Lasnitzen Lasnitzental / Lasnitzenbach | ||
Lasnitzen mit Lasnitzenhütte und Lasnitzenbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: 2-374-64-16 | |
Lage | In Osttirol, Österreich, vom Süden in das Virgental | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Isel → Drau → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | in der Lasnitzen am Lasörling 46° 58′ 39″ N, 12° 19′ 54″ O | |
Quellhöhe | 2565 m ü. A. | |
Mündung | zwischen Ströden und Hinterbichl in die IselKoordinaten: 47° 0′ 55″ N, 12° 20′ 3″ O 47° 0′ 55″ N, 12° 20′ 3″ O | |
Mündungshöhe | 1330 m ü. A. | |
Höhenunterschied | 1235 m | |
Sohlgefälle | 23 % | |
Länge | 5,5 km | |
Einzugsgebiet | 9,6 km² | |
Linke Nebenflüsse | Michelbach | |
Gemeinden | Prägraten | |
Einwohner im Einzugsgebiet | Hochgebirge und Almen, keine Dauerbesiedlung |
Die Lasnitzen ist ein Hochtal in der Lasörlinggruppe südlich des Virgentals in Osttirol, Österreich.
Das Wort bezeichnet auch den Bach, der dieses Tal durchfließt. In Karten ist dieser Bach als Lasnitzenbach bezeichnet, das Tal kann auch als Lasnitzental bezeichnet sein.
Das Gebiet liegt in der Gemeinde Prägraten am Großvenediger. Es verläuft vom Süden nach Norden und mündet mit einem Steilabbruch in das Virgental.
Der Bach entspringt am Gebirgskamm zwischen Stampfleskopf und Lasörling und mündet zwischen Ströden und Hinterbichl in die Isel, die das Virgental durchfließt. Es handelt sich um einen Wildbach mit starkem Gefälle, der den Steilabbruch des Geländes in einem weglosen steilen V-Tal überwindet.
Am Oberlauf des Lasnitzenbaches befindet sich die Lasnitzenalm mit der Lasnitzenhütte. Diese Berghütte liegt in 1887 m Seehöhe. Sie kann über einen Weg in ca. 2 Stunden von Prägraten aus erreicht werden und ist Ausgangspunkt für Bergtouren und Wanderungen im Gebiet, so zur Lasörlinghütte oder der Reichenberger Hütte.
Von der Lasnitzen nach Westen führt das Micheltal zur Micheltalscharte.
Namen
Die Ortsnamen des Gebietes enthalten Belege zur Siedlungsgeschichte: Es sind Namen mit slawischen Wurzeln und deutsche Namen vorhanden.
Der Name Lasnitzen (und seine Schreibvarianten wie Laßnitz usw.) kommt aus dem Slawischen (ursprünglich z. B. „Lieznica“, „Luosniza“) und bedeutet einen Bach, der aus einem Wald oder einem Rodungsgebiet (Wiese, Au usw.) kommt, z. B. mit „Waldbach“ übersetzt. In der Sprachwissenschaft wird für Laßnitz (aus dem Jahr 890: Luonzniza) eine Ableitung aus *loNč'nica „Wiesenbach“ diskutiert, als weitere Möglichkeit (aus dem Jahr 1345: Lesniz, Laßnitz bei Murau oder im Jahr 1080 im Paltental Laznich) *laz'nica „Gereutbach“ oder „Rodebach“. Einen Hinweis auf den Lauf des Baches in einem Rodungsgebiet enthält auch die Ableitung von *laz/6nica, zu lazъ „Rodung, Gereut, lichte Stelle im Wald“.
Der Name des Micheltales kommt vom Wort „michel“. Dieses Wort ist ein altes Wort für „groß, stark“ und ein Beleg für deutschsprachige Besiedlung. Es hat nichts mit dem Vornamen Michael zu tun, sondern ist mit lateinisch „magnus“, griechisch „mega-“ verwandt.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 TIRIS – Tiroler Raumordnungs‐ und Informationssystem
- ↑ Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Draugebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 59. Wien 2011, S. 6 (bmlrt.gv.at [PDF; 3,6 MB]).
- ↑ Hüttenseite mit Bergtouren und Bildern.
- ↑ Wilhelm Brandenstein: Die Siedlungsgeschichte des nördlichen Osttirol im Lichte der Ortsnamenforschung. In: Festschrift des Deutschen Alpenvereins Prag. (1930), Seiten 229‑245. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. ISBN 3-201-01038-3. Seiten 61‑77 Zur Ansiedlung der Slawen: Seite 68.
- ↑ Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg 1990. Keine ISBN. Seite 40.
- ↑ Manfred Trummer: Slawische Steiermark = Leicht erweiterte Fassung des gleichnamigen Vortrags am Symposium „Fremd sein – beinander bleiben. Die slowenische Volksgruppe in Österreich“ im Rahmen der „Slowenischen Tage“ an der Karl-Franzens-Universität in Graz, 25.–28. März 1996. Aus: Christian Stenner (Hg.): Slowenische Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Schriftenreihe Zur Kunde Südosteuropas II/23. Herausgegeben vom Institut für Geschichte der Universität Graz, Abteilung Südosteuropäische Geschichte, Univ.-Prof. Dr. Karl Kaser. Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 1997, Seiten 15–34 (Beispiele: Seiten 21, 22 und 24). ISBN 3-205-98690-3.
- ↑ Eberhard Kranzmayer: Ortsnamenbuch von Kärnten. Teil I: Die Siedlungsgeschichte Kärntens von der Urzeit bis zur Gegenwart im Spiegel der Namen. Klagenfurt 1956. Herausgegeben vom Geschichtsverein für Kärnten in der Reihe Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie, Band 50. Abgeleitet aus altslowenisch *lo(n)č(i)níca. Seiten 113, 158. Zitiert nach: Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Salzburg 1983. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Kein Verlag, keine ISBN. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ Monika Voggenberger. Die slawischen Ortsnamen in Osttirol. Salzburg 1983. Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Kein Verlag, keine ISBN. Stichwort „Lasnitzen“.
- ↑ Brandenstein/Lochner von Hüttenbach: Siedlungsgeschichte Osttirols. Seite 71.
- ↑ Grimm. Deutsches Wörterbuch. Band 12 L‑Mythisch. Leipzig 1885. Spalte 2169, Zeile 42.