Lars Nesheim Vaular (* 20. September 1984 in Bergen) ist ein norwegischer Rapper, Sänger und Songwriter.

Leben

Vaular wuchs im Bergener Stadtteil Åsane auf. Er ist der Cousin des Sängers Sondre Lerche. In Bergen besuchte er die weiterführende Schule Åsane videregående skole, später ging er auf die Bergen katedralskole. In seiner Jugend begann er sich für Hip-Hop zu interessieren. Mit Freunden bildete er schließlich die Rapgruppe Freakshow, wobei Vaular sich zu dieser Zeit noch Stiquo nannte. Die Gruppe schrieb ihre ersten Lieder auf Englisch, bevor sie zur norwegischen Sprache wechselten. Ab 2005 lebte Vaular ein Jahr lang in Oslo, bevor er nach Bergen zurückkehrte. Vor dem Beginn seiner Solokarriere war er zudem Teil des Duos Tier’n & Lars. Das Duo veröffentlichte zwei Mixtapes sowie im Jahr 2006 das Album Kulturclash.

Musiker

Im Jahr 2007 gab Vaular mit La Hat – Et nytt dagslys sein erstes Soloalbum heraus. Das meistgespielte Lied daraus wurde Eg e fra Bergen (deutsch Ich komme aus Bergen). Sein größerer Durchbruch gelang im 2009 mit dem Album D’e glede. Von Kritikern wurde das Werk weitgehend positiv bewertet. Es brachte ihm seine erste Nominierung beim Musikpreis Spellemannprisen ein. Es folgten zudem Auftritte bei größeren Festivals wie dem Øyafestivalen. Sein drittes Soloalbum folgte 2010. Es erhielt den Titel Helt om natten, helt om dagen. Für das Album wurde er beim Spellemannprisen 2010 in der Hip-Hop-Kategorie ausgezeichnet. Das im Album enthaltene Lied Rett opp og ned avancierte zu seinem ersten großen Hit in Norwegen. Im Jahr darauf gab er mit Du betyr meg sein fünftes Album heraus. Beim Spellemannprisen 2011 konnte er damit zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung in der Hip-Hop-Kategorie gewinnen. Zudem wurde er als Textautor des Jahres ausgezeichnet. Vaular veröffentlichte im Jahr 2012 mit dem Lied Øynene lukket erstmals etwas mit seinem Cousin Sondre Lerche zusammen. Mit 1001 Hjem gab Vaular 2013 ein digitales Album heraus. Es wurde über eine Webseite in vier Etappen veröffentlicht, bevor schließlich das ganze Album herausgegeben wurde.

Im Jahr 2015 veröffentlichte er die drei EPs 666 Alt, 666 Gir und 666 Mening, die zusammen eine Albumtrilogie bildeten. Die drei Albumteile hatten jeweils eine andere künstlerische Ausrichtung. 666 Gir wurde in einer Rezension des Radiosenders NRK P3 mit Musik aus den 1980er-Jahren verglichen und erhielt sechs von sechs möglichen Punkten. Die Trilogie wurde beim Spellemannprisen 2015 als Album des Jahres nominiert. Im selben Jahr wurde er beim Musikpreis P3 Gull mit dem P3-prisen ausgezeichnet. In der Begründung der Jury hieß es, dass er den norwegischen Hip-Hop durch Stilwechsel und Zusammenarbeiten über die Genregrenzen hinweg in Bewegung gesetzt habe.

Im Jahr 2017 gab Vaular mehrere Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern heraus. Darunter das Lied Boys mit Astrid S und Panorama mit Unge Ferrari. Im selben Jahr veröffentlichte Vaular zudem die beiden EPs Loading… und Loading… 2. Vaular hielt 2017 zudem das Abschlusskonzert auf dem Øyafestivalen. Im Jahr 2019 gab er das erste Mal seit 2013 ein neues Album heraus. Das Album Flere steder alltid war im Vergleich zu seinen vorherigen Werken stärker von seinem Privatleben geprägt. 2019 war er zudem am Lied Kem kan eg ringe beteiligt. Das Lied war das erste Lied des norwegischen DJs Kygo in norwegischer Sprache.

Im Januar 2023 veröffentlichte er das Album Vintage Velour.

Schauspielerei

Von 2016 bis 2017 wurde Ekte mann, eine Mini-Webserie mit fünf Folgen, veröffentlicht. In der Serie spielte Vaular sich selbst als eingebildeten Künstler. Vaular beschrieb die Serie als „surrealistisch“. Die Serie wurde beim Osloprisen in der Kategorie „TV des Jahres“ ausgezeichnet. In der im Jahr 2022 bei Norsk rikskringkasting (NRK) ausgestrahlten Fernsehserie Verden er min übernahm er als Musikproduzent Stian eine der Hauptrollen. Vaular sollte der Schauspielerin Amy Black Ndiaye zunächst nur das Rappen beibringen, er schrieb jedoch schließlich auch die Raptexte für die Serie und erhielt eine Rolle darin.

Stil

Vaular rappt in seinem Bergener Dialekt. Für seinen Dialektgebrauch gewann er 2010 den Dialektprisen. Der Preis wurde von der Norsk Målungdom, der Jugendorganisation von Noregs Mållag, verliehen.

Filmografie

  • 2021: Gritt
  • 2021: Jordbrukerne (Fernsehserie)
  • 2022: Verden er min (Fernsehserie)

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 NO
2009 D’e glede NO18
(1 Wo.)NO
2010 Helt om natten, helt om dagen NO3
(18 Wo.)NO
2011 Du betyr meg NO5
(3 Wo.)NO
2013 1001 Hjem NO9
(3 Wo.)NO
2015 666 Alt NO28
(2 Wo.)NO
2019 Flere steder alltid NO5
(1 Wo.)NO
2023 Vintage Velour NO6
(1 Wo.)NO

Weitere Alben

  • 2007: La Hat – Et nytt dagslys

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 NO
2010 Rett opp og ned
Helt om natten, helt om dagen
NO8
Platin

(11 Wo.)NO
2011 Fett
NO14
×2
Doppelplatin

(2 Wo.)NO
2017 Boys
NO39
(1 Wo.)NO
2019 Kem kan eg ringe
NO3
(18 Wo.)NO
mit Kygo und Store P
Kroppsspråk
Flere steder alltid
NO21
Gold

(2 Wo.)NO
To minutter
Flere steder alltid
NO31
(1 Wo.)NO

Weitere Singles (mit Auszeichnungen)

  • 2009: Solbriller på (NO: Gold)
  • 2012: Øynene lukket (mit Sondre Lerche, NO: Platin)

Auszeichnungen

Spellemannprisen
  • 2009: Nominierung in der Kategorie „Hip Hop“ (für D’e glede)
  • 2010: „Hip Hop“ (für Helt om natten, helt om dagen)
  • 2010: Nominierung in der Kategorie „Hit des Jahres“ (für Rett opp og ned)
  • 2010: Nominierung in der Kategorie „Musikvideo des Jahres“ (für En eneste)
  • 2011: „Hip Hop“ (für Du betyr meg)
  • 2011: „Textautor“ (für Du betyr meg)
  • 2013: Nominierung in der Kategorie „Urban“ (für 1001 Hjem)
  • 2013: Nominierung in der Kategorie „Textautor“ (für 1001 Hjem)
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Album des Jahres“ (für 666)
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Urban“ (für 666 Alt)
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Textautor“ (für 666 mening)
  • 2017: „Musikvideo des Jahres“ (für Som om himmelen revna, mit Daniel Kvammen)
  • 2019: Nominierung in der Kategorie „Musikvideo des Jahres“ (für Kroppsspråk)
  • 2019: Nominierung in der Kategorie „Lied des Jahres“ (für Kem kan eg ringe mit Kygo und Store P)
P3 Gull
  • 2015: P3-prisen
  • 2015: Nominierung in der Kategorie „Live-Künstler des Jahres“
weitere Preise
Commons: Lars Vaular – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Jonas Pettersen: Nå samarbeider fetterne Lars Vaular og Sondre Lerche for første gang. In: Dagbladet. 3. Mai 2012, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  2. 1 2 3 Per Haukaas: Lyden av Lars. In: Bergensavisen. 7. März 2010, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  3. 1 2 3 4 5 6 7 8 Audun Kjus Aahlin: Lars Vaular. In: Store norske leksikon. 11. Februar 2022, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  4. Eli van der Eynden, Mattis Folkestad: Gode intensjoner og jævlig mye mas. In: p3.no. 28. November 2015, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  5. Sandeep Singh: Plateanmeldelse: Lars Vaular - «1001 hjem». In: Verdens Gang. 13. September 2013, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  6. Ali Soufi-Grimsrud: Det sjette giret. In: p3.no. 27. Mai 2015, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  7. Eli van der Eynden: Lars Vaular vant P3-prisen. In: p3.no. 28. November 2015, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  8. Nicolay Woldsdal: Rett opp, ikke ned. In: p3.no. 13. August 2017, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  9. Kygo debuterer på norsk med Store P og Lars Vaular. In: Bergens Tidende. 12. Juni 2019, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  10. Tor Martin Bøe: Albumanmeldelse Lars Vaular «Vintage Velour»: Opplett. In: Verdens Gang. 13. Januar 2023, abgerufen am 20. Januar 2023 (norwegisch (Bokmål)).
  11. Kjetil K. Ullebø, Britt Sørensen: Lars Vaular spiller seg selv i ny nettserie. In: Aftenposten. 24. Oktober 2016, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  12. Lars Vaulars nettserie «Ekte Mann» er stemt fram som Årets TV. In: Natt & Dag. 11. Februar 2018, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch (Bokmål)).
  13. Ole Kristian Årdal: Amy og den gode hjelparen. In: NRK. 13. Februar 2022, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  14. Svein Olav B. Langåker: Lars Vaular får Dialektprisen. In: Framtida. 19. Dezember 2010, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  15. Lars Vaular. In: norwegiancharts.com. Abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  16. Lars Vaular. In: VGlista. Abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  17. Auszeichnungen für Musikverkäufe: NO (vor 2012), NO (nach 2012)
  18. Arkiv. In: spellemann.no. Abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  19. Ali Soufi-Grimsrud: Slik var P3 Gull. In: p3.no. 28. November 2015, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
  20. Vinnerne av årets Gammleng-pris er klare. In: kontekst.no. 2. Juni 2021, abgerufen am 1. April 2022 (norwegisch).
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