Lateinschule hieß seit dem Mittelalter eine Schule, die – anders als die Winkelschule oder deutsche Schule – ihre Schüler auf einen geistlichen Beruf oder ein späteres Studium an einer Universität vorbereitete und vor allem Latein unterrichtete. Latein war Hauptgegenstand und teils auch Unterrichtssprache. Die Schule bestand oft an einer Bischofskirche oder städtischen Gemeindekirche. Auch in den neuzeitlichen Lateinschulen standen das Erlernen der lateinischen Sprache und die Lektüre im Vordergrund.

Geschichte

Nach dem Ende der Antike gab es zunächst von Mönchen betriebene Klosterschulen, ab dem 8. Jahrhundert auch Domschulen. Karl der Große hatte 789 eine Verordnung erlassen, an allen Klöstern und Bischofssitzen Schulen einzurichten.

Insbesondere in der Reformation sah der Adel seine Ziele der Erziehung und Bildung nicht erfüllt und entwickelte die standesspezifischen Ritterakademien. Nach der Säkularisation des Kirchenguts mit der Reformation konnten die Lateinschulen auch als Fürstenschulen oder städtische Gelehrtenschulen weiter bestehen, wo die unteren drei der Sieben Freien Künste gelehrt wurden – darunter verstand man das Trivium aus Grammatik, Rhetorik und Dialektik. Häufig erhielten diese Schulen nun Bezeichnungen wie Gelehrtenschule, Gymnasium, Lyzeum, Pädagogie oder Seminar. Als Lateinschulen bezeichnete man dann die gymnasialen Unterstufen, die oft disloziert waren und auf das Gymnasium vorbereiteten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstand das Humanistische Gymnasium. Die Lateinschule kann als der Vorläufer des heutigen Altsprachlichen Gymnasiums bezeichnet werden.

Beispiele

Folgende Lateinschulen sind in Deutschland bekannt:

Siehe auch

Wiktionary: Lateinschule – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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