Las Merindades
Die Lage von Las Merindades in der Provinz Burgos
Basisdaten
Staat: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Burgos
Hauptort: Medina de Pomar
Fläche: 2.554,93 km²
Einwohner: 21.608 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 8 Einw./km²
Gemeinden: 26

Las Merindades ist der Name eines historisch bedeutsamen Gebietes im Norden der Autonomen Region Kastilien-León in Spanien, welches ein eigenes Verwaltungsgebiet (comarca) mit 26 Gemeinden (municipios) sowie unzähligen Dörfern und Einzelgehöften mit 21.608 Einwohnern bildet; die Gesamtfläche der Comarca beträgt 2.554,93 km².

Geographie

Lage und Flüsse

Die meisten Orte der Comarca Las Merindades liegen in Höhen von ca. 500 bis 1000 Metern ü. d. M.; die Orte im Valle de Mena liegen allesamt nur etwa 300 m hoch. Die umliegenden Berge erreichen manchmal Gipfelhöhen von knapp 1500 m; die markantesten Berggipfel der Region sind der Castro Valnera (1718 m) im Norden und der Pico Humión (1435 m) im Südosten. Wichtigste Flüsse sind der Ebro und seine Nebenflüsse (Nela und Jerea); nach Nordosten entwässert der Río Cadagua.

Gemeinden

Gemeinde Einwohner
1. Januar 2022
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Cod INE Postleitzahl
Alfoz de Bricia 76 52,14 1 09011 09572
Alfoz de Santa Gadea 103 34,39 3 09012 09571
Los Altos 178 139,85 1 09014 09559
Arija 108 6,96 16 09025 09570
Berberana 52 33,72 2 09050 09511
Cillaperlata 36 16,82 2 09102 09213
Espinosa de los Monteros 1.642 137,51 12 09124 09560
Frías 267 29,37 9 09134 09211
Junta de Traslaloma 118 75,81 2 09189 09514
Junta de Villalba de Losa 84 45,89 2 09190 09511
Jurisdicción de San Zadornil 66 30,99 2 09192 01427
Medina de Pomar 5.856 214,20 27 09209 09500, 09513, 09515
Merindad de Cuesta-Urria 268 121,97 2 09213 09515
Merindad de Montija 733 100,07 7 09214 09569
Merindad de Sotoscueva 404 153,35 3 09215 09568
Merindad de Valdeporres 413 120,17 3 09216 09574
Merindad de Valdivielso 386 129,09 3 09217 09559
Partido de la Sierra en Tobalina 81 29,92 3 09255 09211
Trespaderne 735 36,81 20 09394 09540
Valle de Losa 497 227,66 2 09908 09510
Valle de Manzanedo 132 70,44 2 09409 09558
Valle de Mena 4.030 263,17 15 09410 09580, 09585, 09589
Valle de Tobalina 896 157,49 6 09412 09210
Valle de Valdebezana 459 156,60 3 09413 09572
Valle de Zamanzas 46 19,27 2 09416 09146
Villarcayo de Merindad de Castilla la Vieja 3.942 151,27 26 09903 09550
Comarca Las Merindades 21.608 2.554,93 8    

Klima

Das Klima ist vergleichsweise regenreich; in den Wintermonaten fällt auch Schnee, der auf den Bergen oft bis ins Frühjahr liegenbleibt, in den Tallagen jedoch tagsüber meist abtaut. Die Temperaturen sind denen in Mitteleuropa vergleichbar.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Comarca Las Merindades ist seit jeher ausgesprochen landwirtschaftlich geprägt, wobei die Viehzucht ebenfalls eine wichtige Rolle spielte. In den wenigen Städten und größeren Orten siedelten sich Handwerker und Kleingewerbetreibende an. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nimmt die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftszweig zu: Es gibt zahlreiche Wanderwege mit landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten; viele Orte bieten private Übernachtungsmöglichkeiten.

Geschichte

Einige wenige prähistorische und römische Spuren wurden im Gebiet der Comarca entdeckt. Bereits im 8. Jahrhundert wurde die Region von den Mauren zurückerobert (reconquista), die in den Jahren 882 und 883 bei Cellorigo ihre letzten Vorstöße unternahmen. In der im Jahr 800 verfassten Gründungsurkunde des nicht mehr existierenden Monasterio de Taranco im Valle de Mena fällt erstmals der Name Castilla als Gebietsbezeichnung. Im 10. Jahrhundert reorganisierte der kastilische Graf Fernán González das Gebiet; dabei schuf er auch eine Verwaltungseinheit mit Namen Las Merindades. In den folgenden Jahrhunderten bis zum Jahr 1512 war die Region zwischen den Königreichen Kastilien und Navarra umstritten; zahlreiche Burgen wurden vor allem von den Mitgliedern der Familie Velasco erbaut. Im Jahr 1560 wurde auf königlichen Befehl Philipps II. Villarcayo als Hauptstadt der Merindades bestimmt. Bei Espinosa de los Monteros fand am 10 und. 11. November 1808 im Rahmen der spanischen Unabhängigkeitskriege eine Schlacht gegen die Truppen Napoleons statt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die beiden ehemaligen Klosterkirchen Santa María (Siones) und San Lorenzo (Vallejo de Mena) im Valle de Mena gehören zu den Schmuckstücken der Romanik im Norden Spaniens.
  • Das Monasterio de Rioseco ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Valle de Manzanedo. Die erhaltenen Bauteile der Klosterkirche stammen aus dem 13. Jahrhundert; der ebenfalls ruinöse Kreuzgang ist ein Werk des 16. Jahrhunderts (Herrera-Stil).
  • Die unter einem Felsüberhang erbaute Einsiedelei beim Dorf Quintanilla del Rebollar in der Gemeinde Merindad de Sotoscueva liegt im Karstgebiet von Ojo Guareña.
  • Das Städtchen Frías ist als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt. In seiner Nähe steht eine mittelalterliche Brücke mit Brückenturm.
  • Das Castillo de Porras beim Dörfchen Virtus ist eine spätmittelalterliche Burg, die zum weit zerstreuten Besitz der Familie Velasco gehörte.
  • Der Alcázar de los Condestables de Castilla in Medina de Pomar ist eine spätmittelalterliche Burg (castillo) mit einem Museum zur Geschichte der Region Las Merindades (Muséo Histórico de las Merindades).
  • Das Castillo de las Cuevas im Ort Trespaderne in der Gemeinde Merindad de Cuesta Urria ist ein aus Bruchsteinen errichtetes burgartiges Wohnhaus vom Ende des 20. Jahrhunderts.

Siehe auch

Südlich schließt sich die Comarca La Bureba an.

Commons: Las Merindades – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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