar Schellenberg
- 1903–1907: Wolfgang von Preen
- 1907–1919: Heinrich Hebting
- 1919–1926: Richard Hepp
- 1926–1927: August Pfützner
- 1927–1931: Friedrich Schmitt
- 1931–1933: Heinrich Groß
- 1933–1944: Friedrich Ribstein
- 1945–1947: Adolf Bachmann
- 1947: Fritz Höfer (kommissarisch)
- 1947–1972: Berthold Allgaier
Wappen
Der Landkreis Müllheim hatte kein eigenes Wappen: zwar wollte sich der Landkreis in den 1960er Jahren ein solches geben, doch zog sich die Wappenfindung dermaßen in die Länge, dass vor Inkrafttreten der Kreisreform keines mehr gefunden wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das westliche Kreisgebiet führte von Nord nach Süd die Bundesautobahn 5 Karlsruhe-Basel. Ferner führte die Bundesstraße 3 durch das Kreisgebiet.
Gemeinden
Zum Landkreis Müllheim gehörten ab 1936 zunächst 49 Gemeinden, davon 6 Städte.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Müllheim machte am 1. Januar 1970 die Gemeinde Vögisheim, die sich mit der Stadt Müllheim vereinigte. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig, bis der Landkreis Müllheim schließlich am 1. Januar 1973 aufgelöst wurde.
Die meisten Einwohner zählte die Kreisstadt Müllheim, die wenigsten die Gemeinde Gallenweiler.
In der Tabelle stehen die Gemeinden des Landkreises Müllheim vor der Gemeindereform. Die Einwohnerangaben beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse in den Jahren 1961 und 1970.
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MÜL zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1972 ausgegeben. Ab dem 2. Oktober 2023 wird MÜL im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung ausgegeben.
Literatur
- Landkreis Müllheim. (= Die Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs in Wort und Zahl; Heft 2). Hrsg. vom Innenministerium und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Bearbeitung und Druck Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 1964.
Einzelnachweise
- 1 2 Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 498 f.
- ↑ Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, S. 336